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Space Debris: at Finkenbach (Review)
Artist: | Space Debris |
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Album: | at Finkenbach |
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Medium: | CD | |
Stil: | Krautmonster-Rock |
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Label: | Eigenproduktion/green-brain | |
Spieldauer: | 71:32 | |
Erschienen: | 20.04.2015 | |
Website: | [Link] |
Eigentlich sollte man meinen, das recht einfache „unser Konzept ist die freie Improvisation. Man weiß also nie, was so genau passiert“ sei irgendwann ausgereizt, doch erweist es sich auch „at Finkenbach“, SPACE DEBRIS‘ mittlerweile immerhin zwölfter Veröffentlichung seit 2002, nicht nur als tragfähig, sondern mitreißend.
Man merkt mit den ersten Klängen, dass hier ein Quartett hervorragend aufeinander eingestimmter und spielfreudiger Musiker agiert, die das umsetzen, was ein Journalist einmal über die DOORS gesagt hat: „Rocken, bis die Bullen die Bühne stürmen“. Dabei gehen SPACE DEBRIS gar nicht einmal brachial vor, derber Metal jedweder Couleur wird ausgespart. Unter der heißen Sonne Finkenbachs ertönt eine energiegeladene Mischung aus Heavy-Prog/Rock, schwerem Blues, Space-Rock – wie im sechzehnminütigen Bonus-Trip „Demons“ von einem 2014er Konzert in Koblenz – und dezentem Jazz, insbesondere, wenn Winnie Rimbach-Sator von der Orgel ans E-Piano wechselt („Woodways (part 2)“).
Rimbach-Sator fährt in Finkenbach überhaupt zu großer Form auf, er lässt seine Orgel röhren, säuseln, attackieren und sorgt für schwebende, federnde Klänge, adäquat unterstützt von Christian Jägers vorwärtstreibenden Drums und Mitja Besens wuchtigem Bass. Tommy Gorny setzt mit der Gitarre schneidende oder fließende Akzente, macht sich aber auch im Hintergrund – gewohnt vielseitig – gut. Das passt, wackelt und hat viel Luft. Zudem besitzt die quirlige Mixtur aus Psychedelik, Prog, Jazz und (Kraut)-Rock Melodien, die nicht bloß saumselig vor sich hinplätschern, sondern abwechslungsreich Spannung generieren. Dazu gehört auch, an entscheidenden Stellen das Tempo rauszunehmen, kleine Zitate einzubauen (remember LED ZEPPELIN und so), in stiller Zurückhaltung zu musizieren und einzelnen Kollegen den Vortritt zu lassen..
Bis auf ein kurzes Brummen, während der ersten Ansage, ist das auch klanglich überzeugend und gewinnt zusätzliche Sympathiepunkte (als ob das nötig wäre) für die Widmung des Konzerts an die PUSSY RIOT-Girls. Feine Sache!
FAZIT: Ganz einfach: Ob als Einstieg in die funkelnde SPACE DEBRIS-Welt oder als lohnende Erweiterung für Fans, Kenner, Aficionados, „at Finkenbach“ ist ein Höhepunkt in der Diskographie des Odenwalder Quartetts.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sunny Freaks
- Finkimountain
- Woodways (part 1)
- Woodways (part 2)
- Out Of The Sun
- Demons (Bonus track)
- Bass - Mitja Besen
- Gitarre - Tommy Gorny
- Keys - Winnie Rimbach-Sator
- Schlagzeug - Christian Jäger
- Live Ghosts (2009) - 12/15 Punkten
- Journey To The Starglow Restaurant (2011) - 11/15 Punkten
- All Man (2011) - 12/15 Punkten
- Archive Vol 3: Deepest View (2011) - 10/15 Punkten
- She's A Temple (2013) - 11/15 Punkten
- Phonomorphosis (2014) - 12/15 Punkten
- at Finkenbach (2015) - 13/15 Punkten
- Live At Herzberg Festival 2015 (2016)
- Behind The Gate (2017) - 13/15 Punkten
- Back To Universe – Archive Vol. 4 (2017) - 12/15 Punkten
- Mountain Ultimate (2018) - 12/15 Punkten
- Archive Vol. 5: Freak Valley Festival/ Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008 (2019) - 11/15 Punkten
- Menhir – Archive Volume 7 (2020) - 12/15 Punkten
- Good Doberan Live 2007 – Archive Volume 8 (2021) - 11/15 Punkten
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