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Space Debris: Journey To The Starglow Restaurant (Review)
Artist: | Space Debris |
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Album: | Journey To The Starglow Restaurant |
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Medium: | CD | |
Stil: | Space-Kraut-Rock |
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Label: | Eigenproduktion/breitklang | |
Spieldauer: | 78:27 | |
Erschienen: | 20.05.2011 | |
Website: | [Link] |
SPACE DEBRIS' rühriger Drummer Christian Jäger hat sich zum 10-jährigen Bandjubiläum die Bandarchive vorgenommen und so viel Material zutage gefördert, dass es locker für zwei fast 80-minütige Alben reicht. Das Doppelpack wird mit jeweils eigenem Artwork und Konzept als „Archive Volume One“ und „Volume Two“ angeboten, dem Lauf der Zeit nach, mit unterschiedlicher Besetzung.
So ist auf vorliegender CD als Keyboarder Tom Kunkel zu hörens, was zu einer deutlichen Akzentuierung durch die Hammond-Orgel führt. Nachfolger Winnie Rimbach-Sator setzt seine Tasteninstrumente breit gefächerter ein. Wobei das nichts über die Qualität aussagt, sondern lediglich die Vorlieben der jeweiligen Musiker widerspiegelt.
„Journey To The Starglow Restaurant" enthält – im Gegensatz zum zweiten Part – nur im Studio aufgenommene Stücke. Trotzdem gilt: „recorded in one take (one overdub)”. An welcher Stelle ist der bloß zu finden?
Mit dem Titellied legt die Band gleich ihr Magnum Opus des Albums vor. Ein halbstündiger Trip zum „Restaurant Sternenglanz“. Hier zeigt sich bereits, was für SPACE DEBRIS kennzeichnend ist. Obwohl die Musik sich scheinbar im freien Improvisationsraum treiben lässt, wird die Spannung konsequent hoch gehalten. Denn dieser lange Ausflug erfolgt keineswegs ziellos. Tom Kunkel fabriziert alles andere als weichgespülte Sounds auf seinen Keyboards. Er bevorzugt an- und abschwellende Hammondklänge und –attacken, Christian Jäger spielt dazu präsente und eruptive Rhythmen. Bass und Gitarre bleiben etwas im Hintergrund, liefern aber in entscheidenden Momenten pulsierende Farbtupfer. Einprägsam bei „Hypnotic Jerks“ zu hören.
Ausufernder Krautrock mit Classic-Rock-Anklängen trifft auf eine gelegentlich geradezu südamerikanische Leichtigkeit, bleischwere Orgelriffs werden von abwechslungsreichen Rhythmen locker getragen. In „Freeflight“ gibt es eine Verbeugung vor leicht frickeligem Jazzrock, der sich mit einem Science Fiction-Soundtrack paart. Mit der Prä-SPACE-DEBRIS Aufnahme „Love Me Two Times“ aus dem Jahr 1994 findet sogar die erste(!) Coverversion ihren Weg auf einen Silberling. Christian Jäger wird zwar kein zweiter Jim Morrison, aber er macht seine Sache als Sänger ganz ordentlich, wie die Interpretation insgesamt gelungen ist, auch wenn ihr die fordernde Präsenz der DOORS etwas abgeht.
FAZIT: Was bei SPACE DEBRIS in den Archiven schlummert, ist alles andere als ein schäbiger Rest, der unter dem Jubiläumsdeckmantel jetzt verwertet werden soll. „Journey To The Starglow Restaurant“ fällt gegenüber den regulären Alben keinen Deut ab und ist lebhafter Rückblick und Bestandsaufnahme einer Band, die vor Energie strotzt. Seit (mehr) als einem Jahrzehnt.
Bis auf eine Ausnahme instrumentaler Rock, verspielt und zupackend, einfach, aber nicht schlicht, der seine Vorbilder und –lieben zwar kennt, sie aber nicht über die Maßen hofiert. Nicht nur für Liebhaber satter Orgelklänge empfehlenswert.
Trotz des oben genannten offiziellen VÖ-Datums sind beide Alben bereits jetzt via Band-Website und unter breitklang.com zu ordern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Journey To The Starglow Restaurant
- Hypnotic Jerks
- Freeflight
- Bilham
- Love Me Two Times
- Don Quichote
- Space Junk
- Bass - Tommy Gorny, Peter Brettel, Thomas Schütz
- Gesang - Christian Jäger
- Gitarre - Tommy Gorny
- Keys - Tom Kunkel
- Schlagzeug - Christian Jäger, Tommy Gorny
- Live Ghosts (2009) - 12/15 Punkten
- Journey To The Starglow Restaurant (2011) - 11/15 Punkten
- All Man (2011) - 12/15 Punkten
- Archive Vol 3: Deepest View (2011) - 10/15 Punkten
- She's A Temple (2013) - 11/15 Punkten
- Phonomorphosis (2014) - 12/15 Punkten
- at Finkenbach (2015) - 13/15 Punkten
- Live At Herzberg Festival 2015 (2016)
- Behind The Gate (2017) - 13/15 Punkten
- Back To Universe – Archive Vol. 4 (2017) - 12/15 Punkten
- Mountain Ultimate (2018) - 12/15 Punkten
- Archive Vol. 5: Freak Valley Festival/ Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008 (2019) - 11/15 Punkten
- Menhir – Archive Volume 7 (2020) - 12/15 Punkten
- Good Doberan Live 2007 – Archive Volume 8 (2021) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Peter
gepostet am: 24.08.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Epische, instrumentale, orgel-verstrahlte Soundtrips - kein ausgefeilter Prog-Rock mit Diplom sondern eher impro-mäßig aus dem Bauch. Macht süchtig! |