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Nucleus Torn: Golden Age (Review)
Artist: | Nucleus Torn |
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Album: | Golden Age |
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Medium: | CD | |
Stil: | Avantgarde/Folk Metal |
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Label: | Prophecy Productions | |
Spieldauer: | 48:49 | |
Erschienen: | 02.12.2011 | |
Website: | [Link] |
Dieses Album schielt. Mit dem einen Auge schaut es in die Vergangenheit, mit dem anderen in die Zukunft. Kein Wunder, denn wie Fredy Schnyder, mehr oder weniger das kreative Oberhaupt der Schweizer, anmerkt, sieht er „Golden Age“ als eine Prequel der Trilogie, die 2006 mit „Nihil“ ihren Anfang nahm, mit „Knell“ zwei Jahre später weiter geführt wurde und deren Schlussstrich das vor nicht allzu langer Zeit erschienene „Andromeda Awaiting“ darstellt – und da dürfte es auch nicht überraschen, dass den Hörer an einigen Stellen ein Déjà-vu erwartet – denn hier und dort tauchen einige frühe musikalische Sequenzen, die auf der EP „Silver“ zu hören waren, in anderem Gewand wieder auf.
Neben einer sehr folkigen Note verneigt sich „Golden Age“ ehrfürchtig vor dem Prog Rock der Siebziger, wobei besonders die frühen britischen Bands eine große Rolle gespielt zu haben scheinen, und da vor allem in den ruhigen Momenten. Gelegentlich werden aber auch wieder die metallischen Dämonen heraufbeschworen („Ash“, „Death Triumphant“), oder es wird gar mit Pop oder Jazz geflirtet, und so entstand ein Album, das für die zukünftige Marschrichtung sämtliche Optionen offen lässt.
Wenngleich die Musik der dreizehn beitragenden Künstler locker und leicht erscheint, entpuppen sich die Kompositionen als komplex arrangierte, mit Details voll gepackte Monstren, die dem Hörer einiges zu knobeln mit auf den Weg geben. Zudem ist es sehr von der persönlichen Stimmung und Verfassung abhängig, wie „Golden Age“ perzipiert wird, denn entweder herrscht Ablehnung oder aber innige Liebe.
FAZIT: Wer erwartet, NUCLEUS TORN würden je einfach zu konsumierende Kunst veröffentlichen, ist auf dem Holzweg, da auch dieses Album ein tief vergrabener Schatz ist, den man nicht einfach mal eben ausbuddeln kann wie ein Hund den Knochen, nein, hier muss man Erdschicht für Erdschicht abtragen.
Anmerkung: Die ABSURD, bei denen Patrick Schaad früher mal unterwegs waren, waren eine Schweizer Thrash-Metal-Band aus den Neunzigern. Also keine Panik.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Golden Age
- Hunger
- Silver
- Against
- Ash
- Death Triumphant
- Bass - Fredy Schnyder
- Gesang - Patrick Schaad, Christian Kolf, Maria D‘ Alessandro, Anna Murphy
- Gitarre - Fredy Schnyder
- Schlagzeug - Christoph Steiner
- Sonstige - Rebecca Hagmann (Cello), Anouk Hiedl (Flöte), Christine Schüpbach-Käser (Violine), Fredy Schnyder (Dudelsack, Bass, Orgel, Flügel, Dulcimer, Bouzouki, Mandoline, Recorder, Saz Baglama) und mehr. Insgesamt 13 Musiker.
- Nihil (2006) - 13/15 Punkten
- Knell (2008) - 12/15 Punkten
- Andromeda Awaiting (2010) - 12/15 Punkten
- Golden Age (2011) - 11/15 Punkten