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Opeth: Orchid (1995) (Review)

Artist:

Opeth

Opeth: Orchid (1995)
Album:

Orchid (1995)

Medium: CD/Download/Do-LP/Limitiert
Stil:

Death- und Prog-Metal plus Ruhiges

Label: Candlelight Records / Spinefarm Records / Odyssey Music Network
Spieldauer: 71:50
Erschienen: 16.12.2016
Website: [Link]

Kann ein sehr schönes Musikjahr, wie das 2016er, besser zu Ende gehen als mit der Neuauflage der drei ersten OPETH-Alben?
Ich glaube kaum, darum schwelgen wir noch einmal in Erinnerungen mit einem glücklichen Blick nach vorn ins 2017er Jahr.
OPETH macht uns das sehr leicht, auch wenn ihr erstes Album „Orchid“, das es ab sofort als liebevoll aufgemachtes Digipak und als wunderbare LP-Version in digital remasterter 2016er-Version zu erstehen gibt, schon mehr als 20 Jahre auf dem progressiv-todesmetallischen Buckel hat.
Aufgenommen und gemixt wurde „Orchid“ innerhalb von 12 Tagen im April 1994 im Unisound Studio unter Leitung von Dan Swanö. Alle Songs auf dem dann 1995 veröffentlichten „Orchid“ entstanden in den Jahren 1990 bis 1994, während der seltsame Bonustitel „Into The Frost Of Winter“ – auf den ich am Ende noch etwas genauer eingehe – eine rare Probeaufnahme aus dem Jahr 1992 ist, von dem einige Passagen auf dem folgenden Album „Morningrise“ im Titel „Advent“ wiederauftauchen.

Begeben wir uns also noch einmal weit zurück in die OPETH-Vergangenheit, in der die Band noch eine „andere“ war, als wir sie heute kennen. Aber sie war keinesfalls eine schlechtere – nur dass damals der Progressive Rock eine deutlich geringere Rolle spielte, stattdessen ein ganz spezieller Prog-Death-Metal von ihnen „erfunden“ wurde. Denn „Orchid“ lebt von einem permanenten Wechsel metallisch krachender und growlend gesungener Death-Brachial-Musikwelten, die auf filigrane Akustik voller Sinnlichkeit und Ruhe sowie wunderschönen Klargesang entlang der Harmonie-Himmelsleiter treffen.
Es ist fast unglaublich, wie sich die vielen Longtracks auf „Orchid“ in einem wilden Laut-Leise-Durcheinander entfalten und immer wieder einen Weg finden, der sie zu einem großen Ganzen zusammenführt. Dazu gibt‘s akustische Zwischenspiele, wie „Silhouette“ und „Requiem“, sowie schaurig-schöne Texte, die in sehr lyrischen Worten ideal die bedrohliche Atmosphäre der Musik umsetzen, so als würden wir EDGAR ALLAN POE auf seinem traumhaften Delirium-Weg zum Haus Usher begleiten, während mal Blitz und Donner am Nachthimmel wüten, aber immer wieder auch die Sterne zärtlich funkeln.
Und wenn „Orchid“ dann mit den faszinierenden zwei Zeilen: „Through the eternal flame I travel / As the rain keeps falling...“, endet, ist im Grunde alles gesagt und gesungen!

Der ein wenig seltsam anmutende Bonus-Track „Into The Frost Of Winter“ verunsichert allerdings doch gehörig, da er klingt, als hätte ihn die Band in einem Werkzeugschuppen mit einem in den Schraubstock geklemmten Mikro aufgenommen. Das einzig gute daran ist – wenn überhaupt – der historische Wert.

FAZIT: Ein großartiges Debüt-Album der Schweden – dieses erste Album namens „Orchid“ von OPETH, mit dem wir uns endlich in hervorragend remasterter Klang-Qualität (außer dem grottenschlecht klingendem Bonus Track) als limitierte, farbige Doppel-LP oder einzelne CD im Digipak mit achtseitigem Booklet samt aller Texte selbst beschenken können. Frohe Weihnachten!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6273x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • In Mist She Was Standing
  • Under The Weeping Moon
  • Silhouette
  • Forest Of October
  • The Twilight Is My Robe
  • Requiem
  • The Apostle In Trumph
  • Into The Forest Of Winter (Bonus Track)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Thomas
gepostet am: 27.12.2016

Danke für die Hinweise: Growl geht für mich gar nicht, da bin ich allergisch
Thoralf [musikreviews.de]
gepostet am: 28.12.2016

Eigentlich bin ich auch jemand, der das Growlen überhaupt nicht mag. Aber nach diesem Album mag ich es immer noch nicht - die Musik ist davon abgesehen aber wirklich unglaublich stark.
Also, wenn du deine Growl-Allergie bekämpfen willst, ist dieses Album die ideale Medizin dafür.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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