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Space Debris: Archive Vol. 5: Freak Valley Festival/ Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008 (Review)

Artist:

Space Debris

Space Debris: Archive Vol. 5: Freak Valley Festival/ Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008
Album:

Archive Vol. 5: Freak Valley Festival/ Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008

Medium: CD/Download
Stil:

Psychedelic-, Jam-, Space-, Kraut-, Hard-Rock

Label: Green-Brain
Spieldauer: Vol. 5: 66:21 / Vol. 6: 50:45
Erschienen: 29.11.2019
Website: [Link]

SPACE DEBRIS öffnen einmal mehr ihr Archiv. Heraus kommen diesmal zwei Veröffentlichungen gleichzeitig. Das „Archive Volume 5“ bannt einen Auftritt beim kultigen Netphener „Freak Valley Festival“ aus dem Jahr 2012 auf Tonträger. Die Special Outtakes des Arcives mit der Nummer 6 sind ein paar Jahre älter. Während beim Festival Winnie Rimbach-Sator an den Tasten sitzt und Mitja Besen Bass spielt, finden die „Special Outtakes“ ohne Bassist (Ausnahme ist der Schlusstrack „Purple Dream 2“ mit Uwe Moldrcyk am Bass), dafür mit Tom Kunkel an der Hammond B2 statt. Das „klassische“ Trio eben. Verbindendes Element sind wieder die SPACE DEBRIS-Urgesteine Christian Jäger an den Trommeln und Gitarrist Tommy Gorny.

Folglich sind die Keyboardsounds auf der jüngeren Produktion vielfältiger, die facettenreichen Jams ausufernder, ohne ziellos herumzutorkeln. Das Freak Valley Festival zeigt eine famos aufeinander eingestimmte Band, in der jeder dem anderen Zeit und Raum lässt, sich zu entfalten. Das heißt, Gorny und Rimbach Sator rücken zeitweise ins zweite Glied, um dem Partner die Spielfläche zu überlassen. Christian Jägers Drums sind jederzeit präsent und liefern mit Mitja Besens akzentuiertem Spiel den idealen Background für Improvisationen zwischen Kraut-, Space-, Psychedelic- und gefühlvollem Hard-Rock. So machen die Variationen bekannter Stücke immer neuen Spaß. Ob es die launigen Zwischenansagen braucht („Chelsea hat die Bayern plattgemacht“) kann jeder für sich selbst entscheiden. Betont den Live-Charakter, wäre aber nicht zwingend notwendig gewesen.

Mit der „Strange Gravitation“ wird es experimentell, die Musik zersplittert, scheint zu zerfallen, fängt sich wieder und brettert konzentriert und satt rockend dem Ende entgegen. „A Light At The End“ ist dann ein Rausschmeißer („wir versuchen aus den letzten zehn Minuten noch irgendwas… wir machen was wir wollen!“) mit feister Nachtclub-Orgel. Es bleibt nicht bei den angekündigten zehn Minuten, „Into The No-Stoner-Area“ springt zum krönenden Abschluss fidel Richtung Jazz und Winne Rimbach-Sator lässt endlich das E-Piano jubilieren.

Die „Special Outtakes 2005-2008“ wirken kompakter, zwingender, und das, obwohl mit „Venusian Night“ ein satter Zwanzigminütiger als Auftakt am Start ist. Hier kommt der Einfluss DEEP PURPLEs – auch bedingt durch die prägende Hammondorgel – stärker zum Tragen, ohne dass SPACE DEBRIS zur reinen Hardrock-Band mutieren. Das ist immer noch verspielt, floydig und verzweigt genug, um den Freund psychedelischen Acidrocks rundum zu befriedigen. Auch der Blues kommt nicht zu kurz, das zweite Stück „Deconstruction Blues“ dekonstruiert weniger, als dass es den Blues Rock zelebriert. Ist sehr goutierbar für Hörer*innen, die gar nicht so arg Blues-affin sind.

Klanglich sind beide Alben ordentlich geraten. Punktsieger ist aber das transparentere „Archive Volume 6“, demgegenüber der „Freak Valley“-Auftritt etwas verhangener wirkt. Der hat dafür eine Besonderheit zu bieten. Laut Booklet wurden die ersten sieben Minuten direkt auf der Bühne in Stereo aufgenommen. Erst danach wechselt die Aufnahme (bruchlos) zum weiteren 24 Spur-Multitrackrecording. Herausforderung und Schmankerl für Soundenthusiasten.

FAZIT: Zwei weitere lohnenswerte Ausgrabungen aus den scheinbar unerschöpflichen SPACE DEBRIS-Archiven. Wer die Band kennt und mag wird wieder mit den Veröffentlichungen glücklich, die gerade wegen ihrer – dezenten – Unterschiedlichkeit überzeugen. Beide Besetzungen haben ihre Meriten. Die Punktvergabe erfolgt wieder mit Sternchen, die hier etwas kürzer weggekommene „Archive Vol. 6: Special Outtakes 2005-2008“ mit starker Neigung zur Zwölf.

Ergänzend zu den Archiv-Veröffentlichungen erscheint „Journey To The Starglow Restaurant“, „die Lieblings-Space Debris-Platte des Drummers Chritian Jäger“, auf Vinyl.

Jochen König (Info) (Review 3524x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Archive Vol. 5:
  • Rebirth
  • Land Of Ladys
  • Freak Mountain
  • Sad Wings Of Bavaria
  • Strange Gravitation
  • Into The No Stoner Area
  • A Light At The End
  • Archive Vol. 6:
  • Venusian Night
  • Electric Friends II
  • Deconstruction Blues
  • Intro Jam
  • Purple Dream II

Besetzung:

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