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BOCHUM TOTAL 2019 | Freitag - Bochum Innenstadt - 05.07.2019
Bochum Total 2019 – Tag 2
Heute schon sehen, was man morgen hört …
Bochum Total 2019, 5. Juli
Bochum Total bleibt ein Festival der Entdeckungen ...
Das 1986 von Marcus Gloria und Heri Reipöler ins Leben gerufene “Umsonst-und-draußen” - Straßenfest “Bochum Total” findet jährlich zur Sommerzeit im Bermuda3Eck der Bochumer Innenstadt statt und hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Heute zählt es zu den beliebtesten und größten innerstädtischen Musikfestivals, mit bis zu einer Millionen Besucher, in Europa und ist dabei seinem ursprünglichen Konzept „Heute schon sehen, was man morgen hört“ immer treu geblieben.
Vier Tage lang stehen also nicht nur nationale und internationale Künstler auf dem Programm, sondern wurden und werden stets auch Nachwuchstalente gefördert.
Somit findet unter anderem seit 2014 das große Finale des Campus RuhrComer Festival, das eben solche Talente sucht und fördert, auf der Coolibri-Stage@riff bei Bochum Total statt.
Durch diese Offenheit gegenüber Neuem, gelingt es den Veranstaltern immer wieder, Bands vor ihrem großen Durchbruch für Bochum Total zu gewinnen.
Besucherzahlen
In den letzten Jahren sind die Besucherzahlen merklich gestiegen. Bis 1998 waren an den vier Veranstaltungstagen rund 300.000 Zuschauer zu Gast. In den letzten Jahren sind zwischen 650.000 und 850.000 Besucher begrüßt worden. Damit wurde auch in diesem Jahr, je nach Wetterlage, gerechnet. Doch leider wurden die Erwartungen der Veranstalter enttäuscht. In diesem Jahr kamen rund 200.000 Besucher weniger in die Stadt der Currywurst, als noch im letzten Jahr. Mit 500.000 waren die Straßen dennoch ausreichend gefüllt.
Die 34. Auflage des Ruhrpott-Festivals begeisterte vom 04. – 07.07. rund 500.000 Besucher
,… die sich in insgesamt vier Tagen über den Innenstadt-Ring und durch die zahlreichen Clubs und Kneipen des Bermuda3Ecks in Bochum schoben und gemeinsam mit 100 Bands mit ca. 450 Künstlern für konstante Höhepunkte sorgten. Und das alles bei freiem Eintritt.
Wie mein Kollege, Stefan Haarmann, bereits schrieb, haben wir uns in diesem Jahr das Festival personell aufgeteilt. Ich durfte also am Freitag und Samstag das Konzert besuchen.
Headliner am Freitag war sicher der Deutschrocker THOMAS GODOJ auf der 1LIVE-Bühne. Geboren in Polen und teilweise aufgewachsen in Recklinghausen, hat er schon früh das Ruhrgebiet kennengelernt. Mit mittlerweile sieben Studioalben, blickt der Sänger und ehemalige DSDS-Gewinner auf ein abwechslungsreiches Repertoire zurück.
Aber beginnen wir am sonnenverwöhnten Nachmittag, der vom platinveredelten dänischen Superstar CHRISTOPHER auf der 1LIVE-Bühne eröffnet wurde. Die Ballade „Irony“ stürmt hierzulande aktuell die deutschen Radiocharts und enthält den bei Weitem persönlichsten Text, den man bisher von CHRISTOPHER gehört hat. Eine Fanbase in Deutschalnd schien er aber bereits zu haben.
Von hier aus ging es dann weiter in Richtung Coolibri Ring-Bühne zu BENJROSE. Die Kölner Band um den Sänger Benjamin Rose lieferte auf Ihrem ersten Album eine fast perfekte Gratwanderung zwischen Pop und Rock auf hohem Niveau ab. Mit ihrem vom Foo Fighters Keyboarder Rami Jaffee produzierten Debüt rechtfertigen BENJROSE die vielen Vorschusslorbeeren, mit denen sie zuvor schon als Newcomer ohne Plattenvertrag bedacht worden waren.
Dann ging es die Kortumstraße rauf in Richtung Sparkassen-Bühne. Dort spielte die ebenfalls aus Köln kommende Band LUCIEL. Die vier befreundeten Musiker pflegen in ihrem „Refugium“ LUCIEL die gemeinsame Leidenschaft für gute handgemachte Popmusik, welche sie kollektiv in Studiosessions selbst entwickeln und produzieren.
Von dort schnell wieder die Viktoriastraße runter, zurück zur 1LIVE-Bühne. Wer von Euch kennt noch die Ende der 90’er ausgestrahlte Talkshow „Ricky!“? Moderiert wurde die Show vom gleichnamigen Moderator Ricky Harris. Und am Freitag stand auf der 1LIVE-Bühne der Sohn von Ricky, MALIK HARRIS. Der autodidaktische Multiinstrumentalist kombiniert seine einzigartige Stimme mit Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Bass und entwickelte so über die Jahre seinen ganz eigenen Pop-Stil.
