Bei "Space Flowers" handelt es sich um den Abschluss einer psychedelischen Plattentrilogie, die mit "Liquid Sun" begann und sich in "Water Planet" ohne nennenswerte stilistische Schwerpunktverlagerung seitens THE SPACELORDS fortsetzte. Demnach wundert sich kein Fan des deutschen Trios darüber, dass es auf seinem neuen Album ebenfalls keinen Fußbreit von seiner Leitlinie abweicht.

Und die lautet? Man nehme das Vermächtnis der frühen bis mittleren Hawkwind - die kommen vor allem im eröffnenden, insgesamt recht forschen Titeltrack mit seinem hypnotisch monotonen Puls zum Tragen -, gebe ein bis zwei Messerspitzen Gong sowie je eine Prise Berliner Schule und Sixties-Pop dazu, spare sich den Gesang - und fertig ist eine weitere farbenfrohe Retro-Scheibe, die ausnahmslos Longtracks (drei an der Zahl) enthält.

Dabei veranschlagt das abschließende ‘Cosmic Trip’ mal eben die gesamte B-Seite der Vinyl-Version und geht dann tatsächlich doch als Höhepunkt eines sämtliche Platten überspannenden Konzepts durch, weil THE SPACELORDS hier alle Register ihres stilistischen Repertoires ziehen: weite Dynamikbögen, griffige Mikromelodien und viel ätherische Keyboard-Zauberei (Gastorganist Didi Holzner von Mandala Movie tritt bereits im Opener auf, Ralph Nebl und Alwin Puetsch steuern nun u.a. mit Didgeridoo weitere Klangfarben bei), dazu eine fulminant flink aufspielende Rhythmusgruppe, die man in diesem Genre ja gerne mal unter den Tisch kehrt.

Fans kennen das mit unter einer Viertelstunde vergleichsweise kurze ‘Frau Kuhnkes Kosmos’ an zweite Stelle übrigens bereits von den Gigs der Gruppe bzw. dem Konzertmitschnitt "On Stage", doch die Nummer wurde im Sinne des improvisatorischen Ansatzes der Musiker ein bisschen "umgebaut".

FAZIT: Mit dem Finale ihrer galaktisch guten Psychedelic-Prog-Rock-Albumtrilogie sind THE SPACELORDS gut aufgelegt wie ehedem. "Spaceflowers" nimmt seinen Vorgängern nichts und zementiert den Status des flotten Dreiers als Garant für akustisches Weltraumstaunen im wahrsten Sinn des Wortes.