Partner
Services
Statistiken
Wir
Shayna Steele: Watch Me Fly (Review)
Artist: | Shayna Steele |
|
Album: | Watch Me Fly |
|
Medium: | CD/LP | |
Stil: | Soul |
|
Label: | Membran | |
Spieldauer: | 45:41 | |
Erschienen: | 26.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Willkommen in der Vergangenheit!
In der Vergangenheit des Soul, als der noch echt Stimme, Herz und „Seele“ besaß – und einen sofort gefangen nahm, weil eine ROBERTA FLACK uns „zärtlich tötete“ oder eine ARETHA FRANKLIN jede Menge „Respect“ abverlangte und ihr Tod im Jahr 2018 die „Queen Of Soul“ leider für immer verstummen lassen sollte.
Da müssen andere ihre Stimme erheben, vorausgesetzt sie verfügen über eine und das Feeling, diese auch mit Soul-Musik zur wahren Schönheit erklingen zu lassen.
SHAYNA STEELE aus Kalifornien ist so eine, die mit ihrem aktuellen dritten Album „Watch Me Fly“ die durch Franklins Tod weit klaffende Lücke zärtlich zu schließen versucht.
Steel ist Autodidaktin, die aus einer Musikerfamilie kommt. Für sie war die Musik auch eine Flucht vor dem grassierenden Rassismus in ihrer unmittelbaren Umgebung: „Ich habe mich nie geerdet gefühlt, bis ich nach NYC gezogen bin. Das war der Moment, während dem ich mich wirklich für alle Musikstile öffnen konnte.“
Nie vergaß sie dabei aber ihre ganz großen Vorbilder: ARETHA FRANKLIN, STEVIE WONDER, CHAKA KHAN und THE TEMPTATIONS. Noch dazu kam, dass sie bereits als Kind ganze Alben, die ihr besonders wichtig und wegweisend erschienen, Song für Song auswendig lernte: „Purple Rain“ von PRINCE, „Thriller“ von MICHAEL JACKSON und das Debüt-Album von WHITNEY HOUSTON.
Unter dem Namen eines Anderen – nämlich MOBY – erreichte sie mit ihrer Stimme sogar Platz 1 der Billboard-Dance-Charts, als sie für ihn „Disco Lies“ sang.
Es sind vor allem die emotionale Stimmgewalt und das immense Stimmvolumen von SHAYNA STEELE sowie der Retro-Soul, den ihre Musiker besonders durch den Einsatz von Wurlitzer, Hammond B3, Rhodes und Mellotron sowie einen vorrangig akustisch ausgerichteten Sound erreichen, der auf „Watch Me Fly“ den Hörer zum Mitfliegen einlädt.
So eine charismatische Stimme braucht den Soul, so wie der Soul solch eine Stimme braucht, weil bei SHAYNA STEELE alles möglich ist: Blues, Gospel, Funk, Jazz, Hymnisches sowie Dynamisches und sogar mit „Baby Be Mine“ und „Secret Love“ zwei Coverversionen von MICHAEL JACKSON-Titeln. Alles wird mit Bravour und purer Stimmakrobatik gemeistert. Und wenn das Album mit der sentimentalen, gefühlvollen Ballade „Home“, die noch dazu autobiographische Züge trägt, zu Ende geht, lässt SHAYNA STEELE einen bewegt und geplättet vor der Anlage zurück.
Wer solche Musik als Stream hört, der ist selber schuld.
Abendstunde, Kerzenschein, ein gutes Glas Wein und ein Mensch, der einem viel bedeutet – das sind die optimalen Voraussetzungen für „Watch Me Fly“. Und während die einen nur noch „Ich düse, düse, düse im Sauseschritt und bring die Liebe mit auf meinem Himmelsritt“ verstehen, sind wir längst abgehoben und schweben gemeinsam mit SHAYNA STEELE in unserem ureigenen Soul-Universum, um ihren Wunsch zu erfüllen: „Ich hoffe, das Album wird in seiner Gesamtheit gehört, so wie wir es früher als Kinder immer getan haben. Heutzutage scheint sich alles nur noch um Singles und Hits zu drehen. Mir geht es um einen musikalischen Weg. Ich versuche auszudrücken, was ein Künstler während des Entstehens seines Albums alles durchmacht. Auf diesem Weg hoffe ich, begleitet mich dann auch der Hörer.“
FAZIT: Soul der Spitzenklasse, der uns in die Vergangenheit fliegen und dort eine Dreiviertelstunde lang genüsslich verweilen lässt. Mit „Watch Me Fly“ von SHAYNA STEELE bekommen wir ein Soul-Album präsentiert, welches sich mit den echten Soul-Klassikern vergleichen lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Be
- That‘s What Love Will Make You Do
- Baby Be Mine
- Treat Me Good
- Shadow
- Watch Me Fly
- Secret Love
- Life Goes On
- Wash Me Over
- Home
- Bass - Brian Cockerham
- Gesang - Shayna Steel
- Gitarre - Jeremy Most, Mike Meadows
- Keys - David Cook
- Schlagzeug - Ross Pederson, Daniel Sadownik
- Watch Me Fly (2019) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews