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Cradle of Filth: Existence Is Futile (Review)

Artist:

Cradle of Filth

Cradle of Filth: Existence Is Futile
Album:

Existence Is Futile

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Black / Horror Metal

Label: Nuclear Blast / Rough Trade
Spieldauer: 56:55
Erschienen: 22.10.2021
Website: [Link]

Neue CRADLE OF FILTH-Alben waren in jüngerer Zeit nach einer längeren Durststrecke immer Garanten für erstklassiges Horror-Theater auf der Grundlage des Black Metal der 1990er, wobei die Band von der Situation profitierte, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen, und mit Attitüde punktete, immer noch hungrig zu sein. Die unheilvolle 13. Platte der Briten um einen stimmlich wieder bestens aufgelegten Dani Filth als einzigem übrigen Gründungsmitglied entspricht in diesem Zusammenhang einer Fortsetzung ihrer Glückssträhne.

Der eingängige Midtempo-Opener ´Existential Terror´ enthält nach kurzem sinfonischen Intro alle Trademarks der Bandgeschichte ab ungefähr "Midian" (2000; gespenstisch ruhiger Mittelteil inklusive) und setzt auf der Zielgeraden zu einem Sprint mit hohem Headbanging-Faktor an, ehe das elegant dahinschreitende ´Necromantic Fantasies´ gewissermaßen in einen barocken Ballsaal entführt. Auch hier zeigt sich allerdings wieder eine stark ausgeprägte Old-School-Attitüde, was die Gitarrenarbeit betrifft.

Das rhythmisch vertrackte ´Crawling King Chaos´ changiert passenderweise zwischen Blastbeats und Kopfnicker-Momenten, die es zwar nicht unbedingt eingängiger machen, aber die Richtung für das anschließende ´Black Smoke Curling From The Lips Of War´ (davor noch ein kurzes Zwischenspiel) vorgeben. Hier tritt Anabelle Iratni als jüngster Besetzungszuwachs und Sängerin ins Bild, nimmt aber lediglich eine Nebenrolle ein, die sie später auch im etwas sperrigen ´The Dying Of The Embers´ behalten wird.

´Discourse Between A Man And His Soul´ geht wohl als die "Ballade" der Platte durch. Das an Piano und Keyboard-Teppichen reiche Stück gehört unter den Gothic-Metal-orientierten Kompositionen in CRADLE OF FILTHs Katalog zu den geschmackvollsten - abermals aufgrund des Spiels der beiden Gitarristen Richard Shaw und Marek Smerda. In ´How Many Tears To Nurture A Rose´ (das nächste Intro/Zwischenspiel geht der Nummer voraus) glänzen die beiden mit Gänsehaut-Leads und ein paar sauberen Thrash-Handkantenschlägen, die der Band zum eingängigsten Track der Platte gereichen.

Die abschließenden Songs ´Suffer Our Dominion´ (viel Gehämmer und ein gruseliger Sprechpart von Schauspieler Doug Bradley sorgen für ein kleines musikalisches Drama) und ´Us, Dark, Invincible´ (ebenfalls hämmernd, aber durchbrochen von schleppenden Passagen, die "Existence Is Futile" auch etwas zu lange ausklingen lassen) geben keine neuen Einsichten in die Causa CRADLE OF FILTH, halten das Niveau der bis dahin insgesamt sehr niveauvollen Sammlung jedoch souverän.

Digital und in der Deluxe-Edition erhält der Fan die wahrscheinlich unverzichtbaren Bonustracks ´Sisters of the Mist´ (wieder mit Sprecher Bradley) und ´Unleash the Hellion´, die uns nicht zur Besprechung vorliegen.

FAZIT: "Existence Is Futile" ist ein komplexes, atmosphärisch dichtes Album, das etliche Stimmungen durchläuft und immerzu musikalische Haken schlägt, ohne dass CRADLE OF FILTH schlüssiges Songwriting aus den Augen verlieren würden. DIe Band verfolgt ihren sowieso längst einzigartigen Stil weiter, möchte und muss sich aber bei ihrer 13. Studioproduktion nicht neu erfinden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2885x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Fate Of The World On Our Shoulders
  • Existential Terror
  • Necromantic Fantasies
  • Crawling King Chaos
  • Here Comes A Candle - (Infernal Lullaby)
  • Black Smoke Curling From The Lips Of War
  • Discourse Between A Man And His Soul
  • The Dying Of The Embers
  • Ashen Mortality
  • How Many Tears To Nurture A Rose
  • Suffer Our Dominion
  • Us, Dark, Invincible

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Hagen von Tronje
gepostet am: 24.11.2022

User-Wertung:
3 Punkte

Was ich bei allen Reviews nicht verstehe ist, dass niemand die grottenschlechte überkomprimierte Produktion erwähnt. Gerade die Bassgitarre "wummert" schön in Loudness War Tradition.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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