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First Aid Kit: Ruins (Review)
Artist: | First Aid Kit |
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Album: | Ruins |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk, Pop, Americana, Country |
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Label: | Columbia Records/Sony | |
Spieldauer: | 39:44 | |
Erschienen: | 19.01.2018 | |
Website: | [Link] |
Zu den Fans des schwedischen Schwester-Duos FIRST AID KIT gehört Robin Pecknold von den FLEET FOXES und nach „Ruins“ wird er Klara und Johanna wohl noch ein bisschen mehr verfallen sein, denn ihr aktuelles 2018er-Album, besonders der Eröffnungstitel „Rebel Heart“, klingt mitunter wie eine weibliche Variante der Flottenfüchse. Wenn dann der Titeltrack auch noch mit den bewegenden Zeilen: „Heute bestieg ich den höchsten Berg, den ich jemals erklomm. Und als ich mich umdrehte, blickte ich auf die Ruinen, die ich hinter mir ließ, zurück“, beginnt, dann ist zugleich klar, dass man die Musik nicht nur in ihrer ganzen Schönheit genießen, sondern auch genauer auf die Texte hören sollte.
Doch es wird noch aufregender, wenn sich der nächste Blick auf die an dem Album beteiligten Musiker richtet, die nicht nur mit jeder Menge Gebläse (Trompeten) und Streichinstrumenten (Geigen, Bratsche und Cello) hantieren, sondern mit Peter Buck, Glenn Kotche und McKenzie Smith wichtige Bandmitglieder von REM, WILCO und MIDLAKE vertreten sind, die ganz deutliche Duftmarken auf „Ruins“, dem bisher ruhigsten und nachdenklichsten Album von FIRST AID KIT, hinterlassen.
Und selbst eine EMMYLOU HARRIS wäre sicher wieder zu Tränen gerührt, wenn sie solche Songs wie „Distant Star“ oder „Hem Of Her Dress“ und natürlich „Postcard“ hörte.
„Fireworks“ ist dagegen eine Ballade, die sich zwischen MIDLAKE-Atmosphäre und REM-Hit-Appeal bewegt und wohl auch ein wahrer Stern am Radio-Himmel sein könnte.
Nur wer verrät das mal einem Radiosender?
So gilt am Ende wohl doch nur im Old-Seventies-Style „It‘s A Shame“, dass die beiden Geschwister, die auf „Ruins“ sogar vom Vater an Gitarre und Bass unterstützt werden, nicht auch in unseren Medien viel mehr Aufmerksamkeit genießen als bisher. Die Stimmen der beiden Schwestern, die wirklich schwesterlich aufeinander abgestimmt wirken und ähnlich faszinieren wie die von SIMON & GARFUNKEL, sind jedenfalls auf jedem Song, dieses mal wieder mit unter 40 Minuten viel zu kurzen Albums, ein wahrer Hochgenuss, egal, ob sich die Musik der FIRST AID KIT mal stark nach Country, dann wiederum nach Indie-Pop und ganz oft zarten Folk mit Americana-Note anhört, wobei das „rebellische Herz“, welches „Ruins“ eröffnet, auch lautstark auf einem Album der FLEET FOXES oder MUMFORD AND SONS hätte schlagen können.
FAZIT: Wenn das schwedische Schwester-Paar FIRST AID KIT seine wunderschönen Stimmen auf „Ruins“ erhebt, dann schleicht sich sofort das wohlige Gefühl ein, das man so intensiv von den „Sounds Of Silence“ von SIMON & GARFUNKEL kennt. Ein bisschen weniger Country, dafür mehr von „Rebel Heart“ sowie ein paar mehr Musik-Minuten und aus „Ruins“ wäre ein echtes Meisterwerk geworden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rebel Heart
- It‘s A Shame
- Fireworks
- Postcard
- To Live A Life
- My Wild Sweet Love
- Distant Star
- Ruins
- Hem Of Her Dress
- Nothing Has To Be True
- Bass - Benkt Söderberg
- Gesang - Klara Söderberg, Johanna Söderberg
- Gitarre - Klara Söderberg, Peter Buck, Melvin Duffy, Eli Moore, Benkt Söderberg
- Keys - Steve Moore, Justin Chase
- Schlagzeug - Glenn Kotche, Tucker Martine, McKenzie Smith
- Sonstige - Paul Brainard (Trompete), Eyvind Kang (Bratsche), Anna Fritz (Cello)
- Ruins (2018) - 11/15 Punkten
- Who By Fire (2021) - 14/15 Punkten
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