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Cirrus Bay: A Step Into Elsewhere (Review)
Artist: | Cirrus Bay |
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Album: | A Step Into Elsewhere |
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Medium: | CD | |
Stil: | Retro Folk-Prog |
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Label: | Eigenproduktion/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 54:43 | |
Erschienen: | 25.06.2010 | |
Website: | [Link] |
Das Presse-Info beschreibt das zweite Album der amerikanischen Band CIRRUS BAY gegenüber dem Debüt als homogener und proglastiger, schlussendlich als Mischung aus GENESIS’ „Wind And Wuthering“ und RENAISSANCE gesamten Schaffen. Ab und an – vor allem im Instrumental „The Secret Countries“ – kommt noch eine fette Portion ANTHONY PHILLIPS zu „The Gheese And The Ghost“-Zeiten hinzu. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Außer, dass man den Zusatz „Möchtegern“ nicht vergessen sollte.
Zwar hat die Combo um Kopf Bill Gillham sporadisch einschmeichelnde Melodien zu bieten; aufgebaut rund um die omnipräsenten Keyboards, die, sanft vor sich hin blubbernd, allzu offensichtlich – und nicht immer gekonnt – TONY BANKS hofieren. Das knarzt bisweilen mächtig im Gebälk, besitzt rhythmische und melodische Holprigkeiten, die den Spielfluss wie unwägbare Stromschnellen unterbrechen. Zwar gibt es auch stimmige Passagen wie im längsten und abschließenden Track des Albums „Zenobia“. Da darf es sogar kurz ein wenig härter zugehen (noch etwas prägnanter während „Walking In Shadows“), was im Rahmen dieser Musik heißt: es wird nicht mit Wattebällchen geschmissen, sondern mit Marshmallows. Aggressiv oder gar brutal wird es nie. „A Step Into Elsewhere“ bleibt ein wachsweicher Ohrenkuschler mit einigen unschönen Aussetzern.
Wobei die größten Mankos zu Lasten der beiden Sängerinnen gehen. Trotz akribischer Recherche war nicht heraus zu finden, welche der beiden Sangesakrobatinnen in den jeweiligen Songs mehr nervt. Ist auch relativ egal, da sich beide nicht allzu viel nehmen – und das alte Sprichwort widerlegen, das geteiltes Leid halbes Leid ist.
Der Verweis auf RENAISSANCE bezieht sich natürlich in erster Linie auf Annie Haslam. Doch mag deren Stimmlage in ähnlichen Regionen wie Sharra Acles und Anisha Gillhams angesiedelt sein, qualitativ erklimmt Haslam ganz andere Gipfel. Die ehemalige RENAISSANCE Chanteuse ist zwar mit Bands aufgetreten, die den Charme mittelmäßiger Kreuzfahrtschiffs-Combos besaßen, ihre unverwechselbare Stimme blieb stets eine sichere Anlegestelle mit beträchtlichem Wiedererkennungswert. Gefährlich wurde es meist, wenn sich ein übler Hang zur Zuckrigkeit durchsetzte und aus sanft säuselndem Folkprog schwurbeliger Schlager wurde. So weit braucht es beim unseligen CIRRUS BAY-Duo gar nicht zu kommen. Wenn sich deren Stimmen unsicher durch fremde Höhenlagen tapsen, denkt man unweigerlich an zwei sphärische Waldnymphen, die sich auf dem Weg zur heimischen Quelle gar fürchterlich verirrt haben. Das Gesäusel schmerzt. Lediglich wenn unangestrengt vor sich hin gesummselt wird, bleibt’s erträglich.
FAZIT: Und ewig jaulen die Gitarren, die vermutlich in beflissener Heimarbeit entstandenen Pseudo-Mellotronsounds möchten so gerne pompös klingen und sind doch nur ein Abklatsch der besseren Vorbilder. Wie vieles auf CIRRUS BAYs zweitem Album, dessen semiprofessionelle Machart und die ein oder andere schöne Schaumschlägerei lindes Mitleid und vages Gefallen hervorrufen. Kann man in seltenen, ganz besinnlichen Stunden hören; vorausgesetzt man ist in der Lage, sich die stellenweise grauseligen Choräle der beiden Sangesschwestern schön zu saufen.
Irgendwo stand zu lesen, das Album klänge wie eine Mixtur aus frühen GENESIS und MOSTLY AUTUMN. Eine Rückkehr zum Anfang: gültig nur in Verbindung mit dem Begriff „Möchtegern“.
In den USA ist „A Step Into Elsewhere“ bereits vor einem Jahr erschienen; hierzulande lässt es sich in diesen sommerlichen Tagen leicht über Just For Kicks beziehen. Juchhu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Serenity in a Nutshell
- Out of the Cold
- The Exposure of Truth
- Walking in Shadows
- The Secret Country
- Zenobia
- Bass - Mark Blasco, Bill Gillham
- Gesang - Sharra Acle, Anisha Gillham
- Gitarre - Bill Gillham
- Keys - Bill Gillham
- Schlagzeug - Mark Blasco
- Sonstige - Bill Gillham (mandolin)
- A Step Into Elsewhere (2010) - 7/15 Punkten
- The Search For Joy (2014) - 8/15 Punkten
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