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Brian Eno: Music For Films (Review)

Artist:

Brian Eno

Brian Eno: Music For Films
Album:

Music For Films

Medium: LP/Download
Stil:

Ambient

Label: Universal / Virgin EMI
Spieldauer: 41:01
Erschienen: 16.11.2018
Website: [Link]

Ob nun "For Films" oder "For Airports" das eine bahnbrechende Brian-Eno-Album ist, darüber mögen sich Musikhistoriker und eifrige Fans streiten, nun da diese Alben neu in Vinyl-Versionen mit Klapphüllen aufgelegt werden. Als Soundtrack zu Bildaufnahmen, die eigentlich nicht existierten, muss die 1976er Platte als genauso wegweisend eingestuft werden wie ihr Nachfolger, der funktionelle Musik zu einer Kunstform erhob. BRIAN ENO legte bekanntlich stets Wert darauf, sein Schaffen in Kunst- und Gebrauchsmusik sowie Pop zu unterteilen

Später griffen Regisseure wie John Woo und Derek Jarman den Faden auf, den er mit "Music For Films" gesponnen hatte, doch zur Zeit ihrer Veröffentlichung (1976) waren diese fragmentarischen, anderthalb bis vier Minuten dauernden Tracks beispiellos und ließen sich zunächst nur schwer fassen.Hier wärmte sich Brian erst einmal dafür auf, was er im Folgejahr gemeinsam mit David Bowie in Form von "Low" bewerkstelligen würde.

Musik, die analog zu bewegten Bildern komponiert wird, ist an Zeitabläufe gebunden, doch auf "Music For Films" deutet sich schon an, wohin Eno in Zukunft gehen würde - ins rein Materialhafte, also Klanggefilde ohne Melodie bzw. Harmonie oder Rhythmus. Wahrscheinlich musizierte der Mann auf diesem Album zum letzten Mal nicht minimalistisch, was sich nicht zuletzt anhand der Vielzahl seiner Mitstreiter belegen lässt: Rhett Davies, John Cale, Phil Collins, Robert Fripp, Fred Frith, Percy Jones, Bill MacCormick, Dave Mattacks, Paul Rudolph und Rod Melvin.

"Music For Films" klingt nicht unpersönlich, anonym und modern, wofür Eno später bekannt wurde, sondern aus heutiger Sicht merkwürdig nostalgisch, fast kindlich - nicht zuletzt aufgrund der sehr warmen Produktion mit tieffrequenten Synthesizern, E-Piano, Streichern und an- bzw. abschwellenden Klangflächen als wesentlichen Elementen. Mit Bass und Akustikgitarre gibt das eröffnende 'Aragon' den Ton des Albums insgesamt vor: positiv und bisweilen ländliches, ein sonniges Feeling wie später auch in den drei 'Sparrowfall'-Stücken

Das verhallte 'From the Same Hill', wo man Finger über die Gitarrensaiten gleiten hört - das Halfspeed-Remastering aus den Abbey Road Studios hat sich für die LP-Neuauflage spürbar gelohnt - ist letzten Endes das Meisterstück des Albums und womöglich eines der "menschlichsten" Werke des Künstlers überhaupt.

FAZIT: Mit seinem nahezu zauberhaften Charakter steht "Music For Films" praktisch beispiellos da, wenn es um die Gesamtbewertung von BRIAN ENOs Diskografie geht. Das enthaltene Material ist mehr als ein Soundtrack für potenzielle Filme, nämlich Programmmusik von einfühlsamer Art, die das methodische, konzeptionelle Produktionsverfahren ihres Schöpfers zu widerlegen scheint.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3128x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 1A
  • M386
  • Aragon
  • From The Same Hill
  • Inland Sea
  • 1B
  • Two Rapid Formations
  • Slow Water
  • Sparrowfall 1
  • Sparrowfall 2
  • Sparrowfall 3
  • 2A
  • Quartz
  • Events In Dense Fog
  • There Is Nobody
  • A Measured Room
  • Patrolling Wire Borders
  • 2B
  • Task Force
  • Alternative 3
  • Strange Light
  • Final Sunset

Besetzung:

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