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Lambert: Bon Courage (Review)
Artist: | Lambert |
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Album: | Bon Courage |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Elektronische Musik, Berliner Schule, Ambient |
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Label: | Spheric Music | |
Spieldauer: | 64:38 | |
Erschienen: | 29.09.2023 | |
Website: | [Link] |
Zwar kann man LAMBERTS Musik weitgehend der Berliner Schule zurechnen, doch orientiert er sich nicht an den ausufernden Kompositionen wie sie bereits in den Siebzigern entstanden und gerne auch heute wieder Raum greifen (u.a. bei den Künstlern des Manikin-Labels, SEQUENTIA LEGENDA, Michael Brückner und seinem Umfeld). LAMBERT bewegt sich lieber dort, wo TANGERINE DREAM, EDGAR FROESE Solo und JEAN-MICHEL JARRE in den Achtzigern und Neunzigern das elektronische Feld unsicher machten. Oder MICHAEL ROTHER, ein wenig früher.
Heißt, die Stücke sind zwischen zwei und achteinhalb Minuten kurz, oft rhythmisch akzentuiert und mit kleinen Side Effects aufgepeppt. Es wird mit grenzübergreifenden Elementen gespielt, einmal findet Gesang statt, manchmal plätschert es freundlich-kinderliedhaft dahin. Die Chill Out Zone ist im Bällchen-Bad. Geht in Ordnung, weil die kleinen musikalischen Preziosen Charme besitzen und anrührend sind. Flirrende Schmeicheleinheiten mit pulsierender Begleitung. Francis Lai hat so etwas in seinen besten Zeiten gut hingekriegt. LAMBERT steht dem wenig nach. So klingt „Cave World“ wie ein fiktionaler Soundtrackexzerpt zu einem (mittlerweile nicht mehr machbaren) fiktionalen “Billitis II“, vermischt mit einer Hommage an Jean-Michel Jarres „Oxygene“-Streifzüge.
Auf „Towards Truth“ finden sich elegische Gitarrenklänge, ein Ruhepol, den Horizont im Blick. „Runguar“ hingegen wartet mit mantraartigen Vocals auf. Da kaum Begleittext existiert, bleiben Inhalt und Sprache rätselhaft. Auf „Fading Memories“ gesellt sich Johannes Schmoelling zu LAMBERT. Wer wäre ein kongenialerer Begleiter als der ehemalige TANGERINE DREAM-Musiker, der Edgar Froese von 1980 bis 1985 begleitete. Das Stück ist ein Höhepunkt des Albums und vermittelt perfektes, beseeltes „Logos“-trifft-„Tangram“-Feeling. Etwas düsterer, verhangener und pastoraler klingt „Bon Courage“ aus. Steht dem Album sehr gut.
FAZIT: „Bon Courage“ ist ein gehörig melodisches und nicht hochkomplexes Album. Von Miniaturen bis zu mittellangen Tracks begibt sich LAMBERT auf eine einnehmende, elektronische Reise, die zwar bisweilen ein bisschen sentimental vor sich hin blubbert, aber die Untiefen der Fahrstuhlmusik, in die unter anderem TANGERINE DREAM in den Neunzigern eintauchten, mit Geschick vermeidet. Ein enorm sympathisches Werk, perfekt zum Runterkommen, Relaxen und Loslassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- New Horizon 06:38
- Dream Glide 07:39
- Cave World 05:27
- Fantasy Plays 05:07
- Towards Truth 02:04
- Runguar 02:28
- Secret Call 05:25
- Chain Of Images 08:29
- Deep Cloud 02:37
- Fading Memories 07:57
- Candle 01:49
- Bon Courage 08:28
- Keys - Lambert Ringlage, Johannes Schmoelling
- Sonstige - Lambert Ringlage
- Bon Courage (2023) - 10/15 Punkten
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