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Crypt Sermon: The Stygian Rose (Review)
Artist: | Crypt Sermon |
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Album: | The Stygian Rose |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy / Doom Metal |
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Label: | Dark Descent / Soulfood | |
Spieldauer: | 44:50 | |
Erschienen: | 14.06.2024 | |
Website: | [Link] |
Als relativ traditionelle Doom-Band waren CRYPT SERMON schon immer insofern untypisch, als ihr künstlerisches Ethos verbietet, sich nicht zu wiederholen, wobei das Sextett aus Philadelphia den Verlust bornierter Fans in Kauf nimmt. Hört man ihr drittes Album, kann man sich eigentlich nicht vorstellen, sie würden damit Hörer verprellen, auch wenn "The Stygian Rose" beileibe nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner von Szenegängern bedient und auch nicht deren plumpste Empfindungen triggert.
"Epic Doom" ist's immer noch irgendwie, aber die durchweg auf mehreren Ebenen unkonventionellen Songs sind weit entfernt von kitschigem Heldenpathos und ebenso abgeschmackter Melancholie beziehungsweise aufgesetztem Gejammer. Das inhaltliche Konzept von des Albums verhindert dies ohnehin, denn Sänger Brooks Wilson beschäftigt sich wie bereits zuvor mit religiösen Themen; sein fiktiver Protagonist begibt sich auf eine Suche nach dem weiblichen Prinzip des Göttlichen, wobei unter anderem das Werk des amerikanischen Spiritualisten und Sexualmagier Paschal Beverly Randolph Pate stand und verschiedene Kulturen/Glaubensrichtungen abgeklappert werden - interessant, aber nicht unbedingt notwendig, um die Musik zu genießen
Der nunmehr feste Keyboarder Tanner Anderson fällt überraschend wenig ins Gewicht, das Gitarrenspiel schillert dafür umso mehr (die Kapriolen in 'Glimmers in the Underworld' verbreiten einen Hauch von Frühneunziger US-Prog-Metal), und Wilson erweist sich als einer der vielseitigsten Frontleute nicht nur im Doom-Bereich. Unterdessen fühlt man sich nur selten an Zeitgenossen der Band erinnert, und wenn, dann definitiv im Guten wie etwa bei 'Thunder (Perfect Mind)' und 'Heavy is the Crown of Bone', das Candlemass und Solitude Aeternus ohne Pathos subsumiert.
Vieles ist auch schlicht düsterer Heavy Metal, wie man ihn etwa von den Schweden Portrait oder Ram kennt (höre 'Down in the Hollow'), und von dort aus ist es auch nicht mehr weit bis zu King Diamond (ohne Falsett), dessen Einfluss sich vage aus dem ultimativen Ohrwurm 'Scrying Orb' herauslesen lässt. Das elfminütige Titelstück spiegelt schließlich die "everything goes"-Einstellung der Gruppe wider; angesichts einer wirklich progressiven Haltung, wie man sie hier erkennt, sieht die Zukunft spannend aus. Bis dahin…
FAZIT: … ist "The Stygian Rose" ein Beweis für das Potenzial, das immer noch in klassischem Doom Metal steckt. CRYPT SERMON spielen sich auf ihrer dritten LP von allen Genre-Zwängen frei, demonstrieren fabelhafte Musikalität wie unaufgesetzte Emotionalität und reichen ein vertiefenswertes, wenn auch nicht zwingendes Konzept dazu, was unterm Strich eine der frischsten und langlebigsten Platten seit langem in diesem Stil ergibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Glimmers in the Underworld
- 2. Thunder (Perfect Mind)
- 3. Down in the Hollow
- 4. Heavy is the Crown of Bone
- 5. Scrying Orb
- 6. The Stygian Rose
- Bass - Matt Knox
- Gesang - Brooks Wilson
- Gitarre - Steve Jansson, Frank Chin
- Keys - Tanner Anderson
- Schlagzeug - Enrique Sagarnaga
- The Ruins of Fading Light (2019) - 13/15 Punkten
- The Stygian Rose (2024) - 12/15 Punkten
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