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Lucinda Williams: Good Souls Better Angels (Review)
Artist: | Lucinda Williams |
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Album: | Good Souls Better Angels |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues |
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Label: | Highway 20 / Thirty Tigers-Membran | |
Spieldauer: | 59:52 | |
Erschienen: | 24.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit ihrem neuen Dutzend Songs in knapp einer Stunde legt LUCINDA WILLIAMS eine weitere Facette ihres Wesens und musikalischen Schaffens frei, ohne völlig aus der von ihr gewohnten Art zu schlagen. Das gemeinsam mit ihrem Ehemann Tom Overby komponierte und produzierte Material auf "Good Souls Better Angels" stellt schließlich auch ein Wiederhören mit Knöpfedreher Ray Kennedy dar, der zuletzt 1998 mit dem Duo arbeitete, als Williams ihren Klassiker "Car Wheels On A Gravel Road" aufnahm.
Wenn sich die Altmeisterin des mal urigen, mal urbanen Blues, die seit über 40 Jahren im Geschäft ist und bisher drei Grammys gewonnen hat, etwa in 'Wakin' Up' oder dem einläutenden Schleicher 'You Can't Rule Me' zu feministischen Gesten hinreißen lässt, geschieht das nicht ohne Grund: Nach den in allen Belangen (musikalisch, inhaltlich) umfangreichen Doppelalben "Down Where The Spirit Meets The Bone" (2014) und "The Ghosts Of Highway 20" (2015) bleibt Williams' Kreativität zwar ungebrochen, doch "Good Souls Better Angels" ist ein wesentlich intimeres und ökonomischer in Szene gesetztes Werk. Passend dazu - und zum vorherrschenden gesellschaftlichen Klima auf der Welt - schaut die Künstlerin nicht mehr nach innen, sondern streckt sich aus und klagt an, wo sie Missstände sieht.
Das betrifft im Detail beispielsweise den allseitigen medialen Overkill in der westlichen Welt, den sie im sich selbst erklärenden 'Bad News Blues' anprangert, respektive unseren schludrigen Umgang mit Informationen im digitalen Zeitalter ('Shadows & Doubts'), wobei Williams nie unschön mit dem mahnenden Zeigefinger herumfuchtelt, sondern wie üblich zuerst die Musik als solche sprechen lässt.
einzig das unter die Haut gehende Lamento 'Big Black Train' und das zum eng umschlungenen Tanzen auffordernde 'When The Way Gets Dark' behandeln persönliche Probleme, reihen sich aber nahtlos in den emotional eindringlichen Rest ein, den die vertraute Besetzung um den wie immer fabelhaft aufspielenden Gitarristen Stuart Mathis mit spürbarer Hingabe eingespielt hat.
FAZIT: Blendet man LUCINDA WILLIAMS derzeitiges Anliegen, für zivilisatorische Probleme zu sensibilisieren, beim Hören von "Good Souls Better Angels" aus, ist die Platte ein weiteres glaubwürdig emotionales Werk, wie sie die Ikone des bluesigen Liedermachertums mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten seit je herausbringt. Insofern kann sie dies auch noch ein paar Dekaden längern tun, so die Gesundheit mitspielt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- You Can't Rule Me
- Bad News Blues
- Man Without A Soul
- Big Black Train
- Wakin' Up
- Pray The Devil
- Shadows And Doubts
- When The Way Gets Dark
- Bone Of Contention
- Down Past The Bottom
- Big Rotator
- Good Souls
- Down Where The Spirit Meets The Bone (2014) - 13/15 Punkten
- This Sweet Old World (2017) - 13/15 Punkten
- Good Souls Better Angels (2020) - 12/15 Punkten
- Runnin' Down A Dream - A Tribute To Tom Petty (2021)
- Runnin' Down A Dream – A Tribute To Tom Petty (und noch folgende Episoden) (2021) - 13/15 Punkten
- Stories From A Rock N Roll Heart (2023) - 12/15 Punkten
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