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Fir Cone Children: Today There’s No Tomorrow (Review)
Artist: | Fir Cone Children |
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Album: | Today There’s No Tomorrow |
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Medium: | CD/MC/Download | |
Stil: | Dreampunk, Indie, Fuzz |
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Label: | Blackjack Illuminist Records | |
Spieldauer: | 34:38 | |
Erschienen: | 30.09.2022 | |
Website: | [Link] |
Wenn „Today There’s No Tomorrow“ als Motto verstanden werden kann, dann ist es FIR CONE CHILDREN durchaus gelungen, diese „Scheiß-drauf“-Einstellung in Musik zu kanalisieren. Hier wird geschrammelt, es gibt hyperaktiven ADHS-Groove und dazu Gesang, der zwar nicht schön klingt, oft auch anstrengend dahinfiepst, aber doch einen sehr eigenen Charakter besitzt.
Da passt das Subgenre 'Dreampunk' auch insofern sehr gut, als dass es auf dem Album u.a. darum geht, eine gute Zeit zu haben und (platt gesagt) einfach mal auf alles zu scheißen. Egal ob der Moment für die Zukunft eher belanglos erscheint, oder ob im hier und jetzt der größte Blödsinn ausgeheckt wird, wichtig ist, sich dabei gut zu fühlen. Grundsätzlich ist diese Einstellung auch nicht verkehrt. Denn das Gestern bleibt wie es ist und was morgen sein wird, weiß keiner.
Allerdings hat sich mit dem roh prügelnden „If You Don’t Get Words“ auch ein etwas ernsterer Song in die Tracklist gemischt. Es geht um Protest, es geht um Widerstand gegen die ausbeuterische Gebaren des Menschen gegenüber der Natur. Angesichts dieser inflationären Thematik kommt aber doch der Verdacht auf, dass dieser Protest eher einer Art gesellschaftlichem Mitläufertum entspringt. Nichtsdestotrotz: Die etwas rotzigere, oder wenigstens freche Energie kann richtig was.
„Head in the Clouds“ ist ein nervös hibbeliges Paradebeispiel für den Charakter von FIR CONE CHILDREN. Diese Musik ist energisch, schrammt aber dank des säuselnden Gesangs immer haarscharf an der Grenze zum Nervigsein entlang.
Ein Song wie „Quite Okay With Mondays“ überschreitet diese Trennlinie sogar gerne mal und dann geht einem das mehrstimmige Quieken nach und nach doch gehörig auf den Wecker.
Aber Alexander Leonard Donat hat ein Händchen dafür, sich diese Penetranz auf eine Art zunutze zu machen, die ihn als Künstler doch wieder sympathisch macht. Jeder Ton auf „Today There’s No Tomorrow“ klingt eigensinnig, verschroben und gerne auch mal merkwürdig und doch wirkt hier nichts aufgesetzt oder bewusst erzwungen. Diese Authentizität hat zur Folge, dass die Musik eben doch immer wieder läuft. Denn so sehr sie hier und da nervt, so reizvoll ist sie auch.
FAZIT: FIR CONE CHILDREN lassen mit „Today There‘s No Tomorrow“ ein interessantes Album auf den Hörer los. Die Musik ist laut, die Musik ist wild, die Musik ist anstrengend. Sie ist aber auch auf eine sehr eigene Art faszinierend, womit wir schon bei dem Begriff und der Subkultur 'Punk' wären. Denn auch die ist Anstrengung und Faszination zugleich. Also wird am Ende doch ein Schuh draus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pull It Out!
- Way Up North
- Head In The Clouds
- Quite Okay With Mondays
- An Inch At A Time
- No Mercy
- But Does It Break?
- The Travelling Dune
- If You Don’t Get Words
- Certified In Purple
- Bass - Alexander Leonard Donat
- Gesang - Alexander Leonard Donat
- Gitarre - Alexander Leonard Donat
- Schlagzeug - Alexander Leonard Donat
- Today There’s No Tomorrow (2022) - 11/15 Punkten
- The Urge To Overtake Time (2023) - 11/15 Punkten
- Jig Of Glee (2024) - 10/15 Punkten
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