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Vyre: Weltformel (Review)
Artist: | Vyre |
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Album: | Weltformel |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black / Progressive Metal |
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Label: | Supreme Chaos | |
Spieldauer: | 59:24 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Nach den beiden zusammenhängenden Weltraum-Konzeptalben "The Initial Frontier" mussten vier Jahre verstreichen, ehe sich VYRE mit ihrem dritten Longplayer zurückmeldeten. "Weltformel" markiert nun wie zu erahnen bis zu einem gewissen Grad eine Zäsur im Schaffen des Oktetts, das bekanntlich aus (ehemaligen) Mitgliedern von u.a. Geïst bzw. Eïs, Funeral Procession, Fluoryne und Dämmerfarben besteht.
VYRE rekapitulieren auf "Weltformel" ein Jahrhundert der Forschung, erörtern die Möglichkeit von außerirdischem Leben bzw. bejahen sie und künden betont philosophisch vom Weiterstreben des Menschen ins Ungewisse. So reizvoll das Ganze inhaltlich ist, so ambitioniert zeigen sich die Musiker kompositorisch und spielerisch, allerdings nicht ohne häufiger übers Ziel hinauszuschießen.
Science Fiction mit Black Metal vermischen, das ist nichts wirklich Neues, und strenggenommen haben VYRE 2018 nur noch am Rande mit der "schwarzen" Szene zu tun. Das mechanische Schlagzeugspiel passt recht gut zur allgemeinen Klangästhetik der Gruppe, doc stilistisch ist das nichts weiter als düsterer, Keyboard-getränkter Melodic Metal, bloß teilweise mit heiserem Raunen oder Geschrei im Rahmen ausufernder Arrangements, wobei der Band die feste Streichersektion wirklich zugute kommt.
Das viel zu lange Rausch-Intro 'Alles auf Ende' steht leider bezeichnend für das, was darauf folgt. Der Großteil der Tracks rangieren im Zeitfenster von sieben bis neun Minuten, was nüchtern betrachtet nicht unbedingt sein müsste. Zwar lässt sich nachvollziehen, dass epische Themen mit ebensolcher Musik vertont werden müssen, doch viele Längen auf "Weltformel" wirken selbstzweckhaft, zumal in den ausschweifenden Instrumentalparts zu wenig passiert.
Ausgerechnet das relativ kurze 'The Hitch', das man in seiner stampfenden Art fast schon Dance Metal nennen kann, kristallisiert sich auf Anhieb als stimmigster Track heraus. 'Away Team Alpha' ist mit der Theatralik von Arcturus' "Sideshow Symphonies" versehen, nur nicht halb so gut. Passend dazu kommen auf Kristoffer Rygg gebürstete Vocals, allerdings ohne die Ausstrahlung des Ulver-Kopfs. Anspruch erdrückt Musik - VYRE legen einen hohen inhaltlichen Tiefsinn an den Tag, vergessen dabei jedoch das Wesentliche, nämlich gute Songs. Frantic Bleep aus Norwegen, falls die noch jemand kennen sollte, hatten mit "The Sense Apparatus" ein ähnliches und wesentlich zwingenderes Album am Start.
FAZIT: "Weltformel" ist ein insgesamt durchwachsenes, überambitioniertes Stück Bombast-Metal, bisweilen wirr strukturiert und meistens im getragenen Tempo gehalten. VYRE befinden sich nach aussichtsreichem Start im Abwind und tun gut daran, sich anders zu orientieren, bzw. deutlich kompakter aufzustellen, um nicht zu einer jener Truppen zu verkommen, die im Ringen um ach so originelle Ideen musikalisch belanglos wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Alles auf Ende
- Shadow Biosphere
- Life Decoded
- Tardigrade Empire
- The Hitch (We Are Not Small)
- We Are The Endless Black
- Away Team Alpha
- The Initial Frontier Pt. 1 (2013) - 10/15 Punkten
- Weltformel (2018) - 8/15 Punkten
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