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Witchery: Nightside (Review)
Artist: | Witchery |
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Album: | Nightside |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black / Thrash Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 35:52 | |
Erschienen: | 22.07.2022 | |
Website: | [Link] |
Bei aller Begeisterung für ihre Schlag auf Schlag veröffentlichten Frühwerke darf man durchaus behaupten, dass WITCHERY mit ihrem neuen Album ihr vorläufiges Meisterwerk herausgebracht haben. Die Schweden stecken ihren angestammten Blackened Thrash in ein konzeptionelles Korsett, doch anstelle von Atemnot entsteht beim Hören wirklich der Eindruck eines musikalischen Kurzhorrorfilms im mittelalterlichen Setting der Hexenverfolgungen.
Umweltgeräusche, Sprechparts, rein instrumentale Zwischenspiele und spannende Schwenks durchs Stereo-Panorama lassen die für sich genommen teilweise sehr eingängigen Tracks zu einem in sich geschlossenen Werk verschmelzen, wobei „Fuck this fucking priest, and fuck that church and fuck that fat fuck friar / fuck this inquisition and fuck that young boys choir!“ der bisher romantischste Songtextreim des Jahres ist und auch eine Hymne für Ghost-Hasser (´Popecrusher´) abfällt.
Das komplexe, äußerst unkonventionell aufgebaut, aber nicht uneingängige ´Storm Of The Unborn´ zeugt von der kompositorischen Klasse der Band, wohingegen das konventionelle ´Witching Hour´ ihren Stil subsumiert. Das zähe ´Left Hand March´ macht offensichtliche Morbid-Angel-Einflüsse geltend, und sowohl das Instrumental ´Under the Altar´ als auch das Interludium ´Er steht in Flammen´ (mit mehrsprachlichen Sprachfetzen aus dem "Malleus Maleficarum") verstärken die atmosphärische Dichte dieses beispiellosen Kleinods.
Bleibt noch die Frage, ob es anno 2022 in Europa nicht provokanter wäre, einen extremen Metal-Song statt ´Churchburner´ beispielsweise ´Moskburner´ zu nennen - aber das nur am Rande…
FAZIT: "Nightside" ist eine der originellste Black-Thrash-Platten der jüngren Zeit und strotz vor Esprit beziehungsweise starken Songs, mit denen WITCHERY einen neuzeitlichen Genre-Klassiker geschaffen haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Witching Hour (03:03)
- 2. Don´t Burn the Witch (03:22)
- 3. Storm of the Unborn (04:36)
- 4. Er steht in Flammen (01:45)
- 5. Popecrusher (03:08)
- 6. Left Hand March (04:28)
- 7. Under the Altar (01:30)
- 8. Churchburner (02:31)
- 9. Crucifix and Candle (04:31)
- 10. A Forest of Burning Coffins (02:55)
- 11. Nightside (03:57)
- Bass - Victor Brandt
- Gesang - Angus Norder
- Gitarre - Patrik Jensen, Rickard Rimfält
- Schlagzeug - Chris Barkensjö
- Don´t Fear The Reaper (2006) - 9/15 Punkten
- Witchkrieg (2010) - 10/15 Punkten
- Nightside (2022) - 13/15 Punkten
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