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Toundra: Vortex (Review)
Artist: | Toundra |
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Album: | Vortex |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 49:35 | |
Erschienen: | 27.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Eigentlich hätten Long Distance Calling TOUNDRA mit auf ihre laufende Tournee nehmen müssen (zumal sie ja Label-Kollegen sind), denn die Spanier stehen neben den Deutschen auf dem Siegertreppchen, wenn es darum geht, Gesang im mittlerweile lächerlich dicht bevölkerten Gebiet der rein instrumentalen Rockmusik tatsächlich nichtig zu machen. Auch die Songs auf „Vortex“ „sprechen“ für sich selbst und obendrein vielleicht sogar eindringlicher zu ihren Hörern als die wortreichsten Mikrofon-Festhalter, und Rock ist das, was der Vierer bei aller Variabilität hier treibt, ebenfalls im wahrsten Sinn des Wortes.
Schon das erste Stück ‚Cobra‘ reißt gegen Ende derart mit, dass sich selbst die erwähnten deutschen Brüder im Geiste schwertun würden, dem etwas entgegenzusetzen, wenn sie nach den Südeuropäern auf die Bühne traben müssten - vom elfminütigen ‚Mojave‘ ganz zu schweigen; hier liegt die Würze ausnahmsweise einmal wirklich in der Länge, denn hier erscheint kein Ton zu viel, und die Dynamik-Kurve zeigt steil nach oben. Die Gitarre singt und rifft, dass es eine Freude ist, der Drummer scheint mehr als zwei Arme zu haben, und dennoch übertreiben es die Mitglieder zu keiner Sekunde.
Hört man sich die bisherigen Veröffentlichungen des Quartetts in Ruhe und ohne Vorbehalte hintereinander an, wird zudem eine klare Entwicklungslinie erkennbar, die weniger im stilistischen Bereich als durchs Songwriting verläuft. Im Kleinen entspinnt sich dann auch dieses Album wie ein Bindfaden von einer Rolle, und zwar straff bis zum Grande Finale 'Cruce Oeste'.
FAZIT: Nur durch Feinabstimmung statt krampfhafter Innovation kann sich die längst nicht mehr „exotische“ Spielart (falls man Songwriting unter Verzicht auf Gesang gleich zu einem Stil erheben muss) Instrumental Rock auf auf lange Sicht hin behaupten, und wenige haben das so gut erkannt wie TOUNDRA. Ihr neues Album "Vortex" sollte man als Genre-Freund unbedingt kennen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr