Partner
Services
Statistiken
Wir
White Stones: Memoria Viva (Review)
Artist: | White Stones |
|
Album: | Memoria Viva |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
|
Label: | Reigning Phoenix / Rough Trade | |
Spieldauer: | 37:44 | |
Erschienen: | 28.06.2024 | |
Website: | [Link] |
Man spürte schon beim Hören von WHITE STONES' Debütalbum "Kuarahy" (2020), dass es sich bei Opeth-Bassist Martín Méndez' Band nicht um ein typisches Nebenprojekt handelt - und mehr noch in Hinblick auf die im darauffolgenden Jahr erschienene LP "Dancing Into Oblivion". Das spanische Quintett fährt seinen ganz eigenen Extrem-Metal-Film, und das gilt auch für seine dritte Scheibe "Memoria Viva".
Deren Besonderheit besteht zunächst einmal darin, dass die Songs ausnahmslos auf Spanisch gesungen werden. Ansonsten darf man WHITE STONES nach wie vor Progressive Death Metal nennen; der Begriff weckt zwar falsche Assoziationen, weil er eine Bezeichnung für schablonenhafte Genre-Konformität geworden ist, doch strenggenommen spielt die Gruppe genau dies - fortschrittliche Musik, die im Death Metal verwurzelt ist.
Dabei hat „Memoria Viva“ auf harmonischer, melodischer und rhythmischer Ebene sehr wenig mit dem oft vorhersehbaren Instrumentalhochleistungssport zu tun, den man mit dem "Tech Death"-Subgenre verbindet. Der Unterhaltungswert oder besser gesagt die Spannung ist trotzdem hoch. Nachdem sich das Titelstück überraschenderweise als längeres Intro entpuppt hat, rückt die harmonische und rhythmische Sprache des stampfenden 'Humanoides' die Platte genauso wie später auch 'La Ira' näher an die Hauptband des Bassisten, der hier auch Gitarre spielt und das Versprechen aus Interviews vor drei Jahren einlöst, seine südamerikanischen Wurzeln einfließen zu lassen, was sich eben nicht bloß auf spanischsprachige Vocals beschränkt.
Mediterrane Grooves wie in 'Grito al Silencio' sind immer wieder zu hören und stellen einen reizvoll "sonnigen" Kontrast zu der unterm Strich doch eher düsteren Gesamtatmosphäre her. Mellotron, jazzige Clean-Gitarren und Flöte ('Zamba De Orun') machen einen Crossover aus klassischem Progressive Rock und Death Metal denkbar, Mehrere ruhige Zwischenspiele stören den Flow nicht, sondern verstärken nur die einzigartige Stimmung der eigentlichen Songs.
FAZIT: "Memoria Viva" ist ein wegweisendes Death-Metal-Album oder vielleicht eher Post-Death-Metal. WHITE STONES transzendieren das Genre mit artfremden Einflüssen, schaffen dadurch aber keine kurzlebige, grelle Novelty-Musik, sondern etwas ganz Eigenes, Neues. Und das Songwriting ist angesichts gut einer Handvoll um die Ecke herum eingängiger Nummern auch mehr als amtlich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Memoria Viva
- 02] Humanoides
- 03] D-generación
- 04] Zamba de Orun
- 05] La Ira
- 06] Somos
- 07] Grito al Silencio
- 08] Vencedores Vencidos
- 09] Yemayá
- Bass - Martín Méndez
- Gesang - Eloi Boucherie
- Gitarre - Martín Méndez, João Sassetti
- Keys - Joakim Svalberg
- Schlagzeug - oan Carles Marí Tur
- Sonstige - José Ignacio Lagos (Flöte)
- Dancing Into Oblivion (2021) - 13/15 Punkten
- Memoria Viva (2024) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews