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Temple Koludra: Seven! Sirens! To A Lost Archetype (Review)
Artist: | Temple Koludra |
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Album: | Seven! Sirens! To A Lost Archetype |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black/Death Metal |
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Label: | Transcending Obscurity | |
Spieldauer: | 63:13 | |
Erschienen: | 14.06.2019 | |
Website: | - |
Auf dem falschen Kontinent geboren? In Hinblick auf die Tatsache, dass es sich bei TEMPLE KOLUDRA um Mitteleuropäer handelt, scheint man die Frage für sie mit Ja beantworten zu können, denn die Band hat sich esoterischen Traditionen des indischen Subkontinents verschrieben und trägt diesen auch musikalisch Rechnung. Ihr erstes Album erweist sich gleich als Volltreffer für all jene, die auf die neue, betont spirituelle Black-Metal-Schule stehen.
Beim Hören des verwaschenen Strudelns, den TEMPLE KOLUDRA über eine Stunde hinweg aufwirbeln, kommen insbesondere neuere isländische Acts und im Grunde das gesamte Programm des Labels Terratur Possessions in den Sinn. Einige ultra-schleppenden Death-Metal-Ausflüge gemahnen hingegen an Stoff wie Sonne Adam oder Necros Christos, wobei sich der konzeptionelle Gehalt in meditativen Parts widerspiegelt, wo dann auch "exotische" Saiteninstrumente neben flächig eingesetzten Keyboards zur Geltung kommen.
Solcherlei - und die klar nachvollziehbaren Spannungsbögen, die den Komponisten zu jederzeit gelingen - machen selbst schwere Brocken wie das neuneinhalb bzw. zwölfminütige 'Trimurti' und 'White I Trance' zu kurzweiligen wie aufregenden Geschichten. Die beiden Longtracks klammern eine Reihe von Stücken, die sich sowohl als Ganzes als auch gesondert verstehen lassen, wobei etwa 'Grey Apparition' in seiner rasenden Intensität an das kontrollierte Chaos der Amerikaner Nightbringer heranreicht. Im getragenen 'Namapura' arbeiten TEMPLE KOLUDRA gekonnt mit Drones, die nie zu lange währen, und führen ihren trickreichen Umgang mit subtilen Melodien, die nicht alltäglich sind, zur Vollendung.
Die Gesamtstimmung ist eine abgründige, auch wenn besonders das Ende von 'Vertigo' so etwas wie einen Lichtstreif aufblitzen lässt, und der Detailreichtum inmitten des Klangnebels nahezu beispiellos. Kurz gesagt …
FAZIT: TEMPLE KOLUDRA sind einer der eindrucksvollsten, eigenständigsten deutschen Newcomer in Sachen Black/Death Metal mit philosophischem Überbau und garantiert ohne christlichen Satan.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Trimurti
- Vajra
- Grey Apparition
- Namapura
- This Diadem Will Last
- Vertigo
- White I Trance
- Temple Koludra (2013)
- Seven! Sirens! To A Lost Archetype (2019) - 13/15 Punkten
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