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Tyler Bryant & The Shakedown: Shake The Roots (Review)

Artist:

Tyler Bryant & The Shakedown

Tyler Bryant & The Shakedown: Shake The Roots
Album:

Shake The Roots

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues- und Classic-Rock

Label: Rattle Shake Records/Just For Kicks
Spieldauer: 41:15
Erschienen: 20.01.2023
Website: [Link]

Oh ja, der gute TYLER BRYANT wusste schon in ganz jungen Jahren, wo seine Reise hingehen sollte, als er mit gerade mal elf Jahren sein ihm wohl weniger angenehmes Weihnachtsgeschenk verkaufte und den erzielten Betrag in seine erste eigene Gitarre investierte. Nun also – gut 20 Jahre später – rüttelt er gehörig mit THE SHAKEDOWN an den Wurzeln des Blues- und Classic-Rocks und tourte als Vorband von beispielsweise AC/DC, GUNS'N'ROSES und DEEP PURPLE rund um den Globus, wobei ihn in seiner Band ein Schlagzeuger unterstützt, der einen verdammt namhaften Vater aufweisen kann – nämlich den AEROSMITH-Gitarristen Graham Whitford. Wen wundert's da noch, dass solche Gene auch hinter der Musik von TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN durchschimmern. Da passt ein Titel wie „Ghostrider“, samt geilem Gitarren-Solo, doch tatsächlich bestens ins musikalische Konzept des amerikanischen Rock-Trios.

So reiten die drei Jungs oftmals im flotten Galopp auf „Shake The Roots“ durch die insgesamt sich zwischen zwei und vier Minuten bewegenden Songs, denen der urige Blues innewohnt, der sich mit härterem Rock und einer großartigen Produktion sowie bester analoger Stereo-Effekte auszeichnet.
Bryants Gesang wirkt dabei mitunter regelrecht rotzig, aber auch extrem cool, so als würde ein alter Blues-Hase noch einmal tief in seine 60er-Jahre-Musik-Trickkiste greifen.
Bereits beim zweiten Song „Ain't None Watered Down“ nimmt einen die Scheibe gefangen und lässt einen bis zur letzten Nummer „Midnight Oil“ nicht mehr los. Es ist dieses Wild-West-Feeling, das nur zu gut zu den alten Western passt, welches die ganze Zeit einerseits dem Wüstenrock huldigt und andererseits frontal auf einen extrem stacheligen Rock-Riesenkaktus zusteuert.

Klar, dass da ein Song „Roots“ heißt.
Denn alle musikalischen Wurzeln, nach denen TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN zwischen MUDDY WATERS und den ROLLING STONES, die sie darin sogleich direkt besingen, graben, sind hier zu hören und genießen. 'Back to the roots' ist die Richtung, der gehuldigt wird. Doch diese Absicht wurde mit modernster Aufnahmetechnik, die auf ordentlich retro getrimmt wurde, verwirklicht. Vor jeder hochwertigen Anlage oder unter leistungsstarken Kopfhörern wird „Shake The Roots“ so zum Genuss und eine Ballade wie „Hard Learned“ geht richtig tief, weil hier zugleich jeder Ton ideal abgestimmt klingt.

Gleich nach der Ballade wird beim längsten Song des Albums, „Shackles“, megafett gebluest und zwei Gitarren dermaßen dem charismatischen Bryant-Gesang (im Zentrum) mal im Country- (auf dem linken), dann im E-Gitarren-Rock-Style (auf dem rechten Kanal) gegenübergestellt, dass man beim Hören tatsächlich wortwörtlich durchgeschüttelt wird, bis das Schlagzeug einen dann aus dieser 'Schüttel-Party' verabschiedet, um gleich darauf mit „Off The Rails“ eine straighte Rocknummer zu eröffnen. Gesungen wird hier über Himmel und Hölle – aber klar, dahin entführen uns auch die 'entgleisten' Rhythmen.

Dieses Album ist tatsächlich ein echtes „Good Thing“, genauso wie der Titel, der „Off The Rails“ mit einer deutlich an GUNS'N'ROSES erinnernden Melodie folgt. Und selbst wenn am Ende „Midnight Oil“ nicht an besagte Band erinnert, so sind die Erinnerungen die TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN auf „Shake The Roots“ wecken, nur die besten.
Genauso wie das einst bei MIDNIGHT OIL der Fall war, als die ökologisch bangend ihre Betten brennen ließen.

FAZIT: Mit einer schwer beeindruckenden Mischung aus Blues-, Stoner- und Classic-Rock voller Americana-Flair lassen es TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN auf „Shake The Roots“ ordentlich krachen. Dabei graben sie sich allerdings mit modernster Technik tief in das musikalische Wurzelwerk vor, um es noch stärker im Sixties-/Seventies-Boden zu verankern anstatt es mit Bagger und Dampframme auszureißen. Wenn man noch dazu eine so schwer beeindruckende 'Röhre' wie Bryant hat, dann darf gerne weiter an den Wurzeln gerüttelt werden, die für viele auch heute noch ihre musikalische Lebensversicherung sind.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1816x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Bare Bones
  • Ain't None Watered Down
  • Ghostrider
  • Roots
  • Hard Learned
  • Shackles
  • Off The Rails
  • Good Thing
  • Sell Yourself
  • Tennessee
  • Sunday No Show
  • Midnight Oil

Besetzung:

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