Partner
Services
Statistiken
Wir
The Mission: The Brightest Light (Review)
Artist: | The Mission |
|
Album: | The Brightest Light |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Rock/Gothic Rock |
|
Label: | Oblivion/SPV | |
Spieldauer: | 60:02 | |
Erschienen: | 20.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Wayne Hussey gehört auch zu den etwas wankelmütigeren Musikern. Zweimal hat er THE MISSION schon aufgelöst, das letzte Mal 2007. Sechs Jahre später erscheint ein neues Studioalbum von THE MISSION. Vielleicht sollte man einfach mal nichts sagen, wenn man mal wieder eine Pause einlegen will - das macht die Sache irgendwie glaubwürdiger. Zwischendurch gab es eine Tournee zum 25-jährigen Bandbestehen - in beinaher Erstbesetzung. In dieser wurde auch "The Brightest Light" aufgenommen, ein überraschendes, abwechslungsreiches und teilweise mitreißendes Album.
Die Frau von Bandleader Wayne Hussey bezeichnet es als sein "Testosteron-Werk" und tatsächlich hat man THE MISSION selten (oder noch nie?) so rockig gehört, wie auf dieser Platte - oder zumindest einem Teil der Songs. Besonders in den ersten zwanzig Minuten ist man wirklich überrascht von der Härte des Albums und dem Mut, den man an den Tag legt. So ist der Opener "Black Cat Bone" direkt mal acht MInuten lang, beginnt mit FIELDS OF THE NEPHILIM'scher, träger Düsternis, bevor das Stück mit Hinzukommen von Bass und Schlagzeug Form annimmt, der einsetzende Gesang ist im Sound sehr zentral und unerwartet aggressiv, anfangs mit dem schönen Effekt unterlegt, dass eine weitere Stimme mitflüstert. Im Refrain offenbart der tolle Song Eingängigkeit und trotz seiner Länge stellt man fest, dass er ein guter Opener ist. Außerdem stellt man fest, dass der Sound von "The Brightest Light" sehr klar und ehrlich ist, zwar klingt die Scheibe nicht krampfhaft nach den 80ern, aber eben doch eher roh und natürlich.
Mit treibendem Stampfgroove fährt "Everything But The Squeal" ebenso auf der Rockschiene - erstaunlich, wie giftig Hussey hier den Gesang rausrotzt - wie der Quasi-Titeltrack "Sometimes The Brightest Light Comes From The Darkest Place". Das ist zwar etwas getragener, aber mit starkem Gitarren- und Bass-Spiel rundet es das mitreißende Anfangstriple ab. Zwar ist "Born Under A Good Sign" ebenfalls eine flott-rockige Nummer, aber deutlich positiver als die ersten drei Songs - ja, fast schon fröhlich. Damit wird eine Wende auf dem Album eingeleitet, die ebenfalls überraschend ist. "The Girl In A Fur Skin Rug" hat leichtes 70er-Flair und erinnert an die TRAVELLING WILBURYS, "When The Trap Clicks Shut Behind Us" ist eine ballades Stück mit Americana-/Country-Einflüssen und auch "Just Another Pawn In Your Game" geht mit den eröffenenden Mundharmonika-Klängen deutlich in diese Richtung. Dazwischen gibt es mit "Ain't No Prayer In The Bible Can Save Me Now" aber auch ein schön düsteres, aber auch sehr ruhiges Stück mit Akkordeon und Akustikgitarren - da stand TOM WAITS wohl Pate.
Gerade bei diesem Mittelblock fragt man sich zunächst, was Hussey sich dabei gedacht hat, im Laufe der Zeit gewöhnt man sich aber auch an diese ungewohnten Stilistiken - wenngleich der düster-rockende Anfang überzeugender ist. Bei den letzten drei Stücken kehrt man dahin zwar nur ansatzweise zurück, aber geht ansonsten weniger grenzüberschreitend zu Werke. "From The Oyster Comes The Pearl" ist ein leicht unauffälliges, nettes Liebeslied mit schönen Akustikgitarren (aber keine Ballade), während der großartige "Swan Song" mit Abstand am meisten nach klassischen THE MISSION klingt. Das abschließende "Litany For The Faithful" ist ein Singer-/Songwriter-Stück, bei dem Hussey mit tiefer Stimme zur Akustikgitarre singt, im Verlauf wird die spärliche Instrumentierung dezent erweitert, ohne den Charakter des Songs zu ändern. Nicht nur bei diesem Lied sondern auch bei einigen vorher stellt man zudem fest, dass Hussey noch immer ein ausgesprochen guter Texter ist.
FAZIT: Das Fazit wurde oben ja schon vorweggenommen: überraschend, abwechslungsreich und teilweise mitreißend ist "The Brightest Light" geworden. Nicht jeder Song überzeugt auf ganzer Linie, insgesamt wirkt die Platte aber schön unverkrampft und nach einem Album, auf dem man einfach mal das gemacht hat, worauf man Bock hatte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Black Cat Bone
- Everything But The Squeal
- Sometimes The Brightest Light Comes From The Darkest Place
- Born Under A Good Sign
- The Girl In A Fur Skin Rug
- When The Trap Clicks Shut Behind Us
- Ain't No Prayer In The Bible Can Save Me Now
- Just Another Pawn In Your Game
- From The Oyster Comes The Pearl
- Swan Song
- Litany For The Faithful
- Bass - Craig Adams
- Gesang - Wayne Hussey
- Gitarre - Simon Hinkler, Wayne Hussey
- Schlagzeug - MIke Kelly
- Dum-Dum Bullet (2010) - 8/15 Punkten
- The Brightest Light (2013) - 11/15 Punkten
- Live At Rockpalast (2018)
-
keine Interviews