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Owl: Orion Fenix (Review)
Artist: | Owl |
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Album: | Orion Fenix |
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Medium: | Download | |
Stil: | Doom / Death Metal |
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Label: | Zeitgeister | |
Spieldauer: | 22:01 | |
Erschienen: | 02.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Was OWL-Mastermind Christian Kolf hiermit kurz vor Ende des Jahres 2017 komponierte und einspielte, offenbart im Rahmen des von diesem Projekt bekannten abermals eine neue Facette, auch und gerade weil 'Orion Fenix' nicht der erste Versuch des Kreativkopfes an der musikalischen Langform ist. Die praktisch genau 22 Minuten tragen den Stil des Bonners weiter in ätherische Gefilde, die er bereits mit anderen jüngeren Erzeugnissen angesteuert hat.
'Orion Fenix' entfaltet sich von einem unheilvollen Brummen ausgehend langsam und ohne Hast. Kolf schlägt ohne Verzerrung gebrochene Akkorde auf der E-Gitarre an, die von einem warmen Synthesizer-Teppich unterlegt sind, ehe schleppende Drums hinzukommen (selbst gespielt oder programmiert, der Herr?) und der unnachahmlich auf OWL hindeutende Klagegesang einsetzt.
Die Klangkulisse ufert in ihrer Fülligkeit ins Quasi-Orchestrale aus, und nicht nur aufgrund des schleppenden Tempos fühlt man sich, ohne einen direkten stilistischen Vergleich ziehen zu können, an spätere Type O Negative erinnert fühlt - bekanntlich keine Seltenheit bei Musik aus dem Hause Zeitgeister. Die harmonische Sprache des Projekts speist sich freilich auch weiterhin ebenfalls aus extremem Metal und allem, was irgendwie mit der "Post"-Vorsilbe etikettiert wird.
Um die Atmosphäre des Longtracks auf den Punkt genau zu beschreiben, genügt im Grunde genommen eine stichwortartige Übertragung dessen ins Deutsche, was Christian kurz angebunden ins Mikrofon lamentiert: Die Leiden des modernen Menschen, sein Aufbegehren und sein Absturz, Rückzug ins Selbst, freiwillige Marter und verweifelter Traum, dann wieder alles von vorne …
Diese schwammigen und dennoch ziemlich aussagekräftigen Worte lassen sich hervorragend auf die Musik beziehen: 'Orion Fenix' ist ein stetes Auf und Ab, ein trotziger Begräbnismarsch mit Aussichten auf eine Wiedergeburt desjenigen im Sarg, der wir alle sein könnten.
FAZIT: "Orion Fenix" ist eine kunstvoll im vertrauten OWL-Idiom erzählte Geschichte, die prinzipielle jedermanns Leben schreiben mag. Nennt es Post Doom oder wie auch immer; in erster Linie ist es liebevoll in Szene gesetzte Musik mit Metal-Wurzeln mit läuternden Qualitäten. Press das mal auf richtige Tonträger, Chris!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Orion Fenix
- Owl (2011) - 10/15 Punkten
- You Are The Moon, I Am The Night (2013) - 13/15 Punkten
- Into The Absolute (2014) - 12/15 Punkten
- The Last Walk (2014) - 13/15 Punkten
- The Last Walk (2014) - 13/15 Punkten
- Aeon Cult (2015) - 12/15 Punkten
- Orion Fenix (2018) - 13/15 Punkten
- Nights In Distortion (2018) - 13/15 Punkten