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Mystic Prophecy: Satanic Curses (Review)

Artist:

Mystic Prophecy

Mystic Prophecy: Satanic Curses
Album:

Satanic Curses

Medium: CD
Stil:

Power Metal

Label: Massacre Records
Spieldauer: 48:12
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Wenn man sich den Titel und das Cover des neuen Albums von MYSTIC PROPHECY so anschaut, könnte man fast eher auf Black Metal oder etwas ähnlich Finsteres tippen. Tatsächlich bezeichnet die Band ihren Stil als “Dark Heavy Power Metal”, und heftig und düster geht es auch größtenteils zu. Da werden schon mal öfters Thrashparts eingebaut, und einige Riffs in “Evil Of Destruction” oder “Grave Of Thousand Lies” überschreiten gar fast die Grenze zum Death Metal. Ebenso gibt es vereinzelt aggressives Gebrüll neben dem ansonsten melodischen Gesang zu hören.

Im Großen und Ganzen sind MYSTIC PROPHECY natürlich weiterhin dem Power Metal zuzuordnen, decken dabei aber ein etwas breiteres Spektrum ab, ohne auch nur ansatzweise experimentell zu klingen oder vom knallharten Kurs abzuweichen. Der heftige und riffbetonte Sound sollte einerseits Underground-Freaks und Verfechtern des True Metal und härterer Spielarten gefallen. Besonders deutlich werden Einflüsse aus dem US-Power-Metal, aber auch der Bay-Area-Thrash spielt hier und da eine Rolle, wie etwa in “Damnation”. Zusätzlich verzichtet man komplett auf Bombast und Ballast, es gibt keine Chöre, Keyboards oder Orchestrierungen zu hören. Andererseits werden immer wieder Gitarren- und Gesangsmelodien eingestreut, die auch Fans des eher europäisch geprägten, melodischen und “kommerzielleren” Power Metal erreichen sollten, ebenso wie die oft hymnenhaften Refrains.

Mir persönlich ist “Satanic Curses” mit seinem permanenten Vollgas und intensivstem Geballer stellenweise etwas zu einseitig. Die Band bemüht sich zwar um Abwechslung, hier mal ein Midtempo-Stampfer, dort ein High-Speed-Thrasher, trotzdem hat man das Gefühl, es wird immer am Limit musiziert. Der Drummer hört gar nicht auf, die Doublebass zu bearbeiten, die Gitarristen riffen sich heftigst verzerrt durch die Songs, und vor allem der Gesang scheint nie mal einen Gang zurückzuschalten. R.D. Liapakis singt ausdrucksstark und intensiv, gleichzeitig melodisch und rauh, mit einem gewissen Shouter-Appeal (passend zur musikalischen Ausrichtung). Allerdings wirkt dies auf Dauer zu gleichförmig, da er sich nie mal zurücknimmt, sondern permanent die Seele aus dem Leib zu singen scheint. Anderen Hörern mag aber gerade diese Intensität und Kompromisslosigkeit gefallen, nach dem Motto: So muss Metal klingen. Auch die Produktion ist entsprechend heftig ausgefallen und lässt wenig Platz zum Luftholen, zumal sie etwas differenzierter und weniger matschig sein könnte.

So ist es nicht verwunderlich, dass besonders jene Songs herausragen, die wenigstens etwas vom Kurs abweichen, wie das sehr melodische “Sacrifice Me” oder der düstere Titeltrack, ein grooviger Midtempo-Thrasher. Auch das stampfende “Demons Blood” überzeugt mit leichtem Doom-Touch. Überhaupt können sich MYSTIC PROPHECY immer dann besonders gut in Szene setzen, wenn sie neben Heaviness und Power auch mal Raum für Atmosphäre und Melodie lassen. Schöne mehrstimmige Vocals oder Gitarrenleads lassen dann aufhorchen. Wobei die Gitarrenarbeit auch ansonsten zu begeistern weiß: Auch wenn der ein oder andere Song mal kompositorisch weniger zu bieten hat, das Spiel der beiden Gitarristen, die immer wieder kleine technische Kabinettstückchen und Harmonylicks in ihr ansonsten brutales Riffing einbauen, ist einfach mitreißend. Einige Male fühlt man sich sogar an die besten Zeiten von ICED EARTH erinnert.

Ab und zu übertreiben MYSTIC PROPHECY etwas mit den Metal-Klischees, besonders lyrisch fährt man sowieso recht eingleisig mit Monstern, Dämonen, Tod und Zerstörung. Mit dem Text zu “Rock The Night” und dem etwas nervenden Beschwören der Metal-Traditionen leistet man sich dann gar einen richtigen Ausfall, was um so schwerer wiegt, da der Song musikalisch ein echtes Highlight darstellt. Hier wäre beim nächsten Mal ein wenig mehr Einfallsreichtum wünschenswert.

Ansonsten gibt es keine wirklichen Ausfälle, auch die weniger herausragenden Eigenkompositionen bewegen sich immer auf einem guten Niveau. Die Coverversion von “Paranoid” hätte man sich aber definitiv sparen sollen. Zwar bemüht man sich darum, den Song im bandeigenen Gewand mit aggressiverem Riffing und diversen technischen Spielereien aufzupeppen, so dass man fast meint, einen durchdrehenden Zakk Wylde zu hören. Live kommt das sicher gut an, auf dem Album allerdings ist dies der einzige Track, den man jedesmal überspringen möchte.

FAZIT: Mit etwas Glück könnten MYSTIC PROPHECY mit ihrem fünften Album einen echten Volltreffer landen. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden, Metal-Fans verschiedenster Stilrichtungen zu begeistern. Ob man persönlich nun “Satanic Curses” einfach nur gutheißt oder begeistert zu den Highlights des Jahres zählt, muss natürlich jeder selbst entscheiden, reinhören sollte man aber auf jeden Fall.

Daniel Fischer (Info) (Review 4132x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Back From The Dark
  • Sacrifice Me
  • Dark Forces
  • Satanic Curses
  • Evil Of Destruction
  • Demons Blood
  • Damnation
  • Rock The Night
  • We Will Survive
  • Grave Of Thousand Lies
  • Paranoid
  • We Fly

Besetzung:

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