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Atriarch: Ritual Of Passing (Review)
Artist: | Atriarch |
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Album: | Ritual Of Passing |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom / Death Rock |
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Label: | Profound Lore | |
Spieldauer: | 40:21 | |
Erschienen: | 02.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Kennt jemand THE GAULT aus San Francisco, die mit ihrem einzigen Album Mitte des letzten Jahrzehntes einen einzigartigen Bastard aus Doom und klassischem Gothic vorgelegt haben? Auf ihrem unabhängig von der tollen Split-LP mit ALARIC zweiten Album verbreiten ATRIARCH eine ähnliche Atmosphäre, was die Gruppe zu einem typisch eigensinnigen Act für Profound Lore macht.
Die neuen Stücke sind herber ausgefallen als die Musik auf dem jüngsten Gemeinschafts-Vinyl und stoßen vordergründig ab. Verzweifelte, mitunter am Black Metal schrammende Vocals bestimmen die ersten Stücke der Scheibe: „Prayer“ stellt sich als tödlicher Doom hart am Dröhn-Rand von Grönland, da es bitterkalt klingt, und„Parasite“ artet zum Schluss in hysterisches Zertrümmern der Instrumente aus, während das Keyboard im Hintergrund stoisch weiterspielt. Erst in „Altars“ bemüht Lenny Smith, der auch fürs ausgefallene Artwork verantwortlich ist, seine klare Stimme. Auf dem Fundament schrill dissonanter Gitarren verfällt seine melodiöse Stimme immer wieder in Sprechgesang, was dem tatsächlich rituellen Charakter des Albums insgesamt entspricht.
Was ATRIARCH hier betreiben, mutet wie ein Klangexorzismus an, der den Hörer über „Altruist“ allmählich zur Läuterung führt. Begleitet von tragischen Leadgitarren schreit sich der Frontmann den Menschheitsfrust und Lebensüberdruss von der Seele, um gestärkt daraus hervorzugehen, denn so krass „Ritual Of Passing“ bisweilen wirkt, stellt es Hoffnung in Aussicht. Die von hibbeligem Drumming unterfütterten und wiederholt aufblitzenden Harmonien beweisen dies genauso wie das getragene, schwebende „Offerings“ in seiner ersten Hälfte. Die zweite gilt schwarzmetallischer Rasanz zu typisch verhalten Deathrock-Riffs, ein eigenartiges Sounderlebnis.
Zeit für einen Ruhepol: Mit „Cursed“ frönen ATRIARCH eine ganze Weile lang dem Minimalismus aus Bass, Gesang und etwas Schlagzeug, bevor das Stück zu einer weiteren hysterischen Anklage mutiert. Im „Outro“ erhält der Hörer zwar Kehlkopf-Gesang, wabernde Frauenstimmen und Keyboards, aber keinen Aufschluss über das Durchlebte. Eine nachhaltige Wirkung zeigt „Ritual Of Passing“ nichtsdestoweniger.
FAZIT: Im Gegensatz zu einst spirituell beseelten Künstlern, die heuer nur noch ihren Schuh herunterspielen (NEUROSIS), klingen ATRIARCH frisch und gefährlich, rabenschwarz und dennoch erbaulich. „Ritual Of Passing“ ist ein dreckiger wie fein ausgearbeiteter Trip in die Hölle und zurück, aber nicht für jedermann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Parasite
- Prayer
- Altars
- Altruist
- Offerings
- Crused
- Outro (Lucifer Speaks With Death)
- Bass - Damon Kelly
- Gesang - Lenny Smith
- Gitarre - Brooks Blackhawk
- Keys - Garek J. Druss
- Schlagzeug - Maxamillion
- Ritual Of Passing (2012) - 10/15 Punkten
- An Unending Pathway (2014) - 11/15 Punkten
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