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Bliksem: Face The Evil (Review)
Artist: | Bliksem |
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Album: | Face The Evil |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Alone/Cargo | |
Spieldauer: | 38:07 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Die belgischen Thrasher BLIKSEM (das ist das holländische Wort für Blitz) haben mit ihrem ersten Demo und der folgenden EP im Untergrund und in der Heimat schon einigen Staub aufwirbeln können. Das liegt sicher auch am charismatischen Gesang von Frontfrau Peggy, die weder elfenhaft trällert, noch unweiblich grunzt, sondern eine raue, wütende Stimme hat, die trotzdem klar als Frauenstimme erkennbar ist. Nun steht das Debütalbum "Face The Evil" zur Debatte und das zeigt, dass die Vorschusslorbeeren grundsätzlich berechtigt sind.
Die Band zeigt in ihren Songs zwei Gesichter. Einerseits spielt man straighten, rockigen Thrash in gehobenen, aber nicht pfeilschnellen Temporegionen, andererseits hat man aber auch eine progressive Schlagseite. Die kommt zum Beispiel im ungewöhnlichen Opener "The Life On Which I Feed" zu tragen. Der Song startet mit orientalisch anmutendem Intro, bevor trockenes Riffing einsetzt und man direkt mal ein Solo kredenzt. Zackig flott geht es in die Strophen, auf die ein ziemlich angepisster Refrain folgt, in dem Peggy verkündet, dass sie jemanden, vermutlich einen Mann, leiden und bluten sehen will. Proggig wird es dann im Mittelteil, in dem man Tempo und Rhythmen kräftig variiert. Das abschließende "Mr. Man" geht sowohl textlich, wie auch musikalisch in eine ähnliche Richtung, ist zwar deutlich langsamer, dafür aber extrem abwechslungsreich und intensiv. Es ist besonders die Verletzlichkeit, die Peggy trotz aller Härte in diesen Songs offenlegt, die das Ganze spannend macht. Ihre Stimme eignet sich ziemlich perfekt dazu, wütende, leidende Inhalte zu präsentieren - ähnlich, wie es bei Dawn Crosby (FEAR OF GOD, DÉTENTE) der Fall war. Dass auch ein Song mit dem Titel "These Tales Of Tragedy" mit seinem melancholischen Refrain in eine ähnliche Richtung geht und somit ebenfalls zu den Highlights auf "Face The Evil" zählt, liegt nahe.
Das andere Gesicht ist dagegen deutlich simpler gestrickt. Der dritte Song, betitelt "Disciples" ist ein straighter, rockiger und in Riff und Gesangslinien deutlich positiverer Song. Nicht, dass BLIKSEM hier nicht auch eine gute Figur machen würden, nur ist ihre Musik dann etwas unauffälliger. Positiv dabei ist jedoch das Riffing zu vermerken. Reduziert, beinahe stoisch sind die an MEGADETH oder ANTHRAX erinnernden Riffs enorm wirkungsvoll. Während der Titeltrack, "Insanity's Curse" und "This Time" trotz ihrer melodischen Leads eher auf der etwas simpleren Schiene (auch was das Drumming angeht) unterwegs sind, ist das lange "Dead End Road" wieder einer der komplexeren Songs, in dem es mehrstimmige Gesangsparts und sogar eine leichte Stoner-Kante sowie mehrere Soloausflüge zu entdecken gibt.
"Face The Evil" ist passend zu den Riffs furztrocken produziert und macht insgesamt zwar einen in sich schlüssigen Gesamteindruck, jedoch bleibt ein bisschen offen, in welche Richtung BLIKSEM in Zukunft gehen wollen. Mir persönlich wäre die spannendere, progressivere Ausrichtung lieber, weil sich hier mehr Eigenständigkeit verbirgt und Peggy ihre Stärken hier noch besser ausspielt.
FAZIT: Gelungener Einstand, für den knappe elf Punkte ziemlich berechtigt sind. BLIKSEM sind sicherlich keine Neuerfinder des Thrash-Rades, bringen aber dank Peggy eine angenehme Würze ein. Man darf gespannt sein, wie es mit ihnen weitergeht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Life On Which I Feed
- These Tales Of Tragedy
- Disciples
- Dead End Road
- Face The Evil
- Insanity's Curse
- This Time
- Mr. Man
- Bass - Jan Rammeloo
- Gesang - Peggy Meeussen
- Gitarre - Jeroen De Vries, Toon Huet
- Schlagzeug - Rob Martin
- Face The Evil (2013) - 11/15 Punkten
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