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Walden: Wenn die ersten Blätter fallen (Review)
Artist: | Walden |
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Album: | Wenn die ersten Blätter fallen |
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Medium: | CD | |
Stil: | (Neo)folk/Instrumental |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 31:22 | |
Erschienen: | 20.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Der Herbst nähert sich unaufhaltsam und bringt das neue Album von Danijel Zambo alias WALDEN mit sich, das den Herbst als Zeit des Übergangs, der langsamen Veränderung deutet. Zwölf Minuten mehr Musik als auf dem Debüt vor anderthalb Jahren, musikalisch kein Quantensprung, sondern ein adäquater Nachfolger mit stimmigen Erweiterungen.
Auf „Wenn die ersten Blätter fallen“ finden sich weiterhin fragile Folk-Miniaturen, dominierendes Instrument bleibt die akustische Gitarre. Doch bereits im Opener gesellen sich Keyboards hinzu, die meist für einen flächigen, nie aufdringlichen Hintergrund sorgen. Später gibt es vokale, lautmalerische Begleitung im kleinen Chor („Sonne erhellt das Nebelmeer“, „Der erste Schnee das Land befiel“), die die Dramatik erhöhen und einen flüchtigen Hauch Schwarzmeer-Romantik versprühen („Des Sommers letzter Regen“).
Wohltuend verzichtet WALDEN auf großes Pathos, die vollmundige Beschwörung von Waldgeistern und vor untergehender Sonne tanzende Elfen, stattdessen pflegt er die Kunst der Pause und der sachten Variation des Vorangegangenen. Die Songs klingen zerbrechlich, sind trotzdem kantig und klar, bleiben dabei entspannt ohne zu langweilen oder zu austauschbarer Meditationsbegleitung zu verkommen.
FAZIT: „Rund schweigen Wälder wunderbar und sind des Einsamen Gefährten“. Verklärter Herbst. WALDEN liefert den perfekten Soundtrack zu Georg Trakls Jahreszeiten-Gedichten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wenn die ersten Blätter fallen
- Des Sommers letzter Reigen
- Wanderung im Moor
- Sonne erhellt das Nebelmeer
- Ruhe nach dem Sturm
- Tanz der Schneeflocken
- Der erste Schnee das Land befiel
- Wintersonnenwende
- Sternentanz über dem Bosporus
- Ruf der Nachtigall
- Gitarre - Danijel Zambo
- Sonstige - Danijel Zambo
- Walden (2012)
- Wenn die ersten Blätter fallen (2013) - 11/15 Punkten
- Mantra (2016) - 13/15 Punkten
- Samhain (2017)
- Idyll (2019) - 12/15 Punkten
- Im Morgengrauen (2020) - 13/15 Punkten
- Flimmern (2021) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 19.09.2013 User-Wertung: 11 Punkte |
Danijel Zambo, das ist schon ein echter Teufelskerl, der nicht nur als Walden, sondern auch unter seinem Namen veröffentlicht.
Ich durfte hier "The World Is Too Loud" besprechen. Und diesen Titel scheint Zambo zum zentralen Motto seiner Musik, egal ob unter eigenem Namen oder als Walden, erhoben zu haben. Jochen trifft mit jedem Wort genau das (Herbst-)Gefühl, das auch während des Hörens von "Wenn die ersten Blätter fallen" bei mir ausgelöst wird. Wundervoll verträumte Musik mit dem Mut zur Ruhe, ohne irgendwie oder irgendwann langweilig zu werden, wenn man sich wirklich darauf einlässt. |