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Judas Priest: Redeemer Of Souls (Review)
Artist: | Judas Priest |
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Album: | Redeemer Of Souls |
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Medium: | CD/Download/LP | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Sony Records | |
Spieldauer: | 62:03 | |
Erschienen: | 11.07.2014 | |
Website: | [Link] |
JUDAS PRIESTs letztes wirklich relevantes Album hat mittlerweise fast ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel – darüber dürfte Einigkeit bestehen. Nach „Painkiller“ gab es stilistische Irrungen, Personalwechsel – und ganz viel Nichts. Mit „Redeemer Of Souls“ legen die Urväter des britisch geprägten, reinrassigen Heavy Metals das dritte Album seit der Wiedervereinigung mit Sänger Rob Halford vor; es ist gleichzeitig das erste Album seit dem Ausstieg von Gitarrenlegende K. K. Downing.
Ernsthaft wird wohl niemand mehr einen Klassiker auf dem Niveau früherer Glanztaten erwarten, zumal der Zahn der Zeit hörbar am einstigen Metalgod Rob Halford genagt hat. Die stimmlichen Leistungen des Frontmanns sind eines der Probleme auf „Redeemer Of Souls“. Dass Halford nicht mehr die unmenschlichen Schreie draufhat, die er vor 25 Jahren zu intonieren in der Lage war – geschenkt. Bei neuen Songs lassen sich die Vocallines problemlos so arrangieren, dass man die hohen Töne umschiffen kann. Was auf Studioalbum Nummer 17 auch gemacht worden ist. Dennoch klingt Halfords Stimme teilweise so kraftlos, dass man meint, Ozzy Osborne habe im Studio hinter dem Mikrofon gestanden.
Das nächste Problem: K. K. Downing ist nicht mehr dabei. „Downing / Tipton“, dieses Duo, das scheinbar unzertrennlich zusammengehörte wie „Hail & Kill“, „Sword & Steel“ oder „Heavy & Metal“, wurde durch den Rückzug Downings gesprengt. Richie Faulkner, der Nachfolger, macht einen grundsoliden Job – aber von ihm zu erwarten, er würde die gleiche Magie verströmen wie sein Vorgänger, ist natürlich ein wenig vermessen und auch ungerecht.
Problem Nummer drei: Der Sound. Warum zahllose Undergroundbands mit Minibudget in der Lage sind, einen einwandfreien Klang hinzubekommen, sich eine Band wie JUDAS PRIEST dagegen einen intransparanten und insbesondere im Drumbereich dynamikbefreiten Sound anschneidern lässt, bleibt ein komplettes Rätsel.
Problem Nummer vier: Die Songs. Gerade im zweiten Teil der Scheibe fehlt zu häufig ein kraftvoller Antritt, schleppen sich die Songs im einheitlichen Midtempo über die Ziellinie, bar jeglicher Spannung oder Dynamik. „Battle Cry“ oder „Metalizer“, die zumindest das Gaspedal stellenweise mehr als nur streicheln, sind rühmliche Ausnahmen und zeigen, dass Priest auch im Jahr 2014 noch in der Lage sind, mitreißende, klassische Heavy-Metal-Hymnen zu schreiben. Doch die gleichförmige Suppe, die schon auf „Nostradamus“ kolossal langweilte, entzieht „Redeemer Of Souls“ an zu vielen Stellen die Energie und die Spannung. Dass JUDAS PRIEST oft so klingen wie auf früheren Großtaten – geschenkt, das kann man der Band unmöglich vorwerfen. Hier ein bisschen „Painkiller“, hier etwas „British Steel“, dort ein wenig „Screaming For Vengeance“, genau das ist es doch, was die Fans letztlich erwarten. Wenn die Qualität denn stimmt.
FAZIT: Insgesamt klingt das Review jetzt doch deutlich negativer als gedacht. „Redeemer Of Souls“ hat seine Momente, bietet doch den einen oder anderen wirklich starken Song. Es dürfte sogar als bestes Album seit „Painkiller“ ins Ziel gehen. Doch die Aussagekraft dieser Feststellung ist angesichts der Alben, die die Briten seit 1990 veröffentlicht haben, dann doch eher überschaubar. Für Fans der Band, die kein Wunderwerk erwartet haben, geht „Redeemer Of Souls“ sicherlich in Ordnung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dragonaut
- Redeemer Of Souls
- Halls Of Valhalla
- Sword Of Damocles
- March Of the Damned
- Down In Flames
- Hell & Back
- Cold Blooded
- Metalizer
- Crossfire
- Secrets Of The Dead
- Battle Cry
- Beginning Of The End
- Bass - Ian Hill
- Gesang - Rob Halford
- Gitarre - Glenn Tipton, Richie Faulkner
- Schlagzeug - Scott Travis
- British Steel (30th Anniversary Deluxe Edition) (2010)
- Screaming For Vengeance - Special 30th Anniversary Edition (2012)
- Redeemer Of Souls (2014) - 8/15 Punkten
- Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music (2021)
- Judas Priest: Rock Classics – Nr. 40 Judas Priest – Das Sonderheft (2024)
- Invincible Shield (2024) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 27.07.2014 User-Wertung: 7 Punkte |
Hätten Judas Priest die Cd etwas kürzer gemacht und Lieder(Auffüller) wie "March of the Damned","Crossfire" und "Beginning of the End" weggelassen wäre die Cd besser geworden,die Länge einer Cd sollte auch qualitativ gut sein,der Sound ist zwar nicht überragend aber man muß ja nicht alles 1000fach nachbessern
Highlights sind "Metalizer" "Battle Cry" "Redeemer of Souls","Cold Blooded" sowie Tears Of Blood" noch hörenswert sind "Dragonaut" "Halls of Valhalla","Down in Flames""Hell & Back" und"Bring It On" mäßig sind"Sword of Damocles" "Secrets of the Dead", "Snakebite"Creatures" Dennoch freue ich mich natürlich wenn Metal Legenden wie Judas Priest eine neue Scheibe auf den Markt bringen,denn sie haben den Metal der 80er und 90er geprägt |
Teddy500
gepostet am: 28.08.2014 User-Wertung: 7 Punkte |
Unbefriedigender Sound und gleichförmige Songs, von denen keiner sonderlich herausragt. Ich verstehe absolut nicht, wie diese Standardkost, bei so vielen Fans Begeisterung hervorruft. Nostradamus wäre ein würdiger mystischer Abgang gewesen, für immer würde im Raum stehen, innovativ abgetreten zu sein. So bleibt es fade. Man hört, Halford ist ruhelos, will weitermachen, er kann es noch. Tipton fällt nur noch Standard ein, man kann es ihm nach so vielen Geniestreichen nicht verübeln. Da reicht auch kein Klischeecover und einer der größten Bandnamen aller Zeiten, es bleibt durchschnittlich. Aber da Halford`s Stimme einzigartig ist, kann man es gut hören, mir reicht das aber nicht, Judas Priest bedeutet für mich "Guitars are cranking..." oder teilweise tiefe balladeske Stimmung (Sad Wings oder Nostradamus). Hier fehlt beides. |
Achilles
gepostet am: 30.06.2015 User-Wertung: 12 Punkte |
Die besten Tage von Priest sind definitiv schon lange vorbei, dennoch leistet die Band immer noch einen relativ guten Job. Auch wenn ich KK Downing sehr vermisse, muss ich gestehen, dass der Einstieg von Richie Faulkner sowohl Live als auch auf dem neuen Album "Redeemer of Souls" frischen Wind reingebracht hat.
Vorab gesagt, finde ich das die Produktion eher matschig und dürftig klingt. Schade eigentlich die Songs sind teilweise stärker als auf den Vorgängern. Mit Songs wie "Dragonaut", dem Titeltrack, "Halls of Valhalla", "Battle cry etc. fährt man qualitativ sehr hohe Geschütze aus. Das Songwriting erinnert an eine Kombination aus den alten Tagen von Priest, ohne dabei wie eine 1:1 Kopie zu klingen. Rob Halford ist in relativ guter Form, dennoch in keinster Weise vergleichbar mit früheren Leistungen wie auf "Screaming for vengeance", "Defenders of the faith", "Painkiller" etc.... . Was natürlich auch verständlich ist, nach einer mitlerweile fast 40 jährigen Gesangskarriere. Das Album weiß zu gefallen, auch wenn es gegen Mitte/Ende den ein oder anderen Lückenfüller gibt. |