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Schrat: Seelenfresser (Review)
Artist: | Schrat |
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Album: | Seelenfresser |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Folter Records | |
Spieldauer: | 53:40 | |
Erschienen: | 28.01.2022 | |
Website: | [Link] |
Können sie das Höllentempo, die Widerborstigkeit und die aggressive Verausgabung durchhalten – oder müssen SCHRAT der brutalen Intensität, mit der sie in ihr viertes Langspielalbum "Seelenfresser" einsteigen, irgendwann Tribut zollen?
Das ist jedenfalls die entscheidende Frage, die es angesichts von neun Songs (sowie einem Intro und einem kurzen Zwischenspiel) zu klären gilt, und dann wäre auch schon fast alles Wesentliche zu dem Hassbatzen berichtet, als welcher sich der "Seelenfresser" der bayerischen Black-Metal-Band entpuppt. Doch halt, es geht zuweilen auch atmosphärisch zur Sache, wenn auch eher hintergründig – im Vordergrund regieren nahezu unablässig Raserei, Hatz und ein (gekonnt geführter) traditionaler Knüppel. Dank der kaum weniger traditional tönenden Produktion kommen Details im stimmungsvollen Klanggewand charmant zur Geltung, und so erinnert zum Beispiel das zuweilen im Midtempo eine Verschnaufpause gewährende Stück "Blutmondritus" anfangs an Emperor zu besten (Mini-LP- & "Nightside"-) Zeiten.
Deutlich minimalistischer als bei Gràb, hat Multi-Instrumentalist Gråin einmal mehr ein rund einstündiges Album komponiert, dessen Faszinationskraft in diesem Fall nicht von stilistischen Abwechslungsreichtum zehren kann, sondern dessen Angriffsmodus auf dieser Albumlänge extrem fordernd gerät. Dass es SCHRAT dennoch gelingt, immer wieder neue garstige Widerhaken auszuwerfen und sich ins Gehör der Unentwegten zu verkrallen, spricht für die besessen klingende Performanz des Duos, denn auch Schlagzeuger Tomasz "Nefastus" Helberg hämmert sich mit einer Wucht in die Songs, die bemerkenswert ist. Wird zwischendurch das Tempo gedrosselt, geht es oft mit fettem Groove weiter, und überhaupt sind die Songs – auch mit Wolfsgeheul und Kirchenglocken - sehr dicht arrangiert und spotten jeglichen Versionen handzahmen Pseudo-Black-Metals mit primordialem Fokus auf Menschenverachtung, Runenzauber, Tod und Teufel – was sich ästhetisch konsequent in der Gestaltung des Albums spiegelt.
FAZIT: "Seelenfresser" ist ein nahezu unablässig vehementer, extrem souverän ausgeführter Angriff auf die Trommelfelle, der in einer knappen Stunde keine Gefangenen macht und gleich in den ersten Minuten klarstellt, dass traditionaler Black Metal nicht auf den Mainstream schielt. Innerhalb des engen stilistischen Korsetts warten SCHRAT zwar immer wieder mit kleinen Überraschungsmomenten auf, erwarten von ihren Hörern jedoch enormes Durchhaltevermögen. Wer das mitbringt, der wird mit einer Wucht belohnt, die Marduk bereits vor knapp 30 Jahren auszeichnete. Traditionaler geht es wohl kaum.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prolog - Marter
- Parasiteninvasion
- Terrorkabinett - Gaias Wort
- Kadavertotem
- Chaosbomber - Kenaz
- Wolfsklage - Zwischenakt
- Blutmondritus
- Seelenfresser - Uruz
- Dornenhagel - Gaias Folter
- Nekromant - Isa
- Baphomet
- Bass - Gråin
- Gesang - Gråin
- Gitarre - Gråin
- Schlagzeug - Tomasz "Nefastus" Helberg
- Seelenfresser (2022) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Peter Sack
gepostet am: 05.02.2022 |
Jetzt müsste nur noch der Titel zu "Seelenfresser" korrigiert werden! |
Peter Sack
gepostet am: 05.02.2022 |
Jetzt müsste nur noch der Titel zu "Seelenfresser" korrigiert werden! |