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Shy, Low: Snake Behind The Sun (Review)
Artist: | Shy, Low |
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Album: | Snake Behind The Sun |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post-Rock, Post-Metal |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 53:20 | |
Erschienen: | 08.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Es gibt Musik, in die kann, soll und darf der Hörer sehr tief fallen.
Im Post-Rock ist dieser Anspruch keine wirkliche Seltenheit und doch gibt es auch (oder gerade) hier diese feine Trennlinie zwischen „instrumental beeindruckend“ und „emotional tiefschürfend“. Das Tänzeln auf dieser Grenze ist in diesem Genre auch nicht neu, das wirkliche Gelingen dieses Spagats zeichnet aber doch immer noch (ein Stück weit zumindest) die Creme de la Creme des Genres aus. Ob SHY, LOW diesen Status für sich beanspruchen dürfen wird mit „Snake Behind The Sun“ aber (noch) nicht zweifelsfrei beantwortet.
Ihre Musik ist griffig, zeichnet sich durch ein ständiges Auf und Ab der Emotionen aus. Neben donnernden Riffs zieren filigrane Melodien die Stücke dieses Albums und alles in allem ist auch ein konstanter Fluss erkennbar.
Also ist doch eigentlich alles da um tiefschürfende Tonkunst zu erschaffen, oder?
Nicht ganz: Ja, im Grunde haben die Titel auf „Snake Behind The Sun“ allesamt das Potenzial emotionale Grenzen einzureißen, sich im puren Gefühl zu ergehen, aber Potenzial alleine reicht nun mal nicht aus. An vielen Stellen fehlt es an der großen emotionalen Spitze. Die vollkommene Katharsis, das komplette Loslösen von inneren Zwängen bleibt leider aus. Auch wenn die Kombination von eher melancholischeren Stücken wie „The Beacon“ und einem aufrüttelnden Brocken wie „Fata Morgana“ durchaus nah dran ist.
Wenn die bereits erkennbaren Kontraste noch weiter auf die Spitze getrieben werden, wenn sich der Sound wirklich in sich verliert, dann können SHY, LOW zu den Größen des Genres aufsteigen, ganz so weit ist es aber noch nicht. Etwas mehr Radikalität könnte der Musik guttun. Allerdings ist der Sound eine Wucht: Die Musik darf atmen, leben und das warme Klangbild gibt dem Album ein wunderbar volles Volumen. Dafür gibt’s einen dicken Pluspunkt.
FAZIT: Wenn an den zuvor erwähnten Stellschrauben noch ein bisschen gedreht wird, dann haben SHY, LOW das Zeug dazu, weit oben in ihrem Genre mitzuspielen. So überzeugt „Snake Behind The Sun“ immerhin als starker (oberer) Mittelfeldspieler, der zweifelsfrei Klasse, aber eben auch noch so einiges Potenzial hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Where the Light Bends
- Helioentropy
- Umbra
- Fulgurations
- The Beacon
- Fata Morgana
- Decease Spe Re
- Bass - Drew Strocks
- Gitarre - Greg Peterson, Zak Bryant
- Schlagzeug - Dylan Partridge
- Snake Behind The Sun (2021) - 9/15 Punkten
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