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Judas Priest: Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music (Review)

Artist:

Judas Priest

Judas Priest: Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music
Album:

Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music

Medium: CD/Do-LP/Limitiert/farbig/Limit. Box
Stil:

Hardrock, Heavy Metal

Label: Sony Music
Spieldauer: 79:17
Erschienen: 15.10.2021
Website: [Link]

„Es war irgendwie unverständlich, dass dieses Amerika – das Land, das uns 1977 mit offenen Armen empfangen hatte – das gleiche Land war, das nun zu versuchen schien, unsere Karriere zu beenden… Es war dieses unglaubliche Gefühl von Unbesiegbarkeit, das man in einer Gruppe bekommt, die zusammenhält… So verwandelte ich mich in K.K., den selbstbewussten Gitarristen, der mit seinen Freunden in der besten Heavy-Metal-Band der Welt spielt...“ (K.K. Downing in seinem Buch 'Leather Rebel – Mein Leben mit JUDAS PRIEST')

Waren das noch Zeiten, als unter unserer Seite in der Kommentarspalte vor gut 10 Jahren deftig-heftig und ausgiebig über JUDAS PRIEST und ihre 30. Geburtstagsausgabe von „British Steel“ gestritten wurde. Da flogen regelrecht die Fetzen statt der langen Loden. Oh ja, diese federführenden Metallisten konnten durchaus polarisieren und können es im Grunde – nach nunmehr 50 Jahren ihres Bestehens – immer noch.

Okay, über JUDAS PRIEST in In- wie Outsider-Kreisen viele Worte zu verlieren, wäre albern, denn ihre seit nunmehr 50 Jahre existente Metal-Musik, die sich durchaus (nicht immer unbedingt passend) auch dem Zeitgeist andiente oder schlimmstenfalls anbiederte, ist längst legendär – und wird bzw. muss in einem Atemzug mit IRON MAIDEN genannt werden. Wer zudem noch Hintergründiges zu JUDAS PRIEST und den vielen Auf und Abs erfahren möchte, der lese einfach das Buch ihres streitbaren Ex-Gitarristen und maßgeblichen Impulsgebers K.K. DOWNING mit dem vielsagenden (und provokanten) Titel „Leather Rebel – mein Leben mit JUDAS PRIEST, in dem er selber feststellt, dass JUDAS PRIEST „von Anfang an eine leichte Identitätskrise hatten. Der Look der Band warf immer Fragen auf. Mir schien er nie etwas auszusagen – und vermutlich fand ich das in den Anfangszeiten unserer Karriere sogar gut. […] Ich konnte es schon alles vor meinem inneren Auge sehen: Wir und unsere Fans in der gleichen Leder-Kampfmontur – wie eine Art Heavy-Metal-Armee.“

Und diese „Heavy-Metal-Offiziere“ JUDAS PRIEST holen nach nunmehr 50 Jahren zum ganz großen Schlag aus und veröffentlichen eine ultimative Zusammenstellung ihrer besten Songs, kombiniert mit einigen extrem raren Live-Stücken, unter dem Titel „Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music“. Das alles gibt es als Doppel-LP auf rotem Vinyl und CD zu erstehen – und für die ultraharten Fans sogar als eine nur über den Fan-Shop erhältliche schwer limitierte Box unter dem Titel „50 Heavy Metal Years“ mit sage und schreibe unglaublichen 42 CD's, welche die gesamte Priest-Metal-Geschichte nachzeichnen.

Die rot-vinylige Gatefold-Doppel-LP wird mit „Let Us Prey / Call For The Priest“ vom 1977er-Album „Sin After Sin“, das noch vom DEEP PURPLE-Bassisten ROGER GLOVER produziert wurde, eröffnet und weist sogar anfangs ein paar (ungewöhnliche) Ähnlichkeiten zu QUEEN auf, während beispielsweise das die LP-B-Seite beginnende „All Guns Blazing“ von ihrem 1990er-Album „Painkiller“ die ersten Sekunden mit AC/DC liebäugelt und dann ein wahres Gitarren-Riff-Feuerwerk entfacht. Die zweite LP widmet sich den Live-Aufnahmen der Jahre 1978 bis 1991, die nicht chronologisch angeordnet wurden, aber auch die letzten drei Songs der LP-B-Seite sind schon Live-Mitschnitte. Doch gerade die zweite LP ist für alle Sammler besonders interessant. Denn während die drei auf der ersten LP enthaltenen Live-Aufnahmen von bereits veröffentlichten Konzert-Scheiben stammen, sind die der zweiten LP allesamt bis dato unveröffentlicht. Die älteste Aufnahme stammt hierbei aus dem Jahr 1978 und vereint unter dem Titel „Victim Of Changes“ zwei Stücke – „Whiskey Woman“ und „Red Light Lady“. Und mit „The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown)“ gibt’s zudem die beeindruckende Cover-Version eines PETER GREEN-Stücks zu hören, während auch die extrem hymnische Ballade „Beyond the Realms of Death“ gerade live eine unglaublich atmosphärische Stadion-Nummer-Magie entfaltet.

Besondere Beigaben findet man in der Doppel-LP-Ausgabe allerdings nicht. Selbst die Innenhüllen wurden nicht bedruckt. Dafür gibt’s im Inneren des Klappcovers 13 hochwertig aufgenommene Konzert-Fotos, auf denen auch K.K. DOWNING, der immerhin im Streit die Band verlassen hatte (Was man alles auch im bereits erwähnten Buch nachzulesen kann!), zu bewundern. Auch ein Kärtchen mit dem DL-Code des Albums liegt der im Prägedruck gestalteten Doppel-LP bei.

FAZIT: 50 Jahre und kein bisschen leise... Ja, das trifft – selbst in Abwandlung eines Schlagers – ideal auf die 'Leder Rebellen' zu, die sich oftmals auch sehr gerne dem Zeitgeschmack anpassten. Mit „Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music“ schlagen JUDAS PRIEST mit einer Doppel-LP auf, die einerseits (LP 1) ihre „Best Of“-Seite und andererseits (LP 2) ihre Live-Seite mit bis dato unveröffentlichten Live-Aufnahmen präsentieren. Auch eine CD-Ausgabe gibt’s hiervon im Handel zu erstehen. Für die echten Hardcore-Fans aber halten JUDAS PRIEST zudem noch ein streng limitiertes Box-Set mit 42 CD's bereit, das nur über den Fan-Shop erhältlich ist. Aber hin oder her – man kann sich so viel über JUDAS PRIEST streiten wie man will und vielleicht auch nach K.K. DOWNINGs unliebsamen Abgang in sein Schmoll-Eckchen verziehen. Diese Doppel-LP macht jedenfalls beim Stöbern in der 50jährigen Band-Geschichte eine Unmenge rebellischen Spaß.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3392x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (20:12):
  • Let Us Prey / Call For The Priest (6:14)
  • You Don't Have To Be Old To Be Wise (5:03)
  • Fever (5:21)
  • Eat Me Alive (3:34)
  • Seite B (20:39):
  • All Guns Blazing (3:55)
  • Never The Heroes (4:24)
  • Dissident Aggressor – Live (3:03)
  • Out In The Cold – Live from the Fuel For Life Tour 1986 (6:21)
  • Running Wild – Live (2:56)
  • Seite C (19:24):
  • Victim Of Changes – Live (7:41) [May 09, 1978 - Cleveland, OH - Agora Theatre]
  • The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown) – Live (4:40) [Point of Entry ‘Worldwide Blitz’ Tour - Live in Hammersmith, London - November 21, 1981 - Foundations Forum - Hammersmith Odeon]
  • Bloodstone – Live (3:58) [Screaming For Vengeance World Vengeance Tour - Live in Atlanta, GA - December 11, 1982 - The Omni]
  • The Ripper – Live (3:05) [Irvine, CA - July 12, 1991 - Irvine Meadows Amphitheatre]
  • Seite D (19:02):
  • Beyond the Realms of Death – Live (7:08) [Killing Machine/Hell Bent For Leather Tour - Live In New York, NY - March 11, 1979 - The Mudd Club]
  • The Hellion / Electric Eye – Live (4:16) [Turbo ‘Fuel For Life’ Tour - Live In Houston, TX - June 21, 1986 - The Summit]
  • Sinner – Live (7:38) [Ram It Down ‘Mercenaries Of Metal’ Tour - Live In New Haven, CT - August 7, 1988 - New Haven Veterans Memorial Coliseum]

Besetzung:

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Interviews:
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