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Heaven Shall Burn: Invictus (Review)
Artist: | Heaven Shall Burn |
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Album: | Invictus |
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Medium: | CD | |
Stil: | Metalcore / Death Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 45:09 | |
Erschienen: | 21.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Nein, es ist kein gutes Zeichen, wenn ich bei meinem iPod den Equalizer von meiner Standardeinstellung "Rock" auf "off" stellen muss, weil ansonsten zu befürchten ist, dass die Kopfhörer dem Sound dauerhaft nicht standhalten. Ähnlich verhält es sich mit "Invictus", dem sechsten Album der Metalcore-Institution HEAVEN SHALL BURN, wenn man es im Auto hört. Dreht man die Lautstärke hoch, weil auf der Autobahn der Motorenlärm der alten Möhre immer lauter wird, so hat man Angst um die Lautsprecher, wenn man es zu leise hört, gehen in der massiven Soundwand alle Details im Matsch verloren. Das Problem ist klar: die überaus fette Produktion, die man sich selbst in Tue Madsens Antfarm Studios verpasst hat, mischt munter im leider immer noch grassierenden "Loudness War" mit.
Hat man es dann allerdings hinbekommen, die Lautstärke so zu regeln, dass man möglichst viele Einzelheiten vernimmt, so stellt man fest, dass HEAVEN SHALL BURN sich mit dem dritten Teil der "Iconoclast"-Reihe in erster Linie treu geblieben sind. Will heißen, dass es todesmetallischen Metalcore auf hohem songschreiberischen Niveau zu hören gibt, der mit einem sehr ausgewogenen Verhältnis aus Melodie und Brutalität punktet. Das kennt man, das mag man - oder auch nicht. Neu sind vor allem die elektronischen Elemente, die in "Combat" und im grandiosen "The Lie You Bleed For" zum Tragen kommen und dem Sound der Band eine kleine, aber feine neue Facette verpassen. Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass die beiden Nummer außerdem mit ungewohnt harschen Black Metal-Passagen aufwarten. Ein weiteres Novum ist der Gesang bei "Given In Death", hier wechselt sich Marcus nämlich mit Sabine Weniger von DEADLOCK ab. Der Song ist sicherlich einer der ungewöhnlichsten (und kommerziellsten) in der Geschichte von HEAVEN SHALL BURN, das Ergebnis gefällt aber gut.
Die in Richtung skandinavischer, melodischer Death Metal tendierenden "Return To Sanity" und "Buried In Forgotten Grounds" sind eine willkommene Abwechslung zu klassischen Metalcore-Knüppeln wie "I Was, I Am, I Shall Be" oder "Against Bridge Burners". Sonderlob gibt es außerdem für den superben Refrain im Opener "The Omen", für den Fans alter IN FLAMES heutzutage wohl töten würden. Gewohnt hochwertige Kost haben HEAVEN SHALL BURN auch wieder lyrisch zu bieten, Themen wie Kindersoldaten, Burn Out im Berufsleben oder die Geschichten von historischen Persönlichkeiten wie Augusto Pinochet, Lev Kopelev und Max Hermann-Neiße sind alles andere als gewöhnlich und zeigen, wie viel Wert die Thüringer auf das geschmackvolle Gesamtpaket legen, dass sie stets gekonnt aufs neue schnüren.
FAZIT: Mit leichten Modifikationen im Sound sorgen HEAVEN SHALL BURN dafür, dass auch Langzeitfans auf "Invictus" etwas Neues zu entdecken haben, ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Mit gewohner Kreativität und routinierter Qualität erkämpft man sich zwölf wohlverdienete Punkte, von denen man wegen des alles andere als perfekten Sounds allerdings auch wieder einen abziehen muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- The Omen
- Combat
- I Was, I Am, I Shall Be
- Buried In Forgotten Grounds
- Sevastopol
- The Lie You Bleed For
- Return To Sanity
- Against Bridge Burners
- Of Forsaken Poets
- Given In Death
- Outro
- Bass - Eric Bischoff
- Gesang - Marcus Bischoff
- Gitarre - Maik Weichert, Alexander Dietz
- Schlagzeug - Matthias Voigt
- Invictus (2010) - 11/15 Punkten
- VETO (2013) - 12/15 Punkten
- Of Truth And Sacrifice (2020) - 11/15 Punkten
Kommentare | |
P.
gepostet am: 24.05.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Die elektronischen Spielerein sind keineswegs so neu wie hier da gestellt, die gab es bereits auf dem letzten Album. |
Andreas
gepostet am: 24.05.2010 |
Also generell tue ich mich schwer, bei denen irgendwelche herausragenden Melodien zu finden - und ja, die Produktion ist ziemlich grausig. Andererseits: produziert man solche Musik natürlich, geht ihr das Einzige flöten, womit sie punkten kann: die Brutalität, Kälte und Präzision. Live gut, aber nicht auf Platte, die Burschen. |
Mirko
gepostet am: 24.05.2010 User-Wertung: 11 Punkte |
Ich bin mit der Produktion auch nicht 100% glücklich. Nachdem es aber die Ltd. mit dem tollen "300" Themenauftritt aus Wien als DVD für schmale 11,99 bei play.com gab, habe ich trotzdem zugegriffen. Musikalisch gehören die Jungs immer noch zur Speerspitze ihres Genres. |
Kami
gepostet am: 29.05.2010 User-Wertung: 14 Punkte |
quali is etwas blöd, aber das album ist dennoch absolut geil...
ich höre HSB jetzt seit jahren und alles was ich erwartet hatte, kam vor + wirklich gute neue parts, wie z.B. den gesang von Sabine Weniger... texte wie gewohnt einfach geil!! also 15 pkte - 1 für quali = 14 pkte =) |
Poesie
gepostet am: 04.06.2010 |
Quali schlecht? Ich hör woll nicht recht. Vielleicht solltet ihr eure Boxen wechseln. Mit meiner 5.1 Anlage hört sich das überaus fett an. Tolles Album, allerdings nichts neues, wenn man Iconoclast Part I kennt. Außer der Refrain von Frau Wegner bei Given in Death. |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 04.06.2010 |
Auf 'ner guten Anlage tönt das Ding auch sehr fett, keine Frage. Nur halt in 20 €-Ohrstöpseln nicht mehr und in Standard-Lautsprechern im Auto auch nicht, von kleinen PC-Böxchen ganz zu schweigen. |
Frencine
gepostet am: 09.06.2010 User-Wertung: 15 Punkte |
wieso soll die qualität schlecht sein???
kann nur an lautsprechern oder sonstigen liegen. überaus gelungenes album! |
immo
gepostet am: 22.07.2010 User-Wertung: 5 Punkte |
Ich habe das Album abwechselnd einmal auf meinem bose acousticmass und dem bose wafe music system gehört sowie nochmal über mein sennheiser pc350 headset. Ich mag die Band & das Genre. Ich hab das Album zweimal hintereinander durchgehört und muss leider dennoch sagen: die Produktion ist so dermaßen beschi**en, dass mir der Spass am hören verging. Die Ideen im Songwriting und den arrangements sind gut (wenn auch nichts neues für HSB) aber das stört mich nicht.
Aber das ist alles sekundär wenn die CD bzw. Musik an sich schlichtweg kaum anständig "hörbar" ist! Es ist furchtbar zu hören wie die Vocals, Gitarren & an manchen stellen auch die drums so gnadenlos übersteuert aufgenommen sind das alles nur noch ineinander verschwimmt. Bei dieser CD wurde die Band vom Produzenten gnadenlos für ihre gute Musik bestraft. Wenn ich mir die aktuellen Alben von Parkway Drive oder auch Nevermore anhöre scheinen zwischen den Prodkutionen "Welten" zu liegen... Schade für HSB ... Schade für die gute Musik |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 23.07.2010 |
@ immo: Vielen Dank! |
Andi
gepostet am: 11.01.2011 User-Wertung: 12 Punkte |
HSB wie sie leiben und leben.
Mastering-Qualität wie ich sie selten erlebt habe. Ich habe mal Interessehalber versucht die CD über meine "Große" ( Nen 4rerStack 15' Hörner mit richtig Feuer unterm Arsch + Audio Zenit PW208H )zu hören, und hier ist es noch viel Schlimmer als zuhause... Der Scheibe ist kein bisschen Kick zu entlocken, die Doublebase verkommt zum monotonen Brummen im Magen, der Anschlagkick geht in den Gitarren unter und die Tops Matschen egal was man tut fürchterlich (Ja, sie können anders....) |