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De Arma: Nightcall (Review)
Artist: | De Arma |
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Album: | Nightcall |
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Medium: | EP-CD/Vinyl-EP | |
Stil: | Gothic |
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Label: | Silent Future Recordings | |
Spieldauer: | 22:31 | |
Erschienen: | 06.05.2022 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrer EP "Nightcall" lassen DE ARMA die Metal-Kneipe endgültig zurück und steuern ohne Umwege auf den Gothic-Tanzschuppen zu, aus dem heuer noch Klänge nach draußen dringen wie vor mehr als 30 Jahren. "Das bekommen wir ganz ähnlich hin", sind sich die Nordschweden sicher, und warten mir-nichts-dir-nichts mit drei Songs auf, die eine Brücke in die Achtziger bilden, ohne dabei verstaubt zu klingen.
Im Gegenteil: Black-Metal-Urgestein Andreas Pettersson belässt es nicht bei seinem ohnehin schon hörenswerten Gesang im Stil des Vorgängers "Strayed In Shadows", sondern lässt seine Stimme so hell und poppig erklingen wie nie zuvor, und zeigt sich einmal mehr bemerkenswert wandlungsfähig. In "Shame Drifter" (wie in den übrigen Songs) geschieht das einmal mehr im Duett mit Maria Oja, und diese Kombination verleiht der leichtfüßigen Gothic-Nummer zusätzlichen Auftrieb, lädt also zum beschwingten Tanz ein. Die Lead-Gitarre in der zweiten Songhälfte schmiegt sich an die Komposition so sanft wie möglich an, während Andreas in der Folge gesanglich mehr denn je aus sich herauskommt. Das folgende "After Dark, You’re There" übt sich über neun Minuten in ähnlich gefälliger Eingängigkeit, den Refrain "Were you ever here?" werden manche vielleicht bereits beim ersten Hören mitsingen.
Das die EP beschließende "Sunset Dreams" wartet zum Songausklang mit einer fürwahr "sonnigen" Melodie auf, die auf der E-Gitarre eingespielt wurde, und wohl ähnlich raumgreifend auf dem Saxophon hätte intoniert werden können. Hier wird einmal mehr deutlich, wie sehr sich DE ARMA vom finsteren melancholischen Metal zugunsten anderer Stilelemente entfernt haben. Der unerschrockene Zugriff und die souveräne Darbietung können allerdings niemanden mehr ernsthaft überraschen, der zuvor bereits "Strayed In Shadows" sein Gehör geschenkt hatte.
Auf dem dieses Mal von Boris Groh gestalteten Cover ist einmal mehr der einsame Mann zu sehen, der in den Abgründen der Stadt zu später Stunde dem Alkohol sowie anderen Substanzen zuspricht, und sich keineswegs heiter in der Nacht verliert. Die EP ist der erste DE-ARMA-Tonträger, der nicht nur als CD, sondern auch auf Vinyl erscheint.
FAZIT: Auf "Nightcall" spielen DE ARMA befreiter denn je auf und lösen sich vorerst vom Metal, um Gothic – sogar weitgehend ohne Rock – zu zelebrieren. Mit Maria Oja als nun fester Sängerin an der Seite von Andreas Pettersson tönt der Gothic Appeal nahezu zeitlos und schillernd wie im Licht der Disco-Kugel. Was auf der EP funktioniert, könnte auf Albumlänge wohl etwas mehr Abwechslung vertragen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shame Drifter
- After Dark, You`re There
- Sunset Dreams
- Bass - Andreas Pettersson
- Gesang - Andreas Pettersson, Maria Oja
- Gitarre - Andreas Pettersson
- Keys - Johan Marklund
- Schlagzeug - Johan Marklund
- Lost, Alien & Forlorn (2013) - 6/15 Punkten
- Strayed in Shadows (2021) - 11/15 Punkten
- Nightcall (2022) - 11/15 Punkten
- Synthwave Sessions 1 (2023)
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