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Walden: Im Morgengrauen (Review)
Artist: | Walden |
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Album: | Im Morgengrauen |
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Medium: | Download | |
Stil: | Natur-inspirierter Folk |
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Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 16:29 | |
Erschienen: | 28.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Die Versuchung, bei Rezensionen von WALDEN-EPs getreu dem Motto "war gut, ist gut, bleibt gut" zu copy & paste zu greifen und lieber der Musik zu lauschen, als in die Tasten zu hauen, ist einerseits groß. Doch andererseits kann kein Zweifel daran bestehen, dass das Projekt von Danijel Zambo nach wie vor Aufmerksamkeit verdient, und zudem ist auf "Im Morgengrauen" wirklich nicht alles beim Alten, wie das leicht überarbeitete Logo bereits andeutet.
Zwar ist Danijels unaufgeregtes Saitenspiel mittlerweile unverkennbar, doch setzt er mit seinen EPs immer mal wieder unterschiedliche Nuancen, und so klingt "Im Morgengrauen" irgendwie nahbarer als vorige Veröffentlichungen. Vielleicht liegt das daran, dass der Gitarrist mehr denn je unumwunden auf den Punkt kommt und in seine Songs - dürfen diese bereits "Miniaturen" genannt werden? - nicht ansatzweise überfrachtet, sondern puristisch darbietet. Auf "Im Morgengrauen" geschieht dies, auch wenn der Titel und das EP-Cover anderes vermuten lassen mag, kaum neblig-träumerisch, sondern klar konturiert. Bildlich gesprochen, kann sich Danijel nicht hinter verwaschenen Akkorden oder diffusen Klängen verstecken, sondern alles findet im Klang gewordenen Hier und Jetzt statt. In der Mitte der EP ragt mit dem Titelsong ein Stück heraus, zu welchem Dan Capp (Wolcensmen und Winterfylleth) Chorgesang beigesteuert hat - wahrscheinlich ein Nachhall des Konzertabends jener Erinnerungs-würdigen Tour von Wolcensmen und Grift im Winter 2020, den Danijel mit WALDEN eröffnete. Zudem versprüht gerade jene Komposition etwas Dringliches, das so bislang eher selten von WALDEN zu hören war.
Das Konzept, vergleichsweise kurze EPs via Bandcamp zu veröffentlichen, scheint auch auf lange Sicht aufzugehen, denn es bleibt "spannend", WALDEN auf seinen Wanderungen zu folgen. Und auch wenn es mich nichts angeht, möchte ich doch bemerken, dass Danijel seine Musik dort unter Wert anbietet - und dabei meine ich nicht, dass Musik wie Kunst im Allgemeinen im Grunde so unbezahlbar wie unersetzbar ist. Ihr könnte für die EP bei Gefallen ja einfach mehr als einen Euro bezahlen und dem Gitarristen auch dadurch Eure Wertschätzung seiner Klangkunst ausdrücken, oder?
FAZIT: "Im Morgengrauen" bietet sieben inniglich landschaftsmalerische Lieder, die in ihrer Kürze ganz Wesentliches zum Klingen bringen, unaufdringlich (nicht nur) zum Morgenspaziergang und dabei zur Schau (ins Land) einladen. Der kurze Gesangsbeitrag von Dan Capp macht hoffentlich HörerInnen auf WALDEN aufmerksam, die dieses Projekt bislang nicht kannten. Und nun also doch noch etwas copy & paste: "Nomen est omen, und weniger ist mehr."
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blick in die Ferne
- Moorheide
- Trauerweide
- Im Morgengrauen
- Winterabend
- Sternenhimmel
- Windhauch
- Gesang - Dan Capp
- Gitarre - Danijel Zambo
- Keys - Danijel Zambo
- Walden (2012)
- Wenn die ersten Blätter fallen (2013) - 11/15 Punkten
- Mantra (2016) - 13/15 Punkten
- Samhain (2017)
- Idyll (2019) - 12/15 Punkten
- Im Morgengrauen (2020) - 13/15 Punkten
- Flimmern (2021) - 13/15 Punkten
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