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JPL: Retrospections Vol. II (Review)
Artist: | JPL |
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Album: | Retrospections Vol. II |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 60: | |
Erschienen: | 03.06.2016 | |
Website: | [Link] |
Was NEMO-Gitarrist und -Kopf Jean-Pierre Louveton (auch WOLFSPRING) so alles auf Halde liegenlässt, ist in puncto Qualität wirklich beachtenswert. Acht Jahre nach den ersten "Retrospections" reicht der Franzose einen prall gefüllten zweiten Teil nach, der durch seine Vielfalt und einen Ideenreichtum besticht, wie man ihn von seiner etatmäßigen Band kennt. Hinzu gesellen sich dabei auch Kompositionen von früheren Alben in neu eingespielten Versionen, was man zwar mit Bezug auf Notwendigkeit infrage stellen darf, aber fest steht, es schadet dem Gesamteindruck nicht.
Die längeren Anfangs- und Schlussstücke" von "Retrospections Vol. 2" schließen eine Klammer um ein buntes und doch in sich stimmiges Gesamtwerk, obwohl die Stücke - klar, das Konzept der Zusammenstellung bedingt dies - aus unterschiedlichen Aufnahmesessions stammen, weshalb ihnen andere Stimmungen und persönliche Situationen zugrunde liegen. So stößt man sowohl auf leicht symphonische Balladen wie "Cette main" als auch auf rockigen Semi-Chanson-Kram wie "Noir & Argent" (vom Zweitling "Noir & Blanc). Harte Ausschläge oder virtuosen Prog offeriert der Musiker dabei nicht, sondern beschränkt sich ausschließlich auf die Kunst des klassischen Songwritings.
Will heißen: eingängige Wendungen, spürbar mit Bedacht umrissene Strukturen und teils minimalistische, teils üppig dichte Arrangements. Aus dem Rahmen fällt nach wie vor das ein bisschen "industriell" synthetische "Noé", das ebenso wie der Höhepunkt "Asiatic Grip" von JPLs Debüt "Bienvenue Sur La Terre" stammt, während das cineastische "L&9" unter den instrumentalen Neuzugängen/Altlasten herausragt. Alles in allem bleibt der Eindruck bestehen, dass Louveton mit NEMO zwar visionäre Musik schafft, aber solo in jedem Fall mehr zu bieten hat als Freizeit-Ergüsse, wie man sie von zu wenig ausgelasteten Künstlern oft lieblos dahingeklatscht bekommt.
FAZIT: Auf dieser Compilation tummelt sich Material, das von 1992 bis 2005 entstand und auf relativ gleichem, gehobenen Niveau angesiedelt ist. JPL beweist sich hiermit einmal mehr als gediegener Liedermacher und kluger Schreiber, der nicht zum Selbstzweck schöpft oder zwanghaft Töne aneinanderreihen muss, sondern im Spannungsfeld Neoprog als autarker Solokünstler für sich steht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Surprise
- Noir & Argent
- Noé
- L&9
- Cette main
- Intro
- Asiatic grip
- Masquerade
- Ghost in the Mashine
- St Pétrole
- Gesang - Jean-Pierre Louveton
- Gitarre - Jean-Pierre Louveton
- Keys - Guillaume Fontaine
- Retrospections Vol. II (2016) - 10/15 Punkten
- Le Livre Blanc (2017) - 11/15 Punkten
- Retrospections Vol. 3 (2018) - 10/15 Punkten
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