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Mystery: The World Is A Game (Review)

Artist:

Mystery

Mystery: The World Is A Game
Album:

The World Is A Game

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Unicorn Records/Just For Kicks
Spieldauer: 60:00
Erschienen: 14.09.2012
Website: [Link]

Der YES-Ausflug ist beendet und Sänger Benoit David wieder bei MYSTERY aktiv. Während sein designierter Nachfolger Jon Davison mit GLASS HAMMER knöcheltief in den Fußstapfen der Prog-Urgesteine herumtapert, geht die kanadische Band ihren eigenen Weg konsequent weiter. YES ist bestenfalls eine Ahnung im Hintergrund, Davids nicht ganz Jon Anderson-affine Stimme zwingt, im Gegensatz zu seinem Nachfolger, Vergleiche auch nicht geradezu auf. David ist nicht ganz so ätherisch, tendiert eher Richtung Geddy Lee, was auch musikalisch ganz gut passt.

The World Is A Game“ bewegt sich im Spannungsfeld zwischen gefühlvollem Neoprog und ungestümem Melodic Rock. So beherrschen MYSTERY den epischen Songaufbau, der Schlusstrack „Another Day“ bringt es auf fast 20 Minuten, bewahren sich dabei aber immer Transparenz und Lockerheit. Überladener Bombast und frickelige Exzesse sind die Sache der kanadischen Band nicht. Irgendwo zwischen milde gestimmten RUSH, SAGA, IQ und einem Hauch GENESIS, besonders wenn Marilène Provencher-Leducs Flöte spielt, haben MYSTERY eine heimelige Behausung gefunden, die sie von Album zu Album ausbauen.

Federführend ist Gründungsmitglied Michel St-Père, der nicht nur Gitarren und Keyboards spielt, sondern das Album auch stilsicher produziert hat. Benoit David ist auf den letzten drei Veröffentlichungen zu hören und macht auch diesmal seine Sache verdammt gut (die vorigen Alben mit Gary Savoie als Sänger sind aber kaum weniger enmpfehlenswert). Ein weiterer Aktivposten ist der rührige Nick D’Virgilio, dessen Schlagzeugspiel „The World Is A Game“ den eher fragilen und lauschigen Songs einen machtvollen Background liefert, auf dem sich neben fein ziselierten Parts auch ein paar zugfestere Attacken ausbreiten können. Ohne dass MYSTERY je in allzu tiefe metallische Gewässer abtauchen würden. Bereits „Pride“ ist ein hervorragendes Wechselspiel zwischen laut und leise, beherrscht seine voranpreschenden Stampeden ebenso wie die besinnlichen Parts. Tom Sawyer wäre stolz drauf.

Das Sahne-Baiser zum Plomben ziehen ist der Titeltrack. Aber das sind Kalorien, die wenigstens nicht dick machen. Und bald ist Weihnachten. Das folgende „Dear Someone“ ist unspektakulär auf eine freundliche Weise. Das Beste aus beiden Stücken findet sich in der herzerweichenden Ballade „Time Goes By“, bevor mit dem abschließenden Longtrack „Another Day“ noch einmal das ganze Spektrum von zart bis hart abgerufen wird, das MYSTERY so leichtfüßig wie gekonnt auch mit langem Atem beherrschen.

FAZIT: MYSTERY toppen den schon sehr guten Vorgänger. Zwar nicht um Längen, aber mit einer perfektionierten lässigen Eleganz, die Gefühl und Härte nicht zu kurz kommen lässt. Die Anwesenheit des Ex-SPOCK’S BEARD-Drummers Nick D’Virgilio hat der Performance MYSTERYs erstaunlich gut getan, und Benoit Davids Rückkehr ans Mikrofon war ein kluger Entschluss. Alles richtig gemacht, die Wertung mit Sternchen.

Jochen König (Info) (Review 6457x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • A Morning Rise
  • Pride
  • Superstar
  • The Unwinding of Time
  • The World is a Game
  • Dear Someone
  • Time Goes By
  • Another Day

Besetzung:

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