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J.B.O.: Killeralbum (Review)

Artist:

J.B.O.

J.B.O.: Killeralbum
Album:

Killeralbum

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Fun Metal

Label: Megapress/Soulfood
Spieldauer: 49:45
Erschienen: 19.08.2011
Website: [Link]

Erstaunlich, dass ein ursprünglich als einmalige Geschichte geplantes Projekt wie J.B.O. schon seit mittlerweile 20 Jahren erfolgreich funktioniert. Dreimal waren die Erlanger Spaßmetaller mit ihren Studioalben schon auf Platz 6 der deutschen Albumcharts - mehr 666 geht ja fast nicht. Und das, obwohl zahllose Spaßbremsen öffentlich die Nase rümpfen. Spaß haben war natürlich noch nie en vogue im Heavy-Metal-Bereich.

"Killeralbum" ist bereits das neunte J.B.O.-Studioalbum. Unglaublich. Und nachdem die Formkurve auf den letzten Alben deutlich nach unten zeigte - auch, weil die Band es nicht geschafft hatte, Songs mit Nachhaltigkeit zu schreiben oder zu covern, sondern viel mehr auf den kurzfristigen Lacher setzten - zeigt diese Kurve jetzt umso deutlicher nach oben. Was viele überraschen dürfte, denn die Zahl der Langweiler, Füller und elektronisch verzerrter Möchtegern-Metal-Songs auf "Head Bang Boing" und "I Don't Like Metal" war erschreckend hoch.

Zunächst einmal: Es gibt lediglich drei Coversongs auf "Killeralbum". Das ist natürlich schade - etliche beantragte Versionen wurden mal wieder von den Rechteinhabern abgelehnt -, zumal lediglich "Jenseits von Eden" als allgemein bekanntes Liedgut vorausgesetzt werden kann. "Dr. Met" (im Original von den DOOBIE BROTHERS und "The Doctor" betitelt) sowie "Nein Mann" von LASERKRAFT 3D dürften vielen unbekannt sein. Letzterer Song soll 2010 gar bis auf Platz fünf der deutschen Singles-Charts geklettert sein - was aber nicht nur an mir komplett vorbeigerauscht sein dürfte.

Sei's drum; "Jenseits von Eden" ist eine urtypische "J.B.O. machen Metal aus Schlager"-Coverversion mit heftigen Gitarren und hohem Spaßfaktor, "Dr. Met" ein lässiger Rocker als Hymne an den Heavy Metal. Lediglich "Nein Mann" ist ein eher langweiliger Song, bei dem zudem noch die deutsche Meisterin im Fremdschäm-Anlass-Geben - Doro Pesch - ein paar Sätze ins Mikrofon brabbeln darf.

Neben "Nein Mann" fallen noch "Ich bin dein" (nervige Modern-Metal-Braterei), das sinnlos-stumpfe "Heimatlied" und "3 Tage Blau" (so "lustig", wie es der Titel befürchten lässt) qualitativ aus dem Rahmen, und auch die pseudolustigen Hörspielchen - diesmal sind es derer vier - sind Skipkandidaten.

Doch auf "Killeralbum" überwiegen erstmals seit langen Jahren wieder die positiven Momente. Das sind neben den erwähnten "Jenseits" und "Dr. Met" das spaßige "Rock'n'Roll Märtyrer", der Quasi-Titeltrack "Killer", das balladeske "Dadadidadadadei" mit feinen Reimen, aber ernstem Hintergrund, "Drei Akkorde" als Hommage an die Simplizität, der neue Peace-Song "Kalaschnikow" oder die gleichnamige Abrechnung mit der "Download"-Generation. All diese Songs haben genügend Substanz, um sie auch über einen längeren Zeitraum zu hören und nicht nur als einmaligen Lacher auf einer promillelastigen Party vorzuspielen.

FAZIT: Überraschung gelungen: Nicht nur das beste Cover-Artwork (leider verzichtet die Band musikalisch auf weitere IRON-MAIDEN-Referenzen) der Bandgeschichte, sondern auch das beste Album seit "United States of Blöedsinn". Natürlich nur für Metaller, die zum Lachen nicht in den Keller gehen.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 10533x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Dr. Met
  • Rock’n’Roll Märtyrer
  • Killer
  • Armageddon
  • Dadadiedadadadei
  • Drei Akkorde
  • Familienanzeige
  • Ich bin Dein
  • Kalaschnikow
  • Jenseits
  • Tony Marshall
  • Download
  • Heimatlied
  • Reklame
  • 3 Tage blau
  • Nein Mann

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 18.08.2011

Irgendwer hat mal gesagt, das Gegenteil von Humor sei der "Spasss" rheinländischer Prägung - mit ganz kurzem a und vielen s, zu beobachten bei Fremdschäm-Granaten wie Büttenrednern und Comedians. In genau die Kategorie gehören J.B.O. für mich. Brechstangen-Kalauer ohne jeden Witz...
Thomas
gepostet am: 18.08.2011

@hendrik: "Meister der Musik" einlegen und durchhören und dann besprechen wir das nochmal mit dem Brechstangen-Kalauer ohne jeden Witz ;-)
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 19.08.2011

@ Thomas

Nix für ungut, ich schließe nichts kategorisch aus und habs über die Jahre immer wieder mal probiert, da sich Geschmäcker ja ändern können. Musikalisch ist das ja auch alles in Ordnung, aber das Witzniveau ist mir zu sehr RTL 2 - ich kann über diesen "Humor" nicht lachen. Ich finde Walter Moers und Georg Schramm komisch, nicht Sitzungskarneval und Mario Barth ;)
andi
gepostet am: 26.08.2011

ein geiles album! bei j.b.o. scheiden sich nun mal die gemüter^^ ich finds endgeil was die wieder auf die fabriziert haben, vor allem weil ich stolzer franke bin und nicht weit von erlangen wohne :)
Buddy
gepostet am: 31.05.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Naja geschmäcker sind eben verschieden aber ich finde JBO einfach nur geil. Natürlich ist der Humor der band eine treibende kraft der ganzen sache und wenn man den schon nicht mag dann fällt eigentlich auch der rest recht schnell unter den tisch. Allerdings finde ich das JBO mit seinem "FUN Metal" eine angenehme abwechselung zu den ganzen bands bringt die sich mittlerweile fast schon gleichen wie Bäume im wald. Killeralbum bekommt von mir nur mittelmäßige Kritiken da es zwar musikalisch gut ist aber der witz meist recht schwach ist und über ein Schmunzeln nicht hinaus kommt (Ja die jungs können das auch anders!).
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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