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Ni: Fol Naïs (Review)

Artist:

Ni

Ni: Fol Naïs
Album:

Fol Naïs

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Experimental Noise Metal

Label: Dur & Doux
Spieldauer: 48:02
Erschienen: 01.12.2023
Website: [Link]

Die stilistische Labelbezeichnung Experimental Noise Metal macht doch relativ gut deutlich, was den Hörer auf „Fol Naïs“ erwartet: Komplexer Krach zwischen Math-Rock, Progressive-Metal und einem mitunter fast punkigen Ansatz im Songwriting.
Dabei basteln NI Musikstücke, die anfangs hart an der Grenze des Erträglichen entlang schrammen, mit der Zeit aber immer mehr zu fesseln wissen, oder wenigstens das Interesse des Hörers auf sich ziehen können.

Voraussetzung dafür ist eine Vorliebe für komplexe Instrumentalität, die immer wieder in avantgardistischen Gefilden umherirrt und sich wenig um Eingängigkeit oder klassisches Melodieverständnis schert.
Vielfach erwecken NI den Eindruck eines verkappten Jazz-Ensembles auf Crack, das im Affekt auf seine Instrumente eindrischt. Dabei ergeht sich die Band genauso in anstrengenden Stakkato-Orgien wie sie an anderer Stelle den Faktor Zeit zu schätzen weiß und ihre Musik langsam aufbaut.

So etwa im Dreiteiler „Triboulet“ der nicht mit Polyrhythmen geizt, gleichsam aber eine sehr psychedelische Komponente in der Gitarrenarbeit offenbart. Dabei wird auch hier selbstverständlich wenig Wert auf Zugänglichkeit gelegt, aber so manche Melodie, bzw. die nahtlosen Übergänge innerhalb der einzelnen Teile, erleichtert ihre Nachvollziehbarkeit doch um einiges.
Und wie um die Gegensätze dieses Albums am Ende erneut zu verdeutlichen beschließt der Siebenminüter „Cathelot“ „Fol Naïs“ mit schweren Grooves und apokalyptischer Stimmung, wobei gerade der gemächlichere Aufbau für weniger geübte Ohren einem versöhnlichen Abschluss zumindest nahe kommt.

FAZIT: NI werden ihrer Genre-Verortung als 'Experimental Noise Metal' auch auf ihrem dritten Album gerecht. „Fol Naïs“ exerziert apokalyptische Schwere und leichtfüßige Notenzähltrips im gleichen Atemzug durch und klingt dadurch sperrig und wenig zugänglich. Damit ist dieses Album handwerklich hervorragend gemacht, aber eben auch eher ein Werk für diverse Spezialisten.

Dominik Maier (Info) (Review 831x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Zerkon
  • Dagonet
  • Brusquet
  • Berdic
  • Chicot
  • Rigoletto
  • Triboulet-Part 1
  • Triboulet-Part 2
  • Triboulet-Part 3
  • Cathelot

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 17.02.2024

User-Wertung:
11 Punkte

Immerhin bekommt der Redakteur ausnahmsweise die Kurve hin und verweist auf Musik für Spezialisten. Am Ende bleibt aber trotzdem eine sinnfreie Abwertung, weil er trotzdem mit dem Gehörten überfordert ist. Warum nicht einfach auf die Bewertung verzichten, wie ihr das auch bei anderen Alben macht (und zwar nicht nur Livescheiben bzw. Boxsets etc.)
Ich kenne die Band seit Album Nr.1 und was sie hier machen, ist auch nicht die Königsklasse des gepflegten Chaos, aber halt auch mehr als lachhafte 8 Punkte. Habt ihr keinen anderen Redakteur, die für diese Art Musik besser geeignet ist? Iron Maiden & Co kann jeder bewerten, der Metal buchstabieren kann, aber für solche Musik braucht man Experten, die diese auch zu schätzen wissen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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