Und schnell weiter zur Coolibri Ring-Bühne, wo die Berliner PunkRock-Band ENGST bereits die Bühne zum Beben bringt. „Wir passen in keine Schublade, wir sind der ganze Schrank.“ Mit diesen markigen Worten beschreibt sich die Band selber. Als wenn mir ein Schrank auf den Kopf gefallen wäre, so fühlte ich mich, als mir plötzlich im Graben ein Crowdsurfer auf den Kopf fiel. Den hatten weder die Security noch ich kommen sehen. Hat ganz schön geknackt im Genick. Aber alles gut! Hätte aber böse ausgehen können. Nicht lang drüber nachdenken und langsam wieder zurück zur 1LIVE-Bühne.
Dort hatte sich der Trickbetrüger Sankt Maik, alias „DONSKOY“ angesagt. Donskoy über Donskoy: „Ich bin Schauspieler und Musiker. Gleichzeitig, beides steht allein für sich, beides bin ich mit der gleichen Leidenschaft“. Geboren in Moskau und aufgewachsen in Berlin, lebt Daniel seit 2011 vorwiegend in London. Hier hat er wieder zur Musik gefunden, inspiriert von britischen Singer & Songwritern. Dies hört man auch deutlich an Donskoys Musik, die Einflüsse von Blues, Indie und Brit Pop enthält.
Zack, und schon wieder an der Coolibri RING-Bühne. Na ja, wenn ich „Zack“ schreibe, dann ist das nicht wirklich „Zack“. Mit fortgeschrittener Stunde wurden auch die Wege zwischen den Bühnen schwieriger. Es wurden immer mehr Menschen und ein Durchkommen immer problematischer. Endlich angekommen, wartete dort nicht wirklich IMMINENCE auf mich. Soll heißen, dort gab es eine Fotoregel. Die ersten drei Songs. Leider waren die bereits vorbei, weshalb ich nicht mehr in den Graben kam. So musste ich aus dem Moshpit fotografieren. Mit ihrem Spagat zwischen Metalcore und Akustik haben sich die vier Schweden über die Jahre hinweg zu einer der vielversprechendsten Metalbands Schwedens entwickelt.
Danach ging es wieder etwas entspannter zur Sparkassen-Bühne. Da wurde Gypsy-Brass-Pop aus NRW gespielt. Großartige, zum Teil fünfstimmige Bläsersätze, eine tight groovende drum&bass Fraktion, schepperndes Klavier und die schweißtreibende Gypsygitarre begleiten eine markante Stimme, die melodie- und kraftvoll zu begeistern weiß.
Dann ging es um 20:45 Uhr wieder zur 1LIVE-Bühne, auf der THOMAS GODOJ als Headliner des Abends auftreten sollte. Ich hatte ihn irgendwie nur mit DSDS in Verbindung gebracht und war echt positiv überrascht, dass der mal so richtig die Bühne gerockt hat. Die Band hat mir so gut gefallen, dass kurz überlegt habe, meine heutige Rundreise dort zu beenden und mir diesen Auftritt an Gänze anzusehen.
Aber da wartete ja auf der Coolibri Ring-Bühne noch die Düsseldorfer PunkRock-Band ROGERS. Da ich zuvor vom Stage-Manager erfahren hatte, dass es dort keine Fotoregel gibt, konnte ich mir auf dem Weg etwas Zeit lassen. Hinter den ROGERS liegt ein turbulentes Jahr, dass von unzähligen Shows, diversen Verletzungen und den Aufnahmen ihres vierten Studioalbums „Mittelfinger für immer“ geprägt war. Zeit zum Durchatmen blieb dabei kaum, denn ihr bisher stärkstes Live-Jahr startete im Frühjahr mit einer überaus erfolgreichen Headliner-Tour, die direkt in einen unvergesslichen Festival-Sommer überging. Inhaltlich bietet das mittlerweile vierte Studioalbum der Düsseldorfer ein buntes Potpourri an Themen, mit denen sich die Musiker in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt haben.
Nach diesem Konzert habe ich mich dann auf den Weg in den Feierabend gemacht. Jedoch nicht, ohne einen kurzen Abstecher in den Freibeuter im Bermuda3Eck zu machen. Dort spielte nämlich AMY JO DOHERTY & THE SPANGLES auf. AMY JO ist eine Schwester des britischen Rockmusikers Pete Doherty, deren Talent und Bühnenpräsenz, dem ihres „etwas“ bekannteren Bruders in nichts nachsteht. Genau diese Livequalitäten werden mittlerweile europaweit geschätzt und gefeiert. Amy´s Konzerte sind eine einzige Party. Straighte Britrock-Attitüde trifft spanisches Temperament!
Und damit habe ich dann den Freitag für mich beendet. Der Samstag-Bericht folgt in Kürze…
Vielen Dank an CoolTour und Bochum Marketing für die Akkreditierung.
Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.
Links
Infos zum Line-Up und das Programmheft mit Informationen zu den Bands und Künstlern findet Ihr hier: http://www.bochum-total.de/programmheft.html