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JPL: Retrospections Vol. 3 (Review)
Artist: | JPL |
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Album: | Retrospections Vol. 3 |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Quadrophonic/Just For Kick | |
Spieldauer: | 47:58 | |
Erschienen: | 20.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Nicht nur aufmerksame Leser*innen dieser Seite wissen, dass sich hinter dem Kürzel JPL Jean-Pierre Louveton verbirgt, der Gitarrist und Sänger der kunstvollen französischen Progressive-Rock-Band NEMO (und seit einiger Zeit auch Kopf von WOLFSPRING). Wie der Titel schon andeutet, sind die „Retrospections Vol. 3“ der dritte Teil einer Reihe von Veröffentlichung älterer Stücke, die JPL überarbeitet hat und erstmals veröffentlicht. So stammen die Tracks auf vorliegendem Album aus dem Zeitraum zwischen 1991 und 1999, lediglich der Opener ist von 2017, basiert aber auf einem Thema aus dem Jahr 2000.
Die Produktion ist ordentlich, aber dem Projekt haftet der freundliche Charme des Unfertigen an, was den musikalischen Skizzen nicht zum Nachteil gereicht. Die Musik ist meist nicht so vertrackt wie die des Gesamtkunstwerks NEMO. JPL bewegt sich zwischen lukullischem Prog und deftigem Rock, der wie im Fall des Instrumentals „Speed Limit“ auch schlicht gefällig und vorantreibend sein kann, oder wie bei „Absent“ geschmeidigen Prog vorsichtig und recht geschickt mit Grunge beziehungsweise vertrackterem Alternative Rock verbindet. Insgesamt bleibt JPL der melodischen Spielart des Hardrocks verpflichtet, Break-Kaskaden und wilde Ritte über kantige Gipfel finden nicht statt. Im Falle von „Sur Les Pentes Glissantes de la Folie“ wandert das Gestampfe zwischenzeitlich auch ein wenig Richtung Ödnis.
Zusätzlich gibt es leichte Anflüge von Weltmusik, Funk („Luvmoovs“ – mit YELLO-Touch) und Chanson sowie nahezu unvermeidlich eine satte Portion Progressiven Rocks der feudalen Art. Bereits der Start erinnert – wie sollte es beim Uhrengeticke auch anders sein – an „Clocks“ von Steve Hackett, der per se ein naher Verwandter ist, vor allem was den Flirt über Genregrenzen hinaus angeht. Wobei sich JPL mitten im gefühlvollen Kuschelprog auch wohlfühlt, was nicht nur das schmelzige, bisweilen chansonesque „Comète“ belegt.
Abschluss und Highlight des Albums ist das epische „Mes Heures Sombres“, das Lust auf mehr JPL und mehr NEMO macht. So ist auch die dritte Vergangenheitsbewältigung des Herrn JPL eine lohnende, vielfältige Angelegenheit, in die HIER nicht nur reingehört sondern auch gekauft werden kann.
FAZIT: Jean-Pierre Louveton aka JPL gewährt weiteren Einblick in sein Arbeitszimmer, das erneut einer Wiederaufbereitungsanlage gleicht. Da Material besitzt nicht Geschliffenheit des NEMO-Oeuvres ist aber trotz kleinerer Durchhänger eine abwechslungsreiche und hörenswerte Reise in die Welt klassischen Rocks mit kleineren Abschweifungen. Insbesondere die Instrumentals überzeugen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Un Doigt Sur la Gâchette
- Une Étrange Idée
- Luvmoovs
- Des Illusions
- Sur Les Pentes Glissantes de la Folie
- No Speed Limit
- Absent
- Comète
- Mes Heures Sombres
- Bass - Jean-Pierre Louveton
- Gesang - Jean-Pierre Louveton
- Gitarre - Jean-Pierre Louveton
- Keys - Jean-Pierre Louveton
- Schlagzeug - Jean Baptiste Itier
- Sonstige - Jean-Pierre Louveton
- Retrospections Vol. II (2016) - 10/15 Punkten
- Le Livre Blanc (2017) - 11/15 Punkten
- Retrospections Vol. 3 (2018) - 10/15 Punkten
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