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Krakow: minus (Review)
Artist: | Krakow |
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Album: | minus |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Metal |
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Label: | Karisma | |
Spieldauer: | 44:25 | |
Erschienen: | 31.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Haben sie das O mit Akut nun aufgegeben? Wie dem auch sei, Kraków oder KRAKOW stellen auf „minus“ Songs zur Diskussion, die sie aus Material für zwei volle Alben zusammengestellt haben. Die angehäuften Ideen wurden mehrmals neu eingespielt, und dieser Umstand macht sich bezahlt – vielleicht sogar zum ersten Mal in der Historie der Band, die bislang auf keinem ihrer Alben dergestalt auf den Punkt kam, dass man die Längen eines Teils ihrer Kompositionen rechtfertigen konnte.
Das aktuelle Material der Norweger wirkt wohlüberlegt, ohne dass sich ihr stilistischer Schwerpunkt verlagert hätte; wuchtige Post Metal-Arrangements werden mit derzeit nur noch unterschwelligen Schwarzmetall-Elementen durchsetzt, wozu Bassist Frode Kilvik nunmehr nur noch klar singt. Unterstützt wird der wenig charismatische Frontmann von einem Chor, der angeblich aus altgedienten Musikern der örtlichen Szene Bergens angehören, was besonders die erste Hälfte des Albums kurzweilig macht. Die Gruppe steht ihren Landsleuten Motorpsycho momentan so nah wie nie zuvor, malt sie doch ähnlich psychedelische Klangbilder, gleichwohl Jazz und klassischer Progressive Rock bei ihr außen vor bleiben.
‚Stranger‘ steht als tonnenschwere Abrissbirne zu Recht im Zentrum bzw. an dritter Stelle, ehe die Musiker wieder alten Lastern verfallen; das Titelstück und der letzte Track ‚Tidlaus‘ dudeln indifferent (nahezu ohne Vocals) vor sich hin, derweil wieder nur die mehrstimmigen Gesangsparts aufhorchen lassen. Das genügt KRAKOW zu ihrem bisher stärksten Werk, dessen Konzept um das All wie die Unterwelt, Zukunft und Vergangenheit man jedoch getrost unter den Tisch kehren kann. Kommt auf der nächsten Platte dann endlich die Musik statt hochtrabender Inhalte an erster Stelle? Der in seiner Werbewirksamkeit zweifelhafte Gastauftritt von Motörheads Phil Campbell, der im Opener ein Gitarrensolo spielt, ist für die Substanz der Scheibe insgesamt übrigens eine irrelevante Randnotiz.
FAZIT: KRAKOW sind offengestanden immer noch durchwachsener, als es ihr hervorragender Ruf erwarten lässt, befinden sich aber auf dem richtigen Weg, wenn es darum geht, herkömmlichen Post Metal mit dem musikalischen Vermächtnis ihrer Bergener Herkunft zu Kompositionen zu vermählen, die nicht nur nett anzuhören sind, sondern auch über den unmittelbaren Schönklang-Effekt hinaus nachhallen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr