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Frost*: Island Live (Review)
Artist: | Frost* |
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Album: | Island Live |
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Medium: | 2CD+BluRay | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Tigermoth Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | CD und BluRay jeweils 96:02 | |
Erschienen: | 21.07.2023 | |
Website: | [Link] |
Wer hätte eigentlich gedacht, dass in diesem Sommer 2023 mit jeder Menge Sturm und Regen und Gewitter – nun sogar mit *FROST zu rechnen ist?
Doch entgegen der meteorologischen Unbilden, die einen Sonnenliebhaber doch gehörig nerven können, ist der musikalisch-progressive *FROST-Ausflug keinesfalls frostig oder nervend, sondern im besten Sinne live und leidenschaftlich ausgefallen, was alle Freunde guten Progressive Rocks und natürlich der Band um Keyboarder Jim Godfrey, John Mitchell (ARENA, IT BITES, KINO, LONELY ROBOT), Craig Blundell (STEVE HACKETT, STEVEN WILSON, FISH) und Nathan King (IT BITES) in vollen Zügen auf der BluRay+2CD-Digipak-Version von „Island Live“ genießen dürfen.
Ein idealer Ausgleich, sich diesen fast hundertminütigen Hochgenuss in bester digitaler Ton- (5.1 + Stereo) und Bildqualität – wofür sich übrigens ROBERT REED mit verantwortlich zeigt – vor dem heimischen Bildschirm und einer guten Musikanlage reinzuziehen, während es draußen unangenehm stürmt, gießt und gewittert.
FROST* das sind so eine Nummer für sich, die bei dem * hinter dem Bandnamen beginnt und der wilden Mixtur der unterschiedlichsten Prog-Spielarten sowie dem effektvollen Einsatz zusätzlicher Klang-Collagen endet – und außerdem nach diesem Live-Erlebnis ein paar überpingelige Datenschützer entsetzt aufschreien lassen wird. Denn die drei Frontleute Godfrey, King und Mitchell tragen doch tatsächlich unübersehbar auf ihrem T-Shirt ihren Nachnamen, ihr Geschlecht und ihr Geburtsdatum (alle 70er-Jahrzehnt-Jahrgang) auf der Brust.
Immer wieder kommen einem wie bereits seit ihren Anfängen beim frostigen Debüt „Milliontown“ (2006) solche Bands wie MUSE und KINO, natürlich ARENA sowie IT BITES genauso wie SPOCK'S BEARD und DREAM THEATER in den Sinn. Und wenn man anno 2022 diese FROST*-Live-Aufnahmen aus dem britischen Bath Komedia vom 30. November 2022 hört – und dank dieser 3er-Kombination (2 CD's plus BluRay) auch komplett sehen darf, müsste das Gehörte/Gesehene eigentlich bei allen, denen besagte oder ähnliche Bands sowie bei „Terrestrial“ unbedingt noch PETER GABRIEL sowie in keiner Weise unterkühlter, sondern heiß-leidenschaftlicher Progressive Rock mit gesunder Härte und einer gehörigen Portion Keyboard-Bombast am Herzen liegt, zu kleineren oder größeren Freudensprüngen führen.
Live legen FROST* nämlich noch eine gehörige Schippe an Härte drauf und betreiben neben der freigeistigen Musik eine herrlich Kommunikation zwischen Bandleader Godfrey und dem Publikum, wenn zum Beispiel mit einer gehörigen Portion Humor die Unterscheidung zwischen Love-, Long- und Last-Song beschrieben und bejubelt wird – und dass man dabei ja nicht etwas verwechseln sollte…
Prog und Spaß – selbst das passt bei FROST*!
Im Mittelpunkt des Konzerts steht größtenteils das letzte FROST*-Album „Day And Age“, das Kollege Schiffmann zwar als 'eines ihrer am leichtesten zugänglichen Alben' bezeichnet, sich aber im Konzert trotzdem auf die progressiv deutlich rockigeren Momente samt einer gehörigen Portion Keyboard-Bombast und das unvergleichliche Gitarrenspiel sowie den ansprechenden, richtig guten Gesang von John Mitchell, genau dem Gitarrero hinter ARENA, IT BITES, LEGACY PILOTS, LONELY ROBOTS und vielen mehr, stützt. Hiermit ist die FROST*-Richtung zudem bestens vorgegeben und mit ein wenig Fantasie kommt einem gleich zu Konzert-Beginn noch das AYREON-Konzept von „Actual Fantasy“ in den Sinn, wenn uns eine süße Kinderstimme begrüßt (und am Ende auch verabschiedet) und getreu der altbekannten Konzert-Opener-Tradition eines SCHILLER uns ein feiner Konzert-Abend gewünscht wird, bevor dann der Opener „Day And Age“ als 12 Minuten langes Artrock-Inferno so richtig an Tempo aufnimmt.
Der 'Kinderwunsch' geht locker in Erfüllung – denn „Island Live“ erfüllt genau die Maßstäbe, die man sich von einem richtig guten Prog-Rock-Konzert wünscht und hat sogar auch der lustigen und informativen Ansagen wegen einen echten Unterhaltungswert. Nach diesem Konzert, dessen Ende übrigens mit dem grandiosen über 25 Minuten andauernden, in seinem extremen Laut-Leise-Abwechslungsreichtum stark an SPOCK'S BEARD gemahnenden Longtrack „Milliontown“ von ihrem gleichnamigen Debüt-Album eingeleitet wird (als Zugabe folgen dann noch „Heartstrings“ und „Repeat To Fade“). Hiernach wird sicher selbst bei allen FROST*-Skeptikern, die vielleicht (gerade auch so kurz nach dem kulturellen Pandemie-Lockdown) eine gewisse Live-Scheu an den Tag legen, das Eis endgültig getaut sein.
FAZIT: Ein Konzert, bei dem FROST* ihrem Namen von der Bedeutung her nicht alle Ehre machen, sondern einen heißen, leidenschaftlichen und alle progressiven Dämme brechenden Auftritt hinlegen, der gerade kurz nach dem totalen kulturellen Lockdown (diese Live-Aufnahme stammt aus dem britischen Bath Komedia vom 30. November 2022) seinesgleichen sucht. Die vier Jungs lassen auf der Bühne so in etwa alles raus, was sich in den zwei Jahren Stillstand angesammelt hat und haben – genauso wie das rundum begeisterte Publikum – jede Menge Spaß dabei. Schön, dass dieser auch in Bild und Ton perfekte Konzertmitschnitt im Dreierpack (BluRay + Doppel-CD vom gesamten Konzert) nunmehr auch vor der heimischen Anlage genossen werden kann. Tatsächlich ein echter Live-Genuss, der FROST* mit in die erste Reihe aller etablierten Prog-Größen katapultiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (43:49):
- Day And Age
- Terrestrial
- Black Light Machine
- Dear Dead Days
- Skywards
- CD 2 (52:13):
- Island Life
- Hyperventilate
- Milliontown
- Heartstrings
- Repeat To Fade
- BluRay ():
- Day And Age
- Terrestrial
- Black Light Machine
- Dear Dead Days
- Skywards
- Island Life
- Hyperventilate
- Milliontown
- Heartstrings
- Bass - Nathan King
- Gesang - John Mitchell, Jim Godfrey, Nathan King
- Gitarre - John Mitchell
- Keys - Jim Godfrey
- Schlagzeug - Craig Blundell
- Milliontown (2006) - 9/15 Punkten
- Experiments In Mass Appeal (2008) - 10/15 Punkten
- The Rockfield Files (2014)
- Falling Satellites (2016) - 12/15 Punkten
- 13 Winters (2020)
- Day and Age (2021) - 11/15 Punkten
- Island Live (2023) - 14/15 Punkten
- Life in the Wires (2024) - 13/15 Punkten
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