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The Inspector Cluzo: Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged (Review)
Artist: | The Inspector Cluzo |
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Album: | Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Americana, Folk, Blues, Akustisches |
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Label: | Fuckthebassplayer Records/Caroline International | |
Spieldauer: | 37:02 | |
Erschienen: | 17.01.2020 | |
Website: | [Link] |
„This LP had been recorded all live in 4 days […] in Nashville, Tennessee.“ (Hinweis im Inneren der Plattenhülle von „Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged“)
Noch nie waren die französischen Rockmusik-Farmer THE INSPECTOR CLUZO den EELS so nahe wie auf ihrem Unplugged-Album „Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged“. Das liegt nicht nur daran, dass sie in Amerika als Vorband von THE EELS auftraten, sondern auch so einige Songs von ihrem 2018er-Album „We Are The People Of The Soul“ in diesen akustischen Versionen, wie gleich der Album-Opener „A Man Outstanding In His Fields“, sich problemlos auf einem EELS-Album unterbringen ließen. Überhaupt touren die beiden Franzosen Laurent Lacrouts, Sänger und Gitarrist, sowie Mathieu Jourdain, Schlagzeuger, der für dieses Album verstärkt auf die Schlagbesen statt der Drumsticks zurückgreift, gerne durch den Mittleren Westen der USA, weil ihre Musik so gar nicht französisch sondern extrem mittelwestländisch nach Bergen und Wüsten klingt, in denen die beiden die Musik-Coyoten spielen, welche dieses Mal allerdings sich nicht laut jaulend dem Wüstensturm entgegenstemmen, sondern eher verträumt heulend dem Sonnenuntergang huldigen. Diese Unplugged-Version eröffnet dem Hörer tatsächlich eine ungewohnt ruhige Seite von THE INSPECTOR CLUZO, die mindestens ebenso reizvoll wie die gewohnt härtere Ausrichtung des Duos ist.
Zu den stimmungs- und schmachtvollen Musikmomenten, bei denen vorm geistigen Hörerauge einen immer öfter der Americana-Recording-JOHNNY-CASH aus den himmlischen oder der unangefochtene Rockfarmer-Favorit NEIL YOUNG aus den irdischen Gefilden anlächelt, tragen diesmal besonders auch Violine und Cello bei. Klavier und Wurlitzer Orgel sorgen zusätzlich für gefühlvolle Tasten-Tupfer oder ausgiebige Passagen, die einen mal in cineastische Western-Traumwelten, wie bei „Little Girl & The Whistlin' Train“, und dann wiederum in die blauen Stunden des „Globalisation Blues“ mit der Erkenntnis „We The People Of The Soil“ entführen.
Das geheime Album-Highlight allerdings ist das Duett „The Best“ mit Marianne Dissard, welches wie eine neue Song-Version von CHRIS & CARLA der WALKABOUTS klingt und als Ballade eine fast hypnotische Aura entwickelt.
So viel Gefühl und Ruhe traut man den beiden Franzosen gar nicht zu. Mit „Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged“ belehren sie alle Gefühl-Feingeister allerdings eines Besseren. Von der ersten bis zur letzten Minute des Albums wird man von Hymnen, Balladen, melancholischen Songs und fragilen Liedern umschmeichelt, die einem, wenn am Ende sich die „Brothers In Ideals“ mit zarten Klavier-Geklimper und Gesänge, die ungeahnte Höhen erreichen, verabschieden, beinahe Tränen in die Augen treiben.
Zwei dicke Pluspunkte gibt es noch dazu für die hervorragende Klangqualität dieser akustischen Version des „We The People Of The Soil“-Albums, welche im Mai 2019 in Nashville innerhalb von nur vier Tagen live aufgenommen sowie dem mehrfachen Grammy-Award-Gewinner Vance Powell produziert wurde und die anspruchsvolle Gestaltung des Gatefold-Covers samt eines LP-großen achtseitigen Foto-Booklets.
FAZIT: „Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged“ lässt das französische Duo THE INSPECTOR CLUZO in einem neuen, akustischen und recht ruhigen Licht erscheinen, das musikalisch mindestens genauso hell leuchtet wie ihre deutlich härter ausgerichteten, elektrifizierten Alben. Viel Gefühl, zusätzlich neben akustischer Gitarre, Schlagzeug und Gesang untermalt mit Geige, Cello, Klavier und Mellotron.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (19:03):
- A Man Outstanding In His Fields (3:21)
- Cultural Misunderstanding (3:06)
- Globalisation Blues (3:51)
- The Best (feat. Marianne Dissard) (4:19)
- Ideologies (4:26)
- Seite B (17:59):
- We The People Of The Soil (3:39)
- No Deal At The Crossroads (3:00)
- Little Girl & The Whistlin' Train (4:24)
- The Sand Preacher (3:04)
- Brothers In Ideals (3:52)
- Gesang - Laurent Lacrouts
- Gitarre - Laurent Lacrouts
- Keys - Charles Treadway
- Schlagzeug - Mathieu Jourdain
- Sonstige - Eleonore Denig (Violine), Austin Hoke (Cello), Laurent Lacrouts (Dobro)
- Gasconha Rocks (2013) - 9/15 Punkten
- Rockfarmers (2016) - 14/15 Punkten
- We The People Of The Soil (2018) - 13/15 Punkten
- Brothers In Ideals – We The People Of The Soil Unplugged (2020) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Rainer
gepostet am: 31.01.2020 User-Wertung: 14 Punkte |
Schön, das TICs neustes Werk hier Beachtung findet. Ich habe sie erst vor wenigen Wochen durch einen kleinen Bericht im französischen Fernsehen entdeckt und bin einfach begeistert, von der Musik, aber vor allem wie sie ihr Ding machen, ganz ohne das übliche Brimborium im Musikbusiness. Bodenständig im besten Sinne! Also sind wir in einer Woche in Frankreich, um sie live zu erleben. |