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King Of The World: Cincinnati (Review)
Artist: | King Of The World |
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Album: | Cincinnati |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues, Rock, Soul |
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Label: | KOTW Records/Bertus | |
Spieldauer: | 58:32 | |
Erschienen: | 07.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Einen ganz schön großspurigen Namen, den sich da die Jungs aus Holland zugelegt haben. Und auch wenn sie nicht die Könige gleich der ganzen Welt sind, so erheben sie doch den Anspruch auf den Blues- und Soul-Thron.
Wie verblüffend, dass ihnen dies mit „Cincinnati“ durchaus gelingt, selbst wenn sie deutlich den ursprünglichen Wurzeln dieser musikalischen Richtung huldigen, dabei aber neben dem souligen Blues besonders durch intensive und dynamische Bläsersätze sowie den ausgiebigen Einsatz der Hammond Orgel zu überzeugen wissen. Aber auch das Saxofon-Solo auf „She‘s Alright“ hat es in sich.
Spielräume für Soli gibt es auf „Cincinnati“ überhaupt jede Menge, sodass auch die Gitarren auf „In The Flame“ das gehörige Feuer verbreiten können, während mit rauer Stimme RUUD WEBER erst solo und dann mit souligem Background: „You‘ve got power / Feel that flame!“, lautstark singt.
Gleich im Anschluss daran erwartet den Hörer eine verträumte Blues-Ballade, die uns darüber aufklärt, dass die Liebe ein Spiel ist, bei dem man warten können sollte.
„Better Luck Next Time“ swingt dann auch mal, wobei Orgel und E-Gitarren aufpassen, dass es nicht etwa jazzig wird, sondern neben dem vielen Gebläse auch schön rockig bleibt, während „Hurt So Bad“ als Duett voller Soul mit CHERYL RENEE daherkommt.
Der mit sechseinhalb Minuten, neben dem das Album abschließenden Achtminüter, längste Song „Life In The Fast Lane“ ist dann zugleich die einzige Cover-Nummer des Albums. Der EAGLES-Blues-Kracher mit dem geilen Bass bekommt bei den KING OF THE WORLD noch eine gehörige Portion Trompeten, Posaunen und Saxofone verpasst. Kompositorisch tritt er allerdings etwas auf der Stelle, weil sich das holländische Königs-Quartett nicht traut, den Kult-Song deutlicher zu verfremden und ihm einen erkennbaren eigenen Anstrich zu verpassen.
Die Holländer haben den Blues – und was für einen!
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 eroberten sie bereits fünf Blues-Awards und werden, wenn sie so wie auf „Cincinnati“ weitermachen, sicher noch ein paar weitere dazubekommen. Auch dass sie mit ERWIN JAVA einen seit 40 Jahren im Musikgeschäft aktiven Gitarristen in ihren Reihen haben, der bereits Mitglied von HERMANN BROOD & THE WILD ROMANCE und CUBY & THE BLIZZARDS war, tut ihrer Musik verdammt gut und beweist die offensichtliche Professionalität, die einem da aus den Boxen entgegenschlägt.
Mit einer todtraurigen Blues-Nummer verabschieden sich die KING OF THE WORLD mit „No Way Out“ von ihrem Album und es kommt das Gefühl auf, als hätten sie damit das späte Requiem für HERMAN BROOD geschrieben, der sich vor fast genau 15 Jahren mit der in seinem Abschiedsbrief formulierten Feststellung: „Ich habe keine Lust mehr!“, das Leben nahm. Ein Song wie ein musikalischer Obelisk, der dummerweise am Ende ausgeblendet wird, was ein wenig befremdet.
FAZIT: Es ist verblüffend, was für beeindruckende Blues-Rock-Bands neben einem JOE BONAMASSA nicht etwa ihr Unwesen treiben, sondern ihm vom Können her verdammt nahe kommen und vom Gefühl her sowieso auf seiner Höhe sind. Hier jedenfalls kommt dafür das beste Beispiel aus dem Land des Käses, das musikalisch verdammt schmackhaft ist. Für den Thron braucht es noch ein paar Schritte, aber KING OF THE WORLD ist tatsächlich zuzutrauen, den König zu stürzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Voodoo
- Same Old Touble
- Murder In The First Degree
- Hurt So Bad
- World On Fire
- Feel That Flame
- The Waiting Game
- Heart And Soul
- Howling Dog
- Better Luck Next Time
- Life In The Fast Lane
- She‘s Alright
- No Way Out
- Bass - Ruud Weber
- Gesang - Ruud Weber
- Gitarre - Erwin Java
- Keys - Govert Van Der Colm
- Schlagzeug - Fokke De Jong
- Sonstige - Kevin Moore, John Zappa (Trompeten), Marc Fields (Posaune), William Brian Hogg (Saxofon), Govert Van Der Kolm, Fokke De Jong, Cheryl Renee, Bekah Williams, Lavieena Campbell (Background Vocals)
- Can't Go Home (2013) - 10/15 Punkten
- Live At Paradiso (2015)
- Cincinnati (2016) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 01.01.2017 User-Wertung: 13 Punkte |
Sehr starke Scheibe |