In den acht Jahren, seitdem THE WEIGHT existieren, haben sie allenfalls kleine stilistische Sprünge gemacht. Die Österreicher gingen das Unterfangen, ein erstes Album zu veröffentlichen, genauso gemütlich an wie ihre Entwicklung an sich - ungezwungen und zuerst auf schlicht gute Songs im klassischen Rockspektrum bedacht, bevor alles weitere - falls überhaupt - folgen mochte.

Ihr Image blieb im Zuge dessen dementsprechend gleich: "vintage", der Tradition verpflichtet, im Guten wie Schlechten konservativ. Umso mehr Zeit hatte die Band, um in eigener Initiative zu arbeiten, und sorgte mit ihrem selbst betitelten Debüt (2017) in beachtenswertem Maß für Aufsehen, ohne dass sich ein Label ihrer hätte annehmen müssen.

Der Nachfolger erscheint nun allerdings mithilfe des Indies Heavy Rhythm, wo THE WEIGHT prima aufgehoben sind. Mit identischer Ausrichtung - orgelig, stonerig, doomig und auch ein bisschen bluesig - zeigen sich die Musiker einen Tick raffinierter als auf ihrem Einstand und machen "In Control" so zu einem Selbstläufer.

Wer später als 2017 auf den Classic-Rock-Zug gesprungen ist, erhält mit dieser Platte eine perfekte Einführung in die aktuelle Szene, denn deren geläufige Stilmittel werden in den Songs quasi zusammengefasst, wobei "In Control" charmanterweise spürbar für eine Vinyl-Veröffentlichung strukturiert wurde.

Will heißen: Die erste Hälfte gestaltet sich vom Opener 'A Little Bit Of Music' an knalliger und auch leichter zugänglich, die zweite im Sinne einer B-Seite wenn auch nicht unbedingt experimentell, so doch vielseitiger, psychedelischer nach The-Doors-Vorlagen (Frontmann Tobias singt genauso geil, wie er in die Tasten langt) und deshalb langfristig auch aufregender.

Ergo: Alles bleibt, wie es war, und ist dem Vorangegangenen trotzdem leicht überlegen.

FAZIT: THE WEIGHT bewegen sich auf "In Control" mit markanter Lead-Stimme auf bewährte Weise zwischen Hippie-Kultur und Heavy-Prototypen - auch über die unvermeidlichen Black Sabbath und Deep Purple hinaus!