Partner
Services
Statistiken
Wir
The Soundbyte: Trilogy (Review)
Artist: | The Soundbyte |
|
Album: | Trilogy |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Free Dark Music |
|
Label: | Melting Works | |
Spieldauer: | 44:23 | |
Erschienen: | 20.08.2012 | |
Website: | [Link] |
Vor rund drei Jahren erschien mit "Trilogy" das dritte Album von THE SOUNDBYTE, dem Musik- und Forschungsprojekt von Trond Engum. Der norwegische Gitarrist, einst bei The 3rd and the Mortal hauptverantwortlich für eine bis dato ungehörte Wall of Sound, gesteht seinen MitmusikerInnen und sich selbst eine bemerkenswerte künstlerische Freiheit zu, um jenseits von Doom Metal, Rock und Jazz dunkle Melodien und Klänge zu (de)konstruieren. Gerade angesichts der heuer zahllosen irgendwie dem "Doom" zugerechneten Veröffentlichungen verdient THE SOUNDBYTE auch ohne aktuellen Anlass Aufmerksamkeit.
Nicht weniger als atemraubend ist das dramaturgische Geschick des eingespielten Duos, das Engum mit Schlagzeuger Rune Hoemsnes (u.a. Manes, The 3rd and the Mortal) seit mehr als zwei Jahrzehnten bildet. Für einige Melodien und Arrangements auf "Trilogy" würden andere Musiker nicht nur ihre Schwiegermutter verkaufen. Im Erschaffen dunkler Klanglandschaften macht den beiden Bastlern und ihren mehr als nur fleißigen Helferlein keiner was vor. Engums Anspruch, eine neue musikalische Ästhetik erforschen zu wollen, mag abgehoben klingen, doch die drei auf "Trilogy" verwirklichten Mini-Konzept-Alben lassen keinen Zweifel daran, dass er es ernst meint. Mit der Freiheitsliebe und gelassenen Neugier, die dem heimatlichen (Free) Jazz eigen ist, stöbern THE SOUNDBYTE zwischen allerhand analogen Klängen, die selten, dann jedoch mit großer Macht zu neuen Soundwänden sich auftürmen und Erinnerungen wecken. Die "Memoirs" von The 3rd and the Mortal klingen sanft an, und der Geist von Amon Tobin scheint über so manch luftigem Arrangement zu schweben. Der das Album beschließende Track "Erased Memorial" wabert wie eine psychedelische Antonymes-Variation durch den Äther. Spärlicher Frauengesang verleiht dem düsteren Album eine weitere melancholische Note. Spröde Liner Notes und hier und da gestreute Informationen im Internet lassen nur bedingte Rückschlüsse zu, wer bei welchem Lied mit an Bord ist.
Fazit: Für von schillernd tönender Dunkelheit faszinierten Neugierologen ist "Trilogy" (ebenso wie die beiden vorigen Alben) ein gefundenes Fressen. Gleichwohl die Norweger kaum noch einem konkreten Stil zuzuordnen sind, klingen ihre Konstruktionen alles andere als beliebig; und zwar auch, wenn sie mit Hörerwartungen ihr eigenes dunkles Spiel treiben. Ihre nächtliche Musik scheint zudem für besondere Orte wie geschaffen, z.B. den Gasometer in Oberhausen: Einigen Tonfolgen wünscht man beim Hören, dass sie im gefühlt endlosen Echo eines solch riesigen Klangkörpers nachhallen dürften.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Awkward Unsilence
- Grietas
- Cadavre Exquis
- Transition
- Conversation With Self
- Reconciled
- Erased Memorial
- Gitarre - Trond Engum
- Schlagzeug - Rune Hoemsnes
- Sonstige - V.A.
- Trilogy (2012) - 14/15 Punkten
- Solitary IV (2017) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews