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TaxiWars: Artificial Horizon (Review)
Artist: | TaxiWars |
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Album: | Artificial Horizon |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazzrock / Indie |
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Label: | Sdban Ultra | |
Spieldauer: | 38:27 | |
Erschienen: | 06.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Sänger Tom Barman, der mit TAXIWARS seine Jazz-Neigungen auslebt, dürfte Musikinteressierten mit einem Finger am Puls der Zeit von den Millionensellern dEUS geläufig sein und überrascht auf dem zweiten Album seines Nebenprojekts mit einer noch moderneren, allgemeiner gültigen Lesart des geschichtsträchtigen und mancherorts nach wie vor als elitär empfundenen Genres.
Ein gewisses Trip-Hop-Flair ist beim Hören der Tracks auf "Artificial Horizon" nicht von der Hand zu weisen, bloß dass die Gruppe die entsprechende Atmosphäre nicht mit synthetischen Klangerzeugern heraufbeschwört. Zudem ist lasziver Sprechgesang, bisweilen nahe am Rap und allenthalben subtil melodischer Natur - beispielhaft demonstriert im Opener 'Drop Shot' oder während des nachdenklichen 'They’ll Tell You You’ve Changed' -, eines der wesentlichen Merkmale des Sounds.
Wer sich bei alledem über die Credibility des Künstlers im Jazz-Milieu wundert, sei auf die Beteiligung von Saxofonist Robin Verheyen (u.a. Ravi Coltrane, Gary Peacock) verwiesen, und dass sowohl der Tieftöner als auch der Schlagzeuger des Quartetts jeweils eine Session-Adresse für Szene-Ikonen wie Lee Konitz, Toots Thielemans oder Philip Catherines ist, dürfte etwaige Zweifel endgültig aus dem Weg räumen.
Wohingegen das lyrische Spiel des Bassisten besonders im abschließenden 'On Day Three' hervorsticht, stellt sich der Drummer wiederholt als Star der Combo heraus. Dem rauchigen 'The Glare' mit schreiendem Holzgebläse und dem nicht minder eleganten 'Different or Not' stehen nämlich mehrere rhythmisch störrische Nummern wie 'Artificial Horizon' und 'Infinity Cove' gegenüber.
Barman interpretiert Jazz aber wie angedeutet recht frei; seine Texte muten oftmals improvisiert an, gleichwohl er sich dabei an Stichwörtern als thematischen Eckpunkten orientiert zu haben scheint. Letzten Endes tut sich der Bandkopf auch einmal mehr als bestechender Lyriker hervor.
FAZIT: Tom Barman, übrigens auch Kurator von Genre-Samplern für die Kultlabels Blue Note und Impulse!, legt drei Jahre nach "Fever" ein noch massentauglicheres Album mit TAXIWARS vor, auf dem Urban Hip Hop, Rock und Soul voller kantiger Grooves eine nahezu unerhörte wie süchtig machende Mischung darstellen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Drop Shot
- Sharp Practice
- Artificial Horizon
- The Glare
- Irritated Love
- Infinity Cove
- Safety in Numbers
- Different or Not
- They’ll Tell You You’ve Changed
- On Day Three
- Artificial Horizon (2019)
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