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Port Noir: Cuts (Review)
Artist: | Port Noir |
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Album: | Cuts |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Noise Rock / Alternative / Progressive Rock |
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Label: | Despotz / Rough Trade | |
Spieldauer: | 35:56 | |
Erschienen: | 12.03.2022 | |
Website: | [Link] |
Dass Century Media PORT NOIR über kurz oder lang abstoßen würde, war irgendwie klar, denn für "Cuts" gilt im Grunde genommen das Gleiche wie für den Vorgänger "The New Routine": Obwohl die Schweden bisher nur gute bis starke Alben herausgebracht haben, treten sie kommerziell auf der Stelle und lassen sich stilistisch partout nicht in Schubladen einordnen. Richtig, diese Einschätzung gab´s an dieser Stelle auch schon 2019 zu lesen…
Das neue Album der Band wurde ohne viel Studio-Firlefanz produziert und hinterlässt deshalb in klanglicher Hinsicht einen recht trockenen Eindruck, doch die Musik kommt dadurch noch unmittelbarer beim Hörer an. "Cuts" hat etwas von einem Live-Mitschnitt, obwohl es vermutlich kein ist, aber Spontaneität möchte man den Musikern zumindest beim Komponieren bescheinigen, wenn man sich ihre aktuellen Stücke zu Gemüte führt.
Das Trio (Gitarrist Andreas Hollstrand ist sogar nur Session-Mitglied) hat sich in Person von Daniel Bergstrand (Devin Townsend, In Flames, Behemoth), Fredrik Thordendal (Meshuggah) und Magnus Lindberg (Cult Of Luna) im Übrigen die drei wohl am besten für seinen Stil geeigneten Sound-Zauberer ausgesucht, um "Cuts" endzuveredeln.
Der an Royal Blood erinnernde Opener ´All Class´ (komplett mit hip-hoppigem Sprechgesang, der uns unter anderem in ´Preach´ wiederbegegnet) verdeutlicht, dass sich PORT NOIR wohl damit abgefunden haben, nur zu zweit zu sein, denn diese und auch andere Nummern wurden spürbar für ein Drum-Bass-Vocals-Duo geschrieben. Auch ´Emerald Green´ braucht wenig mehr als diese drei Komponenten, wenngleich Love Anderssons eindringliche Gesangsstimme hier und andernorts die tragende Rolle übernimmt.
Nicht zu vergessen der mal mehr, mal weniger subtil eingesetzte Synthesizer… Am Ende des Tages sind diese Betrachtungen allerdings insofern nebensächlich, dass die neun Songs von "Cuts" fast alle eingängiger sind, als es PORT NOIR auf ihren bisherigen Alben je waren.
FAZIT: Haben sich PORT NOIR ohne den bewussten oder unbewussten Druck befreit, bei einem quasi-Major unter Vertrag zu stehen? Fest steht jedenfalls, dass "Cuts" ihr bisher am leichtesten zugänglichstes Werk und jedem Freund von Death From Above 1979, neueren Muse oder Arctic Monkeys (mit ganz dicken Klöten) zu empfehlen ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1] All Class
- 2] Wild
- 3] Sweet & Salt
- 4] Emerald Green
- 5] Deep Waters
- 6] Preach
- 7] Unclean
- 8] Monument
- 9] Entertain Us
- Bass - Love Andersson
- Gesang - Love Andersson
- Gitarre - Andreas Hollstrand
- Schlagzeug - AW Wilberg
- Puls (2013) - 12/15 Punkten
- The New Routine (2019) - 12/15 Punkten
- Cuts (2022) - 13/15 Punkten
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