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Port Noir: The New Routine (Review)
Artist: | Port Noir |
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Album: | The New Routine |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 45:21 | |
Erschienen: | 10.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Irgendwie will es mit PORT NOIR nicht so richtig vorangehen, obwohl die Schweden bisher nur gute bis starke Alben herausgebracht haben. Das mag daran liegen, dass sie sich stilistisch partout nicht in Schubladen einordnen lassen möchten, auch nicht mit "The New Routine", dessen Titel man angesichts der Situation der Gruppe als verschmitzt augenzwinkernd verstehen könnte. Tatsächlich hat sie ihre Marschroute ein wenig angepasst, obgleich ohne sich selbst einzuschränken.
Sicherlich greift der Verlegenheits-Begriff "Alternative" nach wie vor, um die Musik des Trios grob zu beschreiben, doch wenn ihm eines zu plump sein sollte, dann das bloße Abfrühstücken etablierter Stilmittel. PORT NOIR verwehren sich gegen hohle Floskeln und Klischees, "The New Routine" stellt dies elfmal erneut mit aller Entschiedenheit klar, wobei sich die Mitglieder, wie sie selbst behaupten, an den musikalischen Vorlieben ihrer Kindheit und Jugend orientiert haben.
Vielleicht wirkt die Platte deshalb so unmittelbar und herzlich gemeint wie keiner ihrer Vorgänger. "Passion", die sich im eröffnenden 'Old Fashioned' auf den Titel reimt, scheint das neue Motto von Frontmann Love Andersson und Co. zu sein, denn so natürlich gefühlvoll wie er holt nicht jeder zu großen Gesten aus. Dazu greifen er und seine Komplizen auf eine nie dagewesene Fülle von Einflüssen zurück, angefangen bei poppigem Electro Rock wie im besagten Opener über ungelenke Riffs aus dem Helmet-Baukasten und Sprechgesang vom Rand des Hip Hop bis zu zeitgenössischen R'n'B-Grooves ('Champagne') und konträr dazu schepperndem Garagenzeug.
Letzteres steht ihnen insofern gut, als sie zu dritt keine in sich geschlossenere Einheit bilden könnten. Erschien diese Besetzung schon immer ideal für ihre schnell zur Sache kommenden Kompositionen, schlagen PORT NOIR spätestens jetzt im vollen Umfang Kapital daraus.
FAZIT: "The New Routine" bietet einen unvergleichlichen Genre-Crossover, der sowohl von Hörern mit Prog-Anspruch als auch Hit-Suchern entdeckt werden möchte. Hiermit ist PORT NOIR ein Best-Of-Album ihres bisherigen Schaffens gelungen, das keinen Ausschuss enthält und obendrein zukunftsweisend sein dürfte - für sie selbst und die Art-Rock-Szene zugleich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Old Fashioned
- Flawless
- Blow
- Champagne
- Low Lights
- 13
- Young Bloods
- Define Us
- Drive
- Down For Delight
- Out Of Line
- Puls (2013) - 12/15 Punkten
- The New Routine (2019) - 12/15 Punkten
- Cuts (2022) - 13/15 Punkten
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