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Greydon Fields: Tunguska (Review)
Artist: | Greydon Fields |
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Album: | Tunguska |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Power Metal |
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Label: | Roll The Bones | |
Spieldauer: | 46:04 | |
Erschienen: | 20.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Hier würdigt jemand zugleich das metallische Vermächtnis seiner Heimat, des Ruhrgebiets, und steht mit beiden Füßen auf Gegenwartsgrund: GREYDON FIELDS, deren bisheriges Schaffen man generell vorbehaltlos allen Traditionalisten empfehlen durfte, die als Hörer nicht bockig Ende der 1980er stehengeblieben sind, reichen mit "Tunguska" ein inspiriertes und lobenswert unaufgeregtes Melodic-Metal-Album ein, das bei aller Beflissenheit, die dahintersteckt, nur den Schönheitsfehler hat, keine zwingenden Song-Aushängeschilder zu Gehör zu bringen.
Die Band geht beim Arrangieren ihres Materials umsichtig vor und überstürzt nichts. Nach dem beschaulichen Einstieg mit 'Sole Survivor', der den Fan an Frontmann Volker Mostert als zentrale Figur innerhalb der Musik gewöhnt, knallt die Video-Single 'Autophobia' mit thrashiger Note schon etwas nachdrücklicher, doch Bleigießen in Förmchen - das ist GREYDON FIELDS' Ding nicht. Auf "Tunguska" gibt es nicht "die" Ballade oder "das" Epos, sondern in den meisten Tracks Anlehnungen an all dies, getragen von einem inhaltlichen roten Faden dystopischer Art.
In puncto Dynamik steigert sich die Gruppe stetig, weshalb die stärksten Stücke auf "Tunguska" wirklich in der zweiten Hälfte zu finden sind - das ballernde 'The Island', das nicht minder rasante 'The Walking Dead' und 'Dancing On Our Graves' (wer spielt hier Geige?), das einen bittersüßen Schlusspunkt setzt.
Bassist Patrick Sondermann bringt sich fast schon in der Manier von Iron Maidens Steve Harris kreativ ein (höre das Titelstück - übrigens mit Gitarrist Marek Schoppa von Ra's Dawn als Gast oder 'Golem'), und ebendiese spritzigen Details sind das Salz in der ausnahmslos aus vertrauten Zutaten bestehenden Suppe, die das Quartett kocht. Als Referenzpunkt für den Stil der Essener halten am ehesten neuere Rage her, und in Gesellschaft solcher Nachbarn (geografisch ja in der Tat) stehen GREYDON FIELDS fraglos stattlich da.
FAZIT: Klassischer Heavy Metal von hörbar in sich selbst ruhenden Überzeugungstätern, befreit von jeglichen Stereotypen und dennoch versehen mit hymnischen Refrains, die eigentlich eine Vielzahl potenzieller neuer Anhänger auf den Plan rufen müssten - GREYDON FIELDS zweites Album ist für Follower des deutschen Untergrunds eine Pflichtscheibe, niveauvoll aufgezogen vom Sound bis zum wunderschönen Artwork, mit dem sich Killustrations-Meister Björn Gooßes vorläufig selbst übertroffen hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sole Survivor
- Autophobia
- Tunguska
- Golem
- Defcon Zero
- The Island
- One Last Prayer
- The Walking Dead
- Inner Fire
- Dancing On Our Graves
- Tunguska (2018) - 11/15 Punkten
- Otherworld (2023) - 13/15 Punkten
